Sekundenschlaf führt zum Unfall: Droht eine Strafe?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 23. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Müdigkeit am Steuer ist keine gute Idee

Führt Sekundenschlaf zum Unfall, kann das lebensgefährlich sein.
Führt Sekundenschlaf zum Unfall, kann das lebensgefährlich sein.

Lange Fahrten mit dem Auto oder Fahrzeugen größerer Klassen sind vor allem in bestimmten Berufsgruppen für Fahrer nicht ungewöhnlich. Taxifahrer und vor allem LKW-Fahrer verdienen damit ihr tägliches Brot. Auch Privatpersonen, die eine Urlaubsfahrt mit dem Auto unter­nehmen, sitzen oft lange vor dem Steuer.

Werden dabei nicht ausreichend Pausen gemacht, drohen Sekundenschlaf und ein Unfall mit Lebensgefahr.

Dieser Ratgeber geht dem Problem des Sekundenschlafes und der daraus resultierenden Unfallgefahr genau auf den Grund. Wodurch kommt es zum lebensbedrohlichen Kurzzeitschlaf? Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn es dabei zum Unfall kommt? Hier erfahren Sie es ganz genau.

FAQ: Durch Sekundenschlaf zum Unfall

Welche Ursachen für Sekundenschlaf gibt es?

Sekundenschlaf tritt meist auf, wenn Sie über einen längeren Zeitraum hinweg zu wenig schlafen. Wenn Sie Atemaussetzer im Schlaf haben, sind Sie besonders gefährdet. Betroffen sind vor allem Lkw-Fahrer und Pendler, aber Sekundenschlaf kann jeden treffen, der einen anstrengenden Tag hinter sich hat.

Gibt es Anzeichen für drohenden Sekundenschlaf?

Ja. Bestimmte Symptome deuten darauf hin, dass eine Müdigkeitsattacke droht. Um welche es sich handelt, erfahren Sie hier.

Zahlt die Versicherung bei einem Unfall durch Sekundenschlaf?

Unter Umständen kann eine Leistung der Versicherung verweigert werden. Das ist allerdings eine Einzelfallentscheidung.

Wie kann ein Unfall durch Sekundenschlaf entstehen?

Sekundenschlaf, der zum Unfall führen kann, tritt vor allem dann auf, wenn ein gewisses Schlafdefizit vorherrscht. Menschen mit Schlafproblemen oder besonders unregelmäßigen Arbeitszeiten sind hierfür besonders gefährdet. Doch auch andere Faktoren können zum Kurzzeitschlaf führen:

Alkohol oder schweres Essen können ebenfalls träge und müde machen. Ersteres sollte jedoch vor allem dann nicht konsumiert werden, wenn noch mit einem Fahrzeug zu fahren ist. Ist die Promillezahl nur hoch genug, drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg und Fahrverbote. Dazu muss es nicht einmal zum Verkehrsunfall kommen. Gefährdet für Sekundenschlaf sind außerdem auch Menschen, die einfach einen langen Tag hinter sich haben und eine Nachtfahrt absolvieren müssen. Dabei lässt sich eine Müdigkeitsattacke an bestimmte Symptomen im Voraus erahnen:

  • Die Augenlider werden immer schwerer.
  • Die Augen selbst brennen.
  • Häufiges Gähnen findet statt.
  • Leichtes Frösteln macht sich bemerkbar.
  • Es fällt immer schwerer, sich auf die Straße zu konzentrieren.
Gerade in den Nacht- und Morgenstunden ist die Unfallgefahr hoch. Das gilt vor allem dann, wenn die Fahrten monoton verlaufen (wie es bei langen Urlaubswegen oder Fahrten zur Arbeit der Fall sein kann).

Konsequenzen nach dem Unfall

Sekundenschlaf: Ein Unfall zieht eine Strafe nach sich, die teuer werden kann.
Sekundenschlaf: Ein Unfall zieht eine Strafe nach sich, die teuer werden kann.

Kommt es wegen Sekundenschlaf zum Unfall können im Einzelfall negative Konsequenzen für den betroffenen Fahrer drohen.

So kann einer solchen Person Fahrlässigkeit vorgeworfen werden, da er die Warnzeichen ignoriert hat und weitergefahren ist, anstatt eine notwendige Pause zu machen. Geld- oder Freiheitsstrafen sind in einem solchen Fall möglich.

Das gilt auch dann, wenn wegen fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung Anklage erhoben wird.

Geraten Sie außerdem übermüdet an Polizeibeamte, ist es sogar möglich, dass Ihnen im Zweifel über Ihre Fahrtauglichkeit der Führerschein entzogen wird. Auch ein Verwarngeld ist dann nicht ungewöhnlich.

Auch wichtig, wenn Sekundenschlaf zum Unfall führt: Versicherungsgesellschaften können Leistungen in solchen Fällen verweigern. Hierzu muss jedoch im Einzelfall entschieden werden. Die Umstände des Unfalls und die Verfassung des Fahrers sind zu beachten. Deshalb gilt auch bei einer Volkasko-Versicherung, dass Sekundenschlaf nur dann die Verweigerung von Leistungen rechtfertigt, wenn eindeutig bewiesen wird, dass Warnzeichen vorhanden waren und die Unfallursache hätte vermieden werden können.

Sekundenschlaf vermeiden: Tipps und Tricks

Sekundenschlaf und ein Unfall, der dadurch entsteht, können durch einfache Methoden vermieden werden. Regelmäßige Pausen sind dabei das A und O. Wer dann noch vermeidet, zu lange am Stück zu fahren, ist schon deutlich sicherer unterwegs. Kaffee und ähnliche Aufputschmittel sind jedoch nicht zu empfehlen, da der Effekt oft nur kurzfristig spürbar ist.

Kommt es trotz Vorkehrungen zu Sekundenschlaf und zum Unfall, sollten Sie in der Lage sein, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Der in dieser Box verlinkte Ratgeber hilft Ihnen dabei.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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