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Wühlmause bekämpfen: Ist dies erlaubt?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldkatalog Wühlmaus

Die Wühlmaus ist nicht durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) geschützt. Aus diesem Grund fallen für das Bekämpfen und Töten keine Bußgelder an. Ferner fällt der Akt der Wühlmausbekämpfung unter § 4 Abs. 1 Tierschutzgesetz (TierSchG). Aus diesem Grund darf das Tier „im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen“ getötet werden.

Wie Sie Wühlmäuse bekämpfen und vertreiben können

Wer Wühlmäuse bekämpfen will, kann verschiedene Fallen im Internet kaufen
Wer Wühlmäuse bekämpfen will, kann verschiedene Fallen im Internet kaufen

Wühlmäuse sind tag- und nachtaktive Nagetiere, die bis zu 25 Zentimeter groß werden können. Besonders Haus- und Gartenbesitzer stören sich an den Tieren und wollen die Wühlmäuse, bekämpfen, vertreiben oder sogar töten.

Die Wühlmausbekämpfung ist ein großes Thema für Grundstücksbesitzer, weshalb sich regelrecht eine große Branche gebildet hat, um Mittel gegen Wühlmäuse zu vermarkten.

Meist handelt es sich hierbei um Gift oder Gas gegen Wühlmäuse, um sie zu bekämpfen. Die Wühlmaus-Schussfalle beispielsweise fügt den Tieren erhebliche Schmerzen zu, bis sie qualvoll sterben.

Diese Maßnahmen zur Wühlmausbekämpfung sind strikt gegen Paragraph 1 des Tierschutzgesetzes (TierSchG).

Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Dabei sollten Rasenbesitzer jedoch daran denken, dass es auch Hausmittel zur Bekämpfung gibt, die die Tiere vom Grundstück und den Pflanzen fernhalten.

FAQ: Tierschutz für Wühlmäuse

Stehen Wühlmäuse in Deutschland unter Schutz?

Nein, Wühlmäuse sind gemäß Bundesartenschutzverordnung nicht geschützt. So ist im Zuge der Schädlingsbekämpfung das Töten der Säugetiere grundsätzlich erlaubt.

Worauf gilt es bei der Bekämpfung von Wühlmäusen zu achten?

Der Gesetzgeber schreibt zum Tierschutz vor, dass bei der Tötung nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen dürfen.

Wie lassen sich Wühlmäuse sanft vertreiben?

Tatsächlich kann es bereits ausreichen, wenn Sie im Garten Pflanzen wie Knoblauch, Steinklee oder Kaiserkronen anpflanzen, damit sich Wühlmäuse nach einem anderen Wohnort umschauen.

Stehen Wühlmäuse unter Naturschutz?

Die Bundesartenschutzverordnung nennt in Anlage 1 alle Tiere in Deutschland, die besonders bzw. streng geschützt sind. Werden diese verletzt oder gar getötet, drohen Bußgelder bis zu 65.000 Euro.

Oftmals wird davon gesprochen, dass die Wühlmaus unter Naturschutz steht. Dieser Bereich schützt jedoch lediglich Landschaften und Biotope in Deutschland. Der Artenschutz richtet sich an Lebewesen wie große und kleine Säugetiere. Dessen ungeachtet, steht die Wühlmaus nicht unter Arten- bzw. Naturschutz.

Wann die Wühlmausbekämpfung teuer werden kann

Wer Wühlmäuse bekämpfen möchte, kann dies legal tun. Dennoch sollte die Person darauf achten, die vermeintlichen Schädlinge nicht mit Strom oder anderen Werkzeugen zu töten, welche ihnen erhebliche Schmerzen zufügen.

Das TierSchG benennt die kleinen Nagetiere in Paragraph 4 Absatz 1. Erfolgt die Tötung eines Wirbeltieres

[…] im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.

Auch dieser Paragraph soll sicherstellen, dass Hausbesitzer den Tieren bei der Wühlmausbekämpfung nicht allzu viel Schmerzen zufügen.

Verwechselt ein Grundstücksbesitzer eine Wühlmaus mit einem Maulwurf und tötet dieses Tier, kann es zu hohen Bußgeldern kommen. In der Regel werden vierstellige Summen fällig. Die Maximalgrenze liegt je nach Bundesland bei höchstens 65.000 Euro. Der Grund: Der Maulwurf ist durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt.

Wühlmäuse im Garten vertreiben

Wühlmäuse im Garten vertreiben
Wühlmäuse im Garten vertreiben

Um Wühlmäuse zu bekämpfen oder zu vertreiben, eignet sich der Zeitraum von Herbst bis Frühjahr. In dieser Zeit finden die Tiere kaum essbare Pflanzen im Garten.

Da sie jedoch auch über den Winter aktiv sind, ist die Wühlmausbekämpfung hier besonders wirkungsvoll.

Wer Wühlmäuse im Garten vertreiben will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass sie Tiere dann eventuell zum Boden und zu den Pflanzen der Nachbargrundstücke wandern. Damit ist das Problem also nicht aus der Welt.

Gift und Gas gegen Wühlmäuse ist nicht zu empfehlen. Zwar sind die Tiere sehr geruchsempfindlich, dennoch gewöhnen sie sich schnell an neue Gerüche im Garten und ignorieren sie mit der Zeit. Das gleiche gilt für Köder im Gang bzw. der Gänge der Wühlmäuse.

Aus diesem Grund ist die Falle ein bewährtes Mittel gegen Wühlmäuse und führt zum Erfolg. Besonders die Kastenfalle ist gut geeignet, da hierbei keine Maulwürfe gefangen werden.

In der Regel werden diese Fallen gern genommen:

  • klassische Zangenfalle
  • SuperCat-Falle
  • Sugan Wühlmausfalle
  • Bayerische Wühlmausfalle

Um eine Wühlmaus zu fangen, reiben Sie die Falle am besten mit etwas Erde ein. Dann kann das geruchsempfindliche Tier diese nicht identifizieren. Zudem ist es wichtig, mehrere Fallen auf dem Grundstück zu verteilen. Da sich die Tiere schnell fortpflanzen, ist nur eine Falle als Mittel gegen Wühlmäuse nicht zu empfehlen.

Die Wühlmausbekämpfung kann aber auch mit natürlichen Mitteln vonstattengehen. Um Wühlmäuse oder Schermäuse zu bekämpfen, benötigen Sie Knoblauch, Steinklee oder Kaiserkronen. Damit können Sie Wühlmäuse zwar nicht vernichten, aber dafür vertreiben. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rät zudem zu der Pflanze Topinambur. Diese gilt als Ablenkungsnahrung für die Schädlinge.

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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