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Rangierunfall: Welche Verhaltensregeln gelten dabei?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Rückwärtsfahren will gelernt sein

Um einen Rangierunfall zu umgehen, sollten Sie genau Ihre Umgebung im Auge behalten.
Um einen Rangierunfall zu umgehen, sollten Sie genau Ihre Umgebung im Auge behalten.

Oft passiert es beim rückwärts oder seitwärts Einparken, beim Wenden oder beim Korrigieren einer Parkstellung: Sie touchieren ein nebenstehendes Auto – im schlimmsten Fall erwischen Sie sogar eine Person, die Sie im Rückspiegel nicht gesehen oder beim Schulterblick übersehen haben.

Schon ist er passiert: der Rangierunfall. Aber wie sollten Sie sich in solch einer Situation am besten verhalten? Welche Maßnahmen sind nach einem Unfall zu ergreifen?

Welche Versicherung zahlt? Und wie können Sie Unfälle beim Rangieren bestmöglich vermeiden?

Der folgende Ratgeber soll Sie darüber aufklären, was nach einem Rangierunfall wichtig ist und wie Sie ihn vermeiden können.

FAQ: Rangierunfall

Wie verhalte ich mich nach einem Rangierunfall richtig?

Ist der Halter des Wagens nicht anwesend, müssen Sie eine angemessene Zeit lang auf ihn warten und dann die Polizei informieren. Ist er anwesend, müssen Sie die Polizei bei einem einfachen Blechschaden nicht zwingend rufen. Sie können die Angelegenheit auch privat regeln.

Wie lange muss ich nach einem Rangierunfall warten?

In der Regel gilt eine halbe Stunde als angemessen. Nachts können unter Umständen auch 15 Minuten reichen, bevor Sie die Polizei informieren.

Muss ich die Polizei rufen, wenn es einen Personenschaden gibt?

Ja. Darüber hinaus müssen Sie Erste Hilfe leisten und unter Umständen auch einen Rettungswagen rufen.

Was sollten Sie bei einem Rangierunfall beachten?

Haben Sie beim Ein- oder Ausparken ein anderes Auto berührt, ist schnell ein Blechschaden die Folge. Ist der Halter des anderen Wagens anwesend, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können sich entweder selbst mit dem Fahrzeugbesitzer auseinandersetzen und mit diesem eine private Einigung erzielen oder Sie rufen die Polizei zu Hilfe.

Diese kann den Schaden an beiden Autos aufnehmen und ein Unfallprotokoll erstellen. Das kann später für die Klärung der Schuldfrage und die Kostenübernahme durch die Versicherung hilfreich sein und Streitigkeiten vermeiden. Sollte der Halter des touchierten Fahrzeugs nicht auffindbar sein, sind Sie dazu verpflichtet, eine Zeit lang auf diesen zu warten.

Welche Zeitspanne als angemessen erachtet wird, ist nicht genau definiert. Je nach Größe des Schadens können zwischen 15 Minuten und einer Stunde sinnvoll sein.

Unfall beim Rangieren: Was tun bei Personenschaden?

Bei einem Rangierunfall sollte die Polizei benachrichtigt werden.
Bei einem Rangierunfall sollte die Polizei benachrichtigt werden.

Wie bei anderen Unfallarten gilt auch bei einem Rangierunfall: Sollte eine Person verletzt oder angefahren worden sein, sollten Sie dringend nicht nur die Polizei, sondern je nach Verletzungslage auch den Rettungswagen rufen.

Gegebenenfalls müssen Sie Erste Hilfe leisten, wenn jemand anderes so schwer verletzt wurde, dass Ersthilfemaßnahmen notwendig sind.

Anders als bei einem Blechschaden ist es bei Personenschäden nicht nur optional, sondern verpflichtend, die Polizei zu alarmieren. In diesem Fall reicht es in der Regel nicht, sich mit der verletzten Person persönlich zu einigen, da möglicherweise auch Folgeschäden auftreten können.

Auch für die Versicherung ist die Einschätzung der Lage durch die Beamten wichtig. Ein objektives Gutachten der Polizei kann dabei helfen, eine friedliche Einigung zu erzielen und Versicherungsstreitigkeiten zu vermeiden.

Wie ein Rangierunfall zu vermeiden ist

Unfälle beim Rangieren geschehen oft dann, wenn ein Fahrer allein im Auto sitzt und durch keine weiteren Mitfahrer in einen Parkplatz eingewiesen werden kann. Ein komplettes Überblicken der Lage ist oft nicht möglich, sodass Personen, andere Autos oder sonstige Gegenstände – besonders, wenn sie sich im toten Winkel befinden– schnell übersehen werden.

Sind Sie zu zweit unterwegs, ist die Einweisung des Beifahrers hilfreich, um einen Rangierunfall zu vermeiden. Sollte Sie kein Beifahrer begleiten, ist es auch oft hilfreich, Passanten um Hilfe bei der Einweisung zu bitten. Fahren Sie besonders langsam und vorsichtig und werfen Sie immer Blicke in den Rück- sowie die Seitenspiegel, um mögliche Hindernisse zu umfahren.

Effektiv gegen einen Rangierunfall helfen auch diverse elektronische Einparkhilfen. Sowohl Kameras am Heck können hier Abhilfe schaffen als auch Pieptöne, die ertönen, wenn sich das Fahrzeug Gegenständen oder Personen nähert.

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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