Ist es erlaubt, Schwäne zu füttern?

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 3. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldtabelle: Schwäne füttern

OrdnungswidrigkeitBußgeld
Wasservögel trotz bestehendem Verbot fütternwird von jeder Stadt, Gemeinde etc. individuell festgelegt
z. B. Potsdambis zu 1000 Euro

Schwäne zu füttern, erfreut sich großer Beliebtheit

Ist es in Deutschland erlaubt, Schwäne zu füttern?
Ist es in Deutschland erlaubt, Schwäne zu füttern?

Mit ihrem schneeweißen Gefieder und ihrem eleganten Hals sind Schwäne ein schöner Anblick auf Seen, Teichen und Flüssen. Vor allem in Städten erfreuen sich viele Menschen an den Wasservögeln, da sie sonst meist nur selten Gelegenheit haben, wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.

Nicht selten kommt es vor, dass Menschen auch Schwäne füttern, weil sie die Vögel hautnah erleben möchten. Manche befürchten sogar, dass die Schwäne allein nicht ausreichend Futter in der Natur finden würden, vor allem im Winter.

Doch ist diese Sorge begründet? Und ist es in Deutschland überhaupt erlaubt, wilde Schwäne zu füttern? Unser Ratgeber gibt Aufschluss.

FAQ: Schwäne füttern

Darf man Schwäne füttern?

Ein Bundesgesetz, dass es Privatpersonen verbietet Schwäne zu füttern, gibt es in Deutschland nicht. Allerdings können die einzelnen Städte und Gemeinden die Fütterung von Wildtieren untersagen.

Ist die Fütterung von Schwänen im Winter notwendig?

Nein, Schwäne finden in der Natur ausreichend Nahrung. Eine zusätzlich Fütterung kann stattdessen der Umwelt schaden, in dem es zu einer Überpopulation kommt oder die Gewässer verunreinigt werden.

Drohen Sanktionen, wenn ich Schwäne füttere?

Wer unerlaubt Schwäne füttert, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Wie hoch das Bußgeld in einem solchen Fall ausfällt, bestimmt jede Gemeinde individuell.

Weiterführende Infos zum Füttern von Tieren finden Sie auf den folgenden Seiten:

Schwäne füttern: Verboten oder erlaubt?

Grundsätzlich gilt, dass kein bundesweites Gesetz existiert, das verbieten würde, Schwäne zu füttern. Das heißt allerdings nicht automatisch, dass die Fütterung in ganz Deutschland erlaubt ist. Denn die Entscheidung, ob ein Fütterungsverbot für Wasservögel wie Schwäne, Enten, Gänse oder Rallen erlassen werden soll, kann jede Gemeinde selbst treffen.

Möchten Sie deshalb an Ihrem heimischen Gewässer oder auch im Urlaub Schwäne oder andere Tiere füttern, sollten Sie sich zuvor erkundigen, ob dies in der betreffenden Stadt genehmigt ist und ob eine entsprechende Stadtverordnung existiert. Manche Gemeinden verbieten die Fütterung pauschal, andere nur an bestimmten Gewässern, andere raten lediglich davon ab und wieder andere äußern sich überhaupt nicht zum Thema.

Beachten Sie hierbei, dass zwar viele Kommunen über ein Fütterungsverbot informieren, indem sie Schilder an den Gewässern aufstellen, verpflichtet sind sie dazu jedoch nicht. Ist also kein solches Schild vorhanden, muss das nicht heißen, dass es erlaubt ist, die Schwäne zu füttern.

Besteht ein Fütterungsverbot für Schwäne und andere Wasservögel, begehen Sie bei einer Missachtung dieses Verbots eine Ordnungswidrigkeit. Sie müssen dann mit einem Bußgeld rechnen und dieses kann – je nach Stadt – ziemlich hoch ausfallen. Bei einer Wiederholungstat können in manchen Gemeinden mehrere tausend Euro fällig werden.

Weshalb es besser ist, Schwäne nicht zu füttern

Mein lieber Schwan! Wasservögel zu füttern kann in manchen Städten ein hohes Bußgeld nach sich ziehen.
Mein lieber Schwan! Wasservögel zu füttern kann in manchen Städten ein hohes Bußgeld nach sich ziehen.

Auch wenn es gut gemeint ist: Schwäne zu füttern, schadet den Tieren und der Umwelt mehr, als dass es ihnen nützt. Denn in der Regel finden Schwäne im Wasser und Uferbereich ausreichend Nahrung in Form von Pflanzen, Samen, Insekten, Schnecken und kleinen Fischen. Dieses Futter ist artgerecht und natürlich.

Menschen geben Schwänen jedoch häufig Brot oder Brötchen, was die Tiere aber nur schwer verdauen können. Sie werden davon nicht nur fett und träge, sondern auch krank. Außerdem landet Brot, das nicht gefressen wird, häufig im Wasser. Dort sinkt es auf den Boden und verfault. Dadurch verringert sich der Sauerstoffgehalt im Wasser und es kommt zum Erstickungstod von Fischen, Schnecken und Wasserpflanzen. Das Gewässer kippt um.

Und auch wenn Sie die Schwäne mit artgerechtem Futter versorgen, sollten Sie es vermeiden, die Tiere zu füttern. Denn einerseits führt das Überangebot an Futter zu einer Überpopulation der Schwäne und andererseits führt die Fütterung wilder Tiere grundsätzlich dazu, dass diese ihre Scheu verlieren.

Das erhöht wiederum die Gefahr, dass sie bei Unfällen, z. B. im Straßenverkehr oder von Hunden, getötet werden. Außerdem reagieren Schwäne, die an die Fütterung durch Menschen gewöhnt sind, oftmals aggressiv, wenn sie von einem Spaziergänger einmal nichts bekommen.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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