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Bedrohte Fischarten: Fische unter Naturschutz

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldkatalog Fische und bedrohte Fischarten

VergehenBußgeld
Einen Fisch getötet, ohne die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu habenBis zu 25.000 €
Einem Fisch ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügtBis zu 25.000 €

Welche Fische sind vom Aussterben bedroht?

Plastikmüll ist besonders für bedrohte Fischarten eine Gefahr
Plastikmüll ist besonders für bedrohte Fischarten eine Gefahr

Eine der größten international tätigen Natur- und Artenschutzorganisationen IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) veröffentlichte 2011 eine Studie über das Fischsterben auf der Welt. Dabei kam sie zu dem Schluss, dass mehr als 40 Fischarten in den nächsten Jahren allein im Mittelmeer verschwinden werden. Gefährdete Fischarten sind laut dieser Studie Haie, Rochen sowie Delfine. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

FAQ: Tierschutz für Fische

Sind bestimmte Fischarten in Deutschland bedroht?

Ja, verschiedenen Fischarten gelten in Deutschland als gefährdet oder sogar als vom Aussterben bedroht. Eine Übersicht zu Süßwasserfischen finden Sie hier.

Welche Gründe gibt es für sinkenden Fischbestände?

Verantwortlich für die reduzierten Fischbestände sind unter anderem Überfischung und die Verunreinigung der Gewässer durch Müll. Aber auch der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Gewässer tragen dazu bei.

Worauf können Verbraucher beim Fischkauf achten?

Bio- und Umweltsiegel (MSC, ASC, Naturland oder Bioland) können zum Tierschutz beitragen, denn diese sollen die Nachhaltigkeit der Fischerei belegen.

Weitere Informationen zum Angeln in Deutschland

CO2-Ausstoß/Versauerung

Etwa 25 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die der Mensch verursacht, werden vom Meer aufgenommen. Das verschiebt den pH-Wert des Gewässers und greift die äußere Hülle bzw. Skelett an.

Plastikmüll

Nicht nur der Müll von Urlaubern und Bewohnern landet in den Meeren, auch Industrieanlagen leiten ihr Plastik in Gewässer ab. Kosmetikprodukte beispielsweise bestehen aus Nanoplastik, auch Bekleidung mit Kunstfasern enthält Plastik. Fische halten diesen Stoff für Nahrung und fressen ihn. Wenn sie nicht daran sterben, landet das Plastik in ihrem Kreislauf. Selbst der Fisch, den wir essen, enthält bereits Plastikanteile.

Beifang

Zahlreiche bedrohte Fischarten sterben als sogenannter Beifang. Dies ein Ausdruck, der in der Fischerei verwendet wird und den Vorgang beschreibt, wenn Fische und Meerestiere gefangen werden, die aber nicht das eigentliche Fangziel sind. Thunfisch, Schwertfisch, Delfin und Co. landen so in den Netzen und werden meist wieder verletzt über Bord geworfen. Zurück im Wasser sterben die Fische dann oft, weshalb u.a. Haie und Delfine heute auf der Liste bedrohter Fischarten stehen.

Überfischung

Überfischung ist in Europa ein großes Problem
Überfischung ist in Europa ein großes Problem

Die Fischbestände im Meer sind nicht unbegrenzt, trotzdem werden auch heute noch beinahe überall mehr Fische gefangen, als natürlich „nachwachsen“ können. Für bereits bedrohte Fischarten ist diese Situation natürlich nicht gut.

Laut WWF liegt derzeit bei 30 Prozent der kommerziell genutzten Fischarten Überfischung vor. Besonders prekär sei die Lage in Europa.

Überfischte Fischarten in Europa sind zum Beispiel:

  • Aal
  • Atlantischer Lachs
  • Dornhai
  • Eismeergarnele, Kaltwassershrimp
  • Flunder
  • Grenadierfisch
  • Hai
  • Kliesche, Scharbe
  • Leng
  • Lumb, Brosme
  • Meerbrasse, Rote Fleckbrasse, Streifenbrasse
  • Meerforelle, Bachforelle
  • Petersfisch
  • Rochen
  • Rotbarsch
  • Sardine
  • Seehase
  • Seehecht
  • Seeteufel
  • Steinbeißer
  • Steinbutt
  • Stöcker, Schildmakrele
  • Streifenbarbe, Rotbarbe, Meerbarbe
  • Thunfisch
  • Wittling
  • Wolfsbarsch

Quelle: WWF

Wer Fisch essen möchte, sollte bedrohte Fischarten meiden
Wer Fisch essen möchte, sollte bedrohte Fischarten meiden

Zahlreiche Organisationen wie der WWF raten aus Gründen des Artenschutzes deshalb dazu, bedrohte Fischarten der obigen Liste nicht zu essen sowie Fisch auch nicht täglich zu verzehren. Beim Einkauf sollten Verbraucher zudem auf entsprechende Bio- und Umweltsiegel (MSC, ASC, Naturland oder Bioland) achten.

Wer Fisch essen möchte, sollte selbstverständlich bedrohte Fischarten meiden und stattdessen auf Hering, Karpfen, Sprotte, Hecht, Zander, Wels oder Makrele zurückgreifen. Diese Fischsorten zählen zu den nicht gefährdeten Fischarten in Deutschland.

Zum Schutz der Fische will die EU Gesetze und Verordnungen auf den Weg bringen. Bis diese jedoch greifen werden noch einige Jahre vergehen.

Rote Liste bedrohter Fischarten

Die IUCN veröffentlicht seit 1996 in regelmäßigen Abständen die „Rote Liste gefährdeter Arten“. Diese Liste enthält alle gefährdeten Tierarten weltweit. Die Liste zeigt unter anderem auf, welche Tierarten bedroht, gefährdet, stark gefährdet und vom Aussterben bedroht sind.

Bedrohte Haiarten

Zahlreiche Haiarten gelten als bedroht. Trotzdem landen sie auch heutzutage noch häufig auf der Speisekarte. In Deutschland ist z.B. das Baumuskelfleisch des Dornhais (sog. „Schillerlocke“) immer noch eine Delikatesse – und dass obwohl die Bestände bereits überfischt sind.

In Asien ist die Situation für bedrohte Haie zum Teil noch schlimmer. Die Haifischschutzorganisation Sharklife schätzt, dass asiatische Haifischfänger etwa 23 bis 73 Millionen Haie im Jahr fangen. In Asien ist die Haifischflossensuppe sehr begehrt, weshalb die Fischer die Tiere fangen, die Flossen abschneiden und sie dann wieder in das Meer werfen. Dort verenden die Haie dann qualvoll.

Rote Liste der Fische in Deutschland (Süßwasser):

Gefährdete Fische:Schnäpel, Strömer, Zährte, Frauennerfling, Flussneunauge, Elritze
Stark gefährdete Fische:Karausche, Schrätzer, Huchen, Äsche, Streber, Zingel, Schlammpeitzger, Luzin-Tiefenmaräne, Schaalsee-Maräne
Vom Aussterben bedrohte Fische:Sterlet, Maifisch, Donau-Neunauge, Perlfisch, Lachs, Chiemsee-Renke, Ammersee-Kilch
Ausgestorbene oder verschollene Fische:Waxdick, Rhein-Schnäpel, Bodensee-Tiefseesaibling, Steingressling, Hausen, Buntflossengroppe, Bodensee-Kilch

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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