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Vom Diesel-Fahrverbot verschont: Ulm hält den Grenzwert ein

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Thema Diesel-Verbot für Ulm kein Problem

Ein Fahrverbot ist für Diesel-Pkw in Ulm nicht nötig.
Ein Fahrverbot ist für Diesel-Pkw in Ulm nicht nötig.

Viele deutsche Städte sind mit dem Thema Diesel-Fahrverbot konfrontiert. Einige wurden sogar verklagt und müssen durch Luftreinhaltepläne zeigen, dass sie willens und fähig sind, die Luftqualität zu verbessern.

Die Stadt Ulm liegt im Regierungsbezirk Tübingen und dort haben die Behörden alle Hände voll zu tun, um ein drohendes Diesel-Fahrverbot abzuwenden. Ulm selbst ist davon allerdings weniger betroffen. Zu Beginn der Messungen waren zwar noch Überschreitungen des EU-Grenzwertes zu verzeichnen, inzwischen liegt der Jahresmittelwert aber unter 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft.

Deshalb kommen zunächst keine Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge infrage. Aber wird das auch künftig so bleiben? Und wie sieht es im benachbarten Neu-Ulm aus? Mehr dazu können Sie im Folgenden nachlesen.

FAQ: Diesel-Fahrverbot in Ulm

Gibt es ein Verbot für Dieselfahrzeuge in Ulm?

Nein. Da der vorgeschriebene Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft in Ulm weitestgehend eingehalten wurde, müssen Dieselbesitzer dort mit keinem Verbot rechnen.

Waren in der Vergangenheit überhöhte Stickstoffwerte in Ulm zu verzeichnen?

Ja. Diese überhöhten Werte waren allerdings vermutlich auf die Baustellen in Ulm zurückzuführen, die zu einer höheren Verkehrsdichte führten. Weiterhin waren die Messwerte so gering, dass es ohnehin unverhältnismäßig gewesen wäre, aufgrund dessen ein Dieselverbot in Ulm einzuführen.

Und was gilt in Bezug auf Diesel-Fahrverbote in Neu-Ulm?

Ob es um Neu-Ulm genauso gut bestellt ist wie um Ulm, erfahren Sie hier.

Kein Diesel-Fahrverbot in Ulm

Eine Gesetzesänderung könnte auch künftig ein Dieselverbot in Ulm verhindern.
Eine Gesetzesänderung könnte auch künftig ein Dieselverbot in Ulm verhindern.

Zwar wurden in der Vergangenheit noch überhöhte Werte des Stickstoffdioxids festgestellt, allerdings waren diese nach Meinung des Regierungspräsidiums Tübingen eher auf die Baustellen in Ulm zurückzuführen. Diese verengten die Straße meist so, dass der Verkehr sich verdichtete.

Insgesamt ist die Luft derzeit auch ohne Diesel-Verbot sauber. Tatsächlich wurden die Grenzwerte (nicht nur für Stickstoffdioxid) im Jahr 2018 so kontinuierlich eingehalten, dass die Messstation im Bereich der Karlsstraße abgebaut wurde. Für den Abbau holte Ulm sich die Zustimmung vom Stuttgarter Verkehrsministerium.

Auch künftig ist ein Diesel-Verbot in Ulm eher unwahrscheinlich. Das liegt mitunter an der jüngsten Gesetzesänderung des Bundes, wonach bei geringen Überschreitungen des Grenzwertes ein Diesel-Fahrverbot unverhältnismäßig ist. Ulm könnte daher auch künftig vom Diesel-Fahrverbot verschont bleiben, wenn der Grenzwert nur gering (bis 50 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft) überschritten wird.

Die Gesetzesänderung wurde im März 2019 beschlossen und gibt vielen betroffenen Städten und Diesel-Besitzern Grund zur Hoffnung.

Jenseits der Donau: Muss Neu-Ulm ein Diesel-Fahrverbot verhängen?

Auch Neu-Ulm spricht für Diesel-Kfz kein Verbot aus.
Auch Neu-Ulm spricht für Diesel-Kfz kein Verbot aus.

Ganz ähnlich sieht es am anderen Flussufer aus. Zwar sind für die Messungen und etwaige Luftreinhaltepläne die bayerischen Landesbehörden zuständig, allerdings konnte auch in Neu-Ulm keine nennenswerte Überschreitung der Grenzwerte festgestellt werden.

Daher ist das Thema Diesel-Fahrverbot in Neu-Ulm ebenso wenig problematisch wie in Ulm. Das heißt aber nicht, dass das Bayerische Landesamt für Umwelt die Werte nicht im Auge behält. Eine Messstelle findet sich in der Gablerstraße.

Im Übrigen ist Neu-Ulm die einzige Stadt, die noch über eine Umweltzone verfügt, in die ein Auto mit Euro-Norm 3 (gelbe Plakette) fahren darf.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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