Unfall wegen Ölspur – wer muss für die Kosten aufkommen?
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Öl auf der Fahrbahn wird schnell zur Gefahr für Auto, Motorrad und Co.
Die Teilnahme am Straßenverkehr ist nicht ganz ungefährlich. Gerade in Großstädten tummeln sich an zentralen Knotenpunkten eine Menge Autos, Lkw, Fußgänger und Fahrradfahrer, die auf mehreren Spuren in unterschiedliche Richtungen unterwegs sind.
Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme ist daher das oberste Gebot, um niemanden zu gefährden oder gar zu verletzen.
Doch nicht nur mangelnde Aufmerksamkeit kann schnell dazu führen, dass Sie Ihr Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle haben. Zu achten ist auch darauf, ob sich Öl auf der Spur befindet, die Sie befahren. Denn in diesem Fall lauern große Gefahren, da ein Unfall wegen einer Ölspur schnell geschehen ist.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Unfall wegen einer Ölspur
Ausgelaufenes Öl stellt ein hohes Risiko dar, da ein Fahrzeug ins Schlingern geraten kann, wenn es über eine Ölspur fährt. Möglich ist dann beispielsweise, dass Sie in die Leitplanke fahren oder anderweitig von der Fahrbahn abkommen.
Ja. Diesen zu ermitteln, ist allerdings nicht in jedem Fall möglich.
Das ist möglich, wenn der Unfall hätte vermieden werden können, indem Sie langsamer gefahren wären. Das ist allerdings eine Einzelfallentscheidung.
Weiterführende Ratgeber zu Unfallhergang & einzelnen Unfallarten
Weshalb Öl auf der Straße so gefährlich für den Verkehr ist
Öl erfüllt viele Zwecke in Fahrzeugen. Der wichtigste ist: Es schmiert den Motor und verringert dadurch die Reibung, die durch zwei aneinander scheuernden Teilen entsteht. Das Öl verhindert dies und sorgt damit dafür, dass der Verschleiß aufgehalten wird und das Fahrzeug nicht so schnell zur Reparatur muss.
Für gewöhnlich – also in unversehrtem Zustand – verbleiben die Schmierstoffe im Fahrzeug selbst. Aufgrund von Zusammenstößen, technischen Defekten oder unverschlossenen Tankverschlüssen kann es jedoch dazu kommen, dass Öl auf die Fahrbahn tropft und damit die Gefahr erhöht, dass sich jemand verletzt, weil ein Fahrzeug ins Schlingern gerät.
Das ist der Grund, weshalb beispielsweise die Feuerwehr sich nach einem Unfall häufig der Beseitigung von Ölresten auf der Fahrbahn annimmt und der Polizei bei einem solchen Ereignis zur Hilfe eilt. Zum Einsatz kommen hier Ölbindemittel. Diese greifen die Substanz auf, gehen eine Verbindung ein und können auf diese Weise am Ende speziell entsorgt werden.
Wenn Sie in einen Unfall geraten wegen einer Ölspur, haftet dann der Verursacher?
Konnten Sie als Autofahrer durch vorausschauendes Fahren eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug nicht mehr vermeiden oder sind Sie wegen der Ölspur in die Leitplanke gefahren und Ihnen ist jemand reingerauscht, stellt sich die Frage: Wer muss nun für die Instandsetzungskosten und vielleicht sogar ein Schmerzensgeld aufkommen? Der Verursacher der Ölspur oder der Unfallfahrer?
Die Gerichte sind sich weitgehend darüber einig, dass derjenige Autofahrer, auf den die Verunreinigung der Straße zurückzuführen ist, für den Unfall wegen der Ölspur haftet. Damit ist der Fahrer des Unfallwagens jedoch prinzipiell nicht aus dem Schneider, denn:
Entscheidend sind auch die weiteren Umstände, die zu einem Unfall dieser Art führen. Der Versicherung des ölverlierenden Fahrzeugs können die kompletten Kosten nicht zugeschoben werden, wenn Sie selbst nicht die Regeln der Straßenverkehrsordnung berücksichtigten und zum Beispiel zu schnell fuhren. Hätten Sie bei einem angemessenen Tempo daher die Ölspur erkennen, dementsprechend ausweichen und den Unfall wegen der Ölspur verhindern können, ist die Zuweisung einer Teilschuld möglich (Urteil Oberlandesgericht Koblenz, Az. 12 U 1095/12).
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