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Lkw-Maut – Kosten für die Straßennutzung

Von bussgeldkatalog.org, letzte Aktualisierung am: 13. Mai 2023

LKW-Bußgeldkatalog Maut

BeschreibungBußgeld FahrerBußgeld Unternehmer
LKW-Maut nicht gezahlt1240 €480 €
LKW-Maut nicht rechtzeitig gezahlt1240 €480 €
LKW-Maut falsch gezahlt1120 €240 €
Belege nicht mitgeführt50 €150 €
Anordnung nicht befolgt250 €250 €
Falsche Emissionsklasse angegeben1120 €240 €
Von der gebuchten Strecke abgewichen1120 €240 €
Start- und Zielpunkt verwechselt40 €40 €

1 Abhängig vom Einzelfall kann für diese Vergehen auch nur ein Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro verhangen werden.

LKW-Maut pro angefangenen Kilometer


Kate­gorie/­Achs­zahlSchad­stoff­klasse (SKK) & Kos­ten/­Km
Kate­gorie A
Euro 6
7,5 - 11,99 t
12-18 t
3
ab 4 und mehr
0,093 €
0,128 €
0,173 €
0,187 €
Kate­gorie BEuro 5, EEV* Klasse 1
7,5 - 11,99 t
12-18 t
3
ab 4 und mehr
0,104 €
0,139 €
0,184 €
0,198 €
Kate­gorie CEuro 4, Euro 3 (mit PMK**)
7,5 - 11,99 t
12-18 t
3
ab 4 und mehr
0,114 €
0,149 €
0,194 €
0,208 €
Kate­gorie DEuro 3, Euro 2 (mit PMK** Klasse 1)
7,5 - 11,99 t
12-18 t
3
ab 4 und mehr
0,146 €
0,181 €
0,226 €
0,240 €
Kate­gorie EEuro 2
7,5 - 11,99 t
12-18 t
3
ab 4 und mehr
0,156 €
0,191 €
0,236 €
0,250 €
Kate­gorie FEuro 1, Euro 0 (keine SKK)
7,5 - 11,99 t
12-18 t
3
ab 4 und mehr
0,167 €
0,202 €
0,247 €
0,261 €
*EEV: Enhanced Environmentally friendly Vehicles
**PMK: Partikelminderungsklasse

FAQ: LKW-Maut

Welche LKWs sind in Deutschland mautpflichtig?

Die LKW-Maut gilt in Deutschland für alle LKW ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 t, die für den gewerblichen Güterverkehr bestimmt sind. Missachten Fahrer die Mautpflicht, müssen sie sowie das Unternehmen mit Bußgeldern zwischen 40 Euro und 480 Euro rechnen. Die Tabelle bietet einen Überblick zu möglichen Sanktionen.

Wann ist ein LKW mautpflichtig?

Die Gebühr wird beim Befahren der mautpflichtigen Strecken fällig. In Deutschland gilt das auf allen Autobahnen sowie auf allen Bundesstraßen. Beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) ist eine Liste mit den mautpflichtigen Straßen verfügbar.

Wie funktioniert die LKW-Maut in Deutschland?

Die fällige Mautgebühr wird nach gefahrenen Kilometern, Anzahl der Achsen sowie nach sechs Kategorien berechnet. Für die Kategorisierung ist die Schadstoffklasse wichtig. Abgerechnet wird über eine On-Board-Unit im Fahrzeug, eine Buchung im Internet oder über Mautstellen-Terminals. Welche Kosten derzeit anfallen, können Sie der Tabelle hier entnehmen.

Ratgeber: Lkw-Maut in Deutschland

Auf der Autobahn müssen LKW Maut zahlen
Auf der Autobahn müssen LKW Maut zahlen

2005 wurde in Deutschland die LKW-Maut eingeführt, die für den Bund seitdem Jahr für Jahr eine wichtige Einnahmequelle ist. Doch welchen Sinn hat die Maut für LKW überhaupt? Für wen und wo gilt die Mautpflicht? Wie kann man die LKW-Maut berechnen und wie hoch sind die Mauttarife? Und welche Bußgelder drohen, wenn man die Maut nicht ordnungsgemäß bezahlt? Viele Fragen, auf die wir in unserem Ratgeber zum Thema LKW-Maut genau eingehen werden.

Was ist die LKW-Maut?

Bei der LKW-Maut Deutschland handelt es sich um eine Gebühr (Straßenbenutzungsgebühr) für die Nutzung der Autobahnen und Bundesstraßen durch schwere LKW. Um die LKW Maut berechnen zu können, spielen u.a. die tatsächlich gefahrenen Kilometer eine Rolle, weswegen auch von einer streckenbezogenen Maut bzw. Gebühr die Rede ist.

Warum gibt es die LKW-Maut in Deutschland?

Der Güter-Verkehr auf den Straßen nimmt immer weiter zu, was vor allem auch Deutschland als Transitland zu spüren bekommt. Dabei stellen vor allem die schweren LKW mit einer Achslast von mehreren Tonnen eine um ein Vielfaches höhere Belastung als die Autos für die Straßen dar. Das wird auch durch Untersuchungen bestätigt, die zum Ergebnis kamen, dass die Belastung der Autobahn durch einen 40-Tonner so stark ist wie die von 160.000 PKW.

Entsprechend verursachen schwere LKW im besonderen Maße Kosten für die Erhaltung, den Bau und den Betrieb von Autobahnen. Mit der Einführung der LKW-Maut sollten die Kostenverursacher stärker an der Finanzierung beteiligt werden (Nutzerfinanzierung), zumal vor der Maut die finanziellen Mittel für die Instandhaltungs- und Ausbauarbeiten der Autobahnen größtenteils aus Steuergeldern sowie zu einem geringen Anteil durch die sogenannte Eurovignette stammten.

Durch die LKW-Maut werden zudem auch die Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern gerechter gestaltet, zumal der Anreiz geschaffen wurde, den Güterverkehr etwas mehr von den Autobahnen auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie Schienen oder Wasserstraßen zu verlagern.

Für wen gilt die LKW-Maut?

Mautpflichtig in Deutschland sind laut Verkehrsrecht und StVO alle Kraftfahrzeuge, die eventuell für den gewerblichen Güterverkehr eingesetzt oder ausschließlich hierfür bestimmt sind und ein zulässiges Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen haben. Bis 2015 lag die Gewichtsgrenze noch bei 12 Tonnen. Am 1. Oktober 2015 traten einige Änderungen in Kraft. Dabei wurde nicht nur die Gewichtsgrenze abgesenkt, auch die Mautsätze wurden nach Umweltfreundlichkeit (d. h. nach Schadstoffklasse) gestaffelt.

Für welche Straßen gilt die LKW-Maut?

In der ursprünglichen Fassung galt die LKW-Maut ausschließlich für Autobahnen, doch in Folge des sogenannten Maut-Ausweichverkehrs wurden auch Abschnitte von stark frequentierten Bundesstraßen mit einer Maut für LKW belegt. Seit 2015 wurde die LKW-Maut einheitlich auf allen vierspurigen Bundesstraßen eingeführt. Am 1. Juli 2018 wurde die Mautpflicht für LKW einheitlich auf alle Bundesstraßen ausgeweitet. Die 2015 festgelegten und gestaffelten Mautsätze blieben bislang bestehen. Welche Straßen und Autobahnen mautpflichtig sind, kann in der Mauttabelle eingesehen werden, die das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) auf seiner Homepage anbietet.

Mautrechner LKW: So wird die LKW-Maut berechnet

Um die LKW-Maut berechnen zu können, werden verschiedene Parameter herangezogen. So richten sich die LKW Maut Kosten nach den zurückgelegten Kilometern auf der mautpflichtigen Straße/Autobahn sowie nach der Anzahl der Achsen des Fahrzeugs oder der Fahrzeugkombination:

  • LKW mit oder ohne Anhänger,
  • Sattelschlepper mit oder ohne Sattelauflieger
  • Liftachsen im angehobenen oder abgesenkten Zustand.
  • sowie der Schadstoffklasse des Fahrzeugs.
Die verschiedenen Arten von Nutzfahrzeugen sind zur Maut-Zahlung verpflichtet
Die verschiedenen Arten von Nutzfahrzeugen sind zur Maut-Zahlung verpflichtet

Auch die Schadstoffklasse des Fahrzeugs ist maßgebend für die Höhe der Maut. Laut Mautrechner für LKW wird jedes Nutzfahrzeug seiner Schadstoffklasse entsprechend und gemäß des Bundesfernstraßenmautgesetzes einer der sechs Kategorien (A, B, C, D, E, F) zugeordnet. Die Festlegung der LKW-Maut-Kosten anhand der Schadstoffklassen macht es u.a. für LKW-Halter oder Transportunternehmen attraktiver, auf Fahrzeuge mit einem höheren Umweltstandard zu setzen, da hier die LKW-Maut günstiger ausfällt. Der Nutzer muss die Schadstoffklasse selber eingeben, wobei er laut Verkehrsrecht dazu verpflichtet ist, diese korrekt zu deklarieren.

Folgende Schadstoffklassen gemäß Bundesfernstraßenmautgesetz gibt es (Stand 2018) :

  • Kategorie A: Euro 6
  • Kategorie B: Euro 5, Enhanced Environmentally friendly Vehicles (EEV) Klasse 1 oder 2
  • Kategorie C: Euro 4, Euro 3 mit Partikelminderungsklasse (PMK) 2 (mindestens)
  • Kategorie D: Euro 3, Euro 2 mi PMK 1 (mindestens)
  • Kategorie E: Euro 2
  • Kategorie F: Euro 1, Euro 0 (keine Schadstoffklasse)

Mauttarif für LKW: Wie hoch sind die Kosten für die LKW-Maut?

Die Mauttarife für LKW können u.a. auf der Homepage des BAG eingesehen werden, wobei die Mautsätze im Schnitt derzeit bei 17 Cent je Kilometer liegen (Stand 2018).

Wie müssen die Mautgebühren gezahlt werden?

Um die LKW-Mautgebühren bezahlen zu können und der Mautpflicht nachzukommen, stehen insgesamt drei Verfahren zur Auswahl:

  • automatische Bezahlung über ein Fahrzeuggerät (sog. On-Board-Unit, kurz OBU)
  • durch Einbuchung im Internet
  • mittels Buchung an Einbuchungsautomaten (sog. Mautstellen-Terminals)

Damit am automatischen Erhebungssystem teilgenommen oder die Einbuchen über das Internet in Anspruch genommen werden kann, müssen sich LKW-Nutzer im Vorfeld bei der Betreibergesellschaft Toll Collect GmbH, die das technische System zur Einnahme der LKW-Maut auf deutschen Autobahnen betreibt, registrieren. Die Gesellschaft ist seit Oktober in hundertprozentigem Besitz des Bundes, sodass die Einnahmen an diesen gehen.

Die Registrierung bei Toll Collect ist kostenlos und macht auch die Einbuchung an einem Mautstellen-Terminal einfacher und schneller. In Deutschland gibt es über 3.000 Mautstellen-Terminals, wobei deren Standorte auf der Homepage von Toll Collect aufgelistet sind.

Wie erfolgt die Kontrolle der LKW-Maut?

Es gibt verschiedene Kontrollarten, mit denen festgestellt werden kann, ob die LKW-Maut für die Nutzung mautpflichtiger Autobahnen und Bundesstraßen ordnungsgemäß entrichtet wurde oder nicht:

  • automatische Kontrollen durch die Kontrollbrücken
  • Standkontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr mit gezielter Ausleitung möglicher Mautpreller
  • mobile Kontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr mit gezielter Ausleitung möglicher Mautpreller
  • Betriebsprüfungen bei deutschen Unternehmen

Eine Kontrolle mit Ausleitung aus dem Verkehr wird nur bei solchen mautpflichtigen Fahrzeugen durchgeführt, bei denen der Verdacht besteht, dass die Mautgebühr nicht ordnungsgemäß bezahlt wurde.

Drohen Bußgelder, wenn die Maut nicht bezahlt wird?

Wenn die LKW-Maut nicht gezahlt wird, droht ein Bußgeld
Wenn die LKW-Maut nicht gezahlt wird, droht ein Bußgeld

Wird die LKW-Maut nicht ordnungsgemäß geleistet, dann handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit und sowohl dem Fahrer als auch dem verantwortlichen Unternehmer bzw. Halter droht ein Bußgeld. Handelt es sich lediglich um einen geringfügigen Verstoß gegen den LKW-Maut-Bußgeldkatalog, dann erfolgt eine Verwarnung. Folgender Auszug aus dem LKW-Maut-Bußgeldkatalog zeigt die wichtigsten Regelbußen bei Missachtung der Mautpflicht gemäß des Bundesfernstraßenmautgesetz:

Nicht oder nicht rechtzeitige Entrichtung der Maut (§ 10 Absatz 1 Nr. 1 Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG)):

  • Für den Unternehmer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 480 Euro Bußgeld
  • Für den Fahrer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 240 Euro Bußgeld

Falschzahlen der LKW-Maut (§ 10 Absatz 1 Nr. 1 BFStrMG):

  • Für den Unternehmer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 240 Euro Bußgeld
  • Für den Fahrer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 120 Euro Bußgeld

Nichtmitführen/Nichtaushändigen von Belegen (§ 10 Absatz 1 Nr. 3 BFStrMG):

  • Für den Unternehmer: 150 Euro
  • Für den Fahrer: 50 Euro

Nichtbefolgen einer Anordnung (§ 10 Absatz 1 Nr. 2 BFStrMG):

  • Für den Unternehmer: 250 Euro Bußgeld
  • Für den Fahrer: 250 Euro Bußgeld

Die Bußgelder können aber noch deutlich höher ausfallen und so kann der Gesetzgeber im härtesten Fall ein Geldstrafe von bis zu 20.000 Euro bei nicht Entrichtung der Maut bei mautpflichtigen Fahrzeugen aussprechen!

Wofür verwendet die Bundesregierung die Mautgelder?

Von den Einnahmen der LKW-Maut, die sich seit der Einführung von 2005 bis 2012 von 2,59 Milliarden Euro bis auf 4,87 Milliarden Euro durch den Anstieg der Fahrleistungen mautpflichtiger LKW und Mauterhöhungen fast verdoppelt haben, sind vorerst noch die Kosten für den Systembetreiber Toll Collect abzuziehen. Hinzu kommen noch ca. 600 Millionen Euro für die Finanzierung der sogenannten Harmonisierungsmaßnahmen.

Damit sind Maßnahmen gemeint, die der Minderung der staatlich bedingten Kostenmehrbelastung des deutschen Güterkraftverkehrsgewerbes im Verhältnis zu seinen ausländischen Wettbewerbern dienen. Die verbleibenden Mautgelder wurden bis einschließlich 2010 für die Infrastruktur von Straßen, Schienen und Binnenwasserstraße verwendet. Seit 2011 werden die Einnahmen ausschließlich für die Finanzierung der Bundesfernstraßen eingesetzt, so dass ein Finanzierungskreislauf entsteht.

6 Kommentare

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  1. VGl sagt:

    Hallo,

    welche Maut kommt denn in Österreich auf uns LKW-Fahrer zu?

  2. koymla sagt:

    wen ich die Parpiere aus Vorsatz nicht dabei habe muss ich viel mehr bezahlen doch wie wird das festgestellt

  3. Wangler sagt:

    Hallo,
    habe nicht gewusst, dass ab 1.10.2015 die Liftachse, auch wenn sie oben ist, bei der Maut mitbezahlt werden muss. Habe mein Mautgerät erst im Februar 2016 umgestellt. Jetzt erhalte ich Verwarnungen in Höhe von 40 € jede Woche. Immer jeweils für einen Tag. Kann man da was machen?

    • bussgeldkatalog.org sagt:

      Hallo Wangler,
      in der Regel müssen Sie die Strafe zahlen, auch wenn Sie nichts davon gewusst haben.

      Die Redaktion von bussgeldkatalog.org

  4. Jonas sagt:

    Guten Tag ,

    Bei der Abholung eines Neufahrzeuges habe ich erst nach 10 km Strecke ( Landstraße) bemerkt, dass das maut gerät auf 3 Achsen steht. Habe danach sofort angehalten und auf 5 umgestellt. Somit habe ich 10km mit falscher achszahl zurück gelegt und die restlichen 150km zum Betriebshof mit richtiger achszahl zurück gelegt.
    Ich glaube ich bin durch Eine einzige mautsäule während des Verstoßes gefahren.

    Kommt nur ein verwarngeld auf mich hinzu ?

    Vielen Dank !

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