Lkw-Maut: Kosten für die Straßennutzung

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 26. Juni 2024

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

LKW-Bußgeldkatalog Maut

BeschreibungBußgeld FahrerBußgeld Unternehmer
LKW-Maut nicht gezahlt1240 €480 €
LKW-Maut nicht rechtzeitig gezahlt1240 €480 €
LKW-Maut falsch gezahlt1120 €240 €
Belege nicht mitgeführt50 €150 €
Anordnung nicht befolgt250 €250 €
Falsche Emissionsklasse angegeben1120 €240 €
Von der gebuchten Strecke abgewichen1120 €240 €
Start- und Zielpunkt verwechselt40 €40 €

1 Abhängig vom Einzelfall kann für diese Vergehen auch nur ein Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro verhangen werden.

neue LKW-Maut seit 1. Dezember 2023

CO₂-Emissionsklasse 1

Gewicht
Achsen
Euro-Schad­stoff­klasseMautsatz
(cent/km)
> 3,5 - 7,49 t (ab Juli 2024)Euro 1 und 024,8
Euro 224,4
Euro 322,5
Euro 420,1
Euro 5/EEV-Klasse 118,9
Euro 615,1
7,5-11,99 tEuro 1 und 027,7
Euro 227,6
Euro 325,1
Euro 422,2
Euro 5/EEV-Klasse 120,6
Euro 617,8
12-18 tEuro 1 und 035,2
Euro 235,0
Euro 333,0
Euro 428,8
Euro 5/EEV-Klasse 127,7
Euro 624,0
>18 t bis 3 AchsenEuro 1 und 048,6
Euro 246,1
Euro 343,1
Euro 437,3
Euro 5/EEV-Klasse 135,5
Euro 630,5
>18 t mit 4 AchsenEuro 1 und 051,2
Euro 248,7
Euro 345,4
Euro 438,8
Euro 5/EEV-Klasse 136,3
Euro 632,4
>18 t ab 5 AchsenEuro 1 und 051,6
Euro 251,1
Euro 347,8
Euro 441,4
Euro 5/EEV-Klasse 138,9
Euro 634,8

CO₂-Emissionsklasse 2

Gewicht
Achsen
Euro-Schad­stoff­klasseMautsatz
(cent/km)
> 3,5 - 7,49 t (ab Juli 2024)Euro 1 und 023,8
Euro 223,4
Euro 321,5
Euro 419,1
Euro 5/EEV-Klasse 117,9
Euro 614,7
7,5-11,99 tEuro 1 und 027,3
Euro 227,2
Euro 324,7
Euro 421,8
Euro 5/EEV-Klasse 120,2
Euro 617,4
12-18 tEuro 1 und 034,4
Euro 234,2
Euro 332,2
Euro 428,4
Euro 5/EEV-Klasse 127,3
Euro 623,6
>18 t bis 3 AchsenEuro 1 und 044,6
Euro 244,1
Euro 344,1
Euro 435,7
Euro 5/EEV-Klasse 133,9
Euro 629,9
>18 t mit 4 AchsenEuro 1 und 048,2
Euro 247,7
Euro 344,4
Euro 438,2
Euro 5/EEV-Klasse 135,7
Euro 631,8
>18 t ab 5 AchsenEuro 1 und 050,4
Euro 249,9
Euro 346,6
Euro 440,4
Euro 5/EEV-Klasse 137,9
Euro 634,0

CO₂-Emissionsklasse 3

Gewicht
Achsen
Euro-Schad­stoff­klasseMautsatz
(cent/km)
> 3,5 - 7,49 t (ab Juli 2024)Euro 1 und 023,5
Euro 223,1
Euro 321,2
Euro 418,8
Euro 5/EEV-Klasse 117,6
Euro 614,4
7,5-11,99 tEuro 1 und 026,9
Euro 226,8
Euro 324,3
Euro 421,4
Euro 5/EEV-Klasse 119,8
Euro 617,0
12-18 tEuro 1 und 033,8
Euro 233,6
Euro 331,6
Euro 427,8
Euro 5/EEV-Klasse 126,7
Euro 623,0
>18 t bis 3 AchsenEuro 1 und 043,9
Euro 243,4
Euro 340,4
Euro 435,0
Euro 5/EEV-Klasse 133,2
Euro 629,2
>18 t mit 4 AchsenEuro 1 und 047,4
Euro 246,9
Euro 343,6
Euro 437,4
Euro 5/EEV-Klasse 134,9
Euro 631,0
>18 t ab 5 AchsenEuro 1 und 049,6
Euro 249,1
Euro 345,8
Euro 439,6
Euro 5/EEV-Klasse 137,1
Euro 633,2

CO₂-Emissionsklasse 4

Gewicht
Achsen
Euro-Schad­stoff­klasseMautsatz
(cent/km)
> 3,5 - 7,49 t (ab Juli 2024)Euro 1 und 020,5
Euro 220,1
Euro 318,2
Euro 415,8
Euro 5/EEV-Klasse 114,6
Euro 611,4
7,5-11,99 tEuro 1 und 023,7
Euro 223,6
Euro 321,1
Euro 418,2
Euro 5/EEV-Klasse 116,6
Euro 613,8
12-18 tEuro 1 und 029,8
Euro 229,6
Euro 327,6
Euro 423,8
Euro 5/EEV-Klasse 122,7
Euro 619,0
>18 t bis 3 AchsenEuro 1 und 039,1
Euro 238,6
Euro 335,6
Euro 430,2
Euro 5/EEV-Klasse 128,4
Euro 624,4
>18 t mit 4 AchsenEuro 1 und 042,2
Euro 241,7
Euro 338,4
Euro 432,2
Euro 5/EEV-Klasse 129,7
Euro 625,8
>18 t ab 5 AchsenEuro 1 und 043,3
Euro 242,8
Euro 339,5
Euro 433,3
Euro 5/EEV-Klasse 130,8
Euro 626,9

FAQ: LKW-Maut

Welche LKWs sind in Deutschland mautpflichtig?

Die LKW-Maut gilt in Deutschland für alle LKW ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 t und ab Juli 2024 mit technischer Gesamtmasse von mehr als 3,5 t, die für den gewerblichen Güterverkehr bestimmt sind. Missachten Fahrer die Mautpflicht, müssen sie sowie das Unternehmen mit Bußgeldern zwischen 40 Euro und 480 Euro rechnen. Die Tabelle bietet einen Überblick zu möglichen Sanktionen.

Wann ist ein LKW mautpflichtig?

Die Gebühr wird beim Befahren der mautpflichtigen Strecken fällig. In Deutschland gilt das auf allen Autobahnen sowie auf allen Bundesstraßen. Beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) ist eine Liste mit den mautpflichtigen Straßen verfügbar.

Wie funktioniert die LKW-Maut in Deutschland?

Die fällige Mautgebühr wird nach gefahrenen Kilometern, Anzahl der Achsen sowie nach Schadstoffkategorien und zukünftig auch nach Emissionsklassen berechnet. Für die Kategorisierung ist die Schadstoffklasse wichtig. Abgerechnet wird über eine On-Board-Unit im Fahrzeug, eine Buchung im Internet oder über Mautstellen-Terminals. Welche Kosten derzeit anfallen, können Sie der Tabelle hier entnehmen.

Ratgeber: Lkw-Maut in Deutschland

Auf Autobahnen und Bundestraßen muss für LKW eine Maut gezahlt werden.
Auf Autobahnen und Bundestraßen muss für LKW eine Maut gezahlt werden.

2005 wurde in Deutschland die LKW-Maut eingeführt, die für den Bund seitdem Jahr für Jahr eine wichtige Einnahmequelle ist. Doch welchen Sinn hat die Maut für LKW überhaupt? Für wen und wo gilt die Mautpflicht?

Wie kann man die LKW-Maut berechnen und wie hoch sind die Mauttarife? Und welche Bußgelder drohen, wenn man die Maut nicht ordnungsgemäß bezahlt? Viele Fragen, auf die wir in unserem Ratgeber zum Thema LKW-Maut genau eingehen werden.

Was ist die LKW-Maut?

Bei der LKW-Maut Deutschland handelt es sich um eine Gebühr (Straßenbenutzungsgebühr) für die Nutzung der Autobahnen und Bundesstraßen durch LKW. Um die LKW Maut berechnen zu können, spielen u.a. die tatsächlich gefahrenen Kilometer eine Rolle, weswegen auch von einer streckenbezogenen Maut bzw. Gebühr die Rede ist.

Warum gibt es die LKW-Maut in Deutschland?

Die Maut für LKW dient in Deutschland auch der Finanzierung der Infrastruktur.
Die Maut für LKW dient in Deutschland auch der Finanzierung der Infrastruktur.

Der Güterverkehr auf den Straßen nimmt immer weiter zu, was vor allem auch Deutschland als Transitland zu spüren bekommt. Dabei stellen vor allem die schweren LKW mit einer Achslast von mehreren Tonnen eine um ein Vielfaches höhere Belastung als die Autos für die Straßen dar.

Das wird auch durch Untersuchungen bestätigt, die zum Ergebnis kamen, dass die Belastung der Autobahn durch einen 40-Tonner so stark ist wie die von 160.000 PKW.

Entsprechend verursachen schwere LKW im besonderen Maße Kosten für die Erhaltung, den Bau und den Betrieb von Autobahnen. Mit der Einführung der LKW-Maut sollten die Kostenverursacher stärker an der Finanzierung beteiligt werden (Nutzerfinanzierung), zumal vor der Maut die finanziellen Mittel für die Instandhaltungs- und Ausbauarbeiten der Autobahnen größtenteils aus Steuergeldern sowie zu einem geringen Anteil durch die sogenannte Eurovignette stammten.

Durch die LKW-Maut werden zudem auch die Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern gerechter gestaltet, zumal der Anreiz geschaffen wurde, den Güterverkehr etwas mehr von den Autobahnen auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie Schienen oder Wasserstraßen zu verlagern.

Für wen gilt die Maut? Achtung: Neue Regelungen ab Juli 2024!

Mautpflichtig in Deutschland sind laut Verkehrsrecht und StVO derzeit alle Kraftfahrzeuge, die eventuell für den gewerblichen Güterverkehr eingesetzt oder ausschließlich hierfür bestimmt sind und ein zulässiges Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen und alle Fahrzeuge, die eine technisch zulässige Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen haben. Seit dem am 1. Oktober 2015 einige Änderungen in Kraft traten, werden die Mautsätze auch nach Umweltfreundlichkeit (d. h. nach Schadstoffklasse) gestaffelt.

LKW-Maut: In Deutschland wird sie zukünftig auch für Fahrzeuge ab 3,51 t fällig.
LKW-Maut: In Deutschland wird sie zukünftig auch für Fahrzeuge ab 3,51 t fällig.

Mit der Billigung durch Bundestag und Bundesrat wurden die gesetzlichen Grundlagen für die LKW-Maut im Oktober 2023 ein weiteres Mal grundlegend angepasst. Neben der neuen Berechnungsgrundlage anhand der CO²-Emissionen und der Befreiung von E-Lkw, wurde die Mautpflicht auf weitere Fahrzeuge ausgeweitet.

Seit dem 01. Juli 2024 müssen auch gewerbliche genutzte Fahrzeuge mit technisch zulässiger Gesamtmasse von mehr als 3,5 t die Maut bezahlen. Das gilt sowohl für Einzelfahrzeuge als auch für Gespannen, die dieses Gewicht überschreiten. Diesbezüglich gibt es Ausnahmeregelungen für Handwerksbetriebe, die in bestimmte Regionen unterwegs sein müssen. So zum Beispiel, wenn sie aus dem ländlichen Raum Großstädte oder den Stadtrand anfahren müssen, um dort tätig sein zu können.

Vorschriften für E-LKW

Emissionsfreie Fahrzeug, wie elektrisch betriebene LKW, sind von der Mautpflicht befreit. Diese Befreiung gilt bis 31. Dezember 2025. Danach ist für diese Fahrzeuge ein um 75 % reduzierter Mautsatz für Infrastruktur- sowie Lärm- und Luftverschmutzungskosten zu zahlen.

Für welche Straßen gilt die LKW-Maut?

Derzeit von der LKW-Maut ausgenommen sind E-LKW. Ab 2025 gilt ein reduzierter Tarif.
Derzeit von der LKW-Maut ausgenommen sind E-LKW. Ab 2025 gilt ein reduzierter Tarif.

Die LKW-Maut gilt in Deutschland auf allen Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Welche Straßen nun genau mautpflichtig sind, kann in der Mauttabelle eingesehen werden, die das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) auf seiner Homepage anbietet.

In der ursprünglichen Fassung galt die LKW-Maut ausschließlich für Autobahnen, doch in Folge des sogenannten Maut-Ausweichverkehrs wurden auch Abschnitte von stark frequentierten Bundesstraßen mit einer Maut für LKW belegt. Seit 2015 wurde die LKW-Maut einheitlich auf allen vierspurigen Bundesstraßen eingeführt. Am 1. Juli 2018 wurde die Mautpflicht für LKW einheitlich auf alle Bundesstraßen ausgeweitet. Die 2015 festgelegten und gestaffelten Mautsätze blieben bislang bestehen.

Mautrechner LKW: So wird die LKW-Maut berechnet

Die verschiedenen Arten von Nutzfahrzeugen sind zur Maut-Zahlung verpflichtet
Die verschiedenen Arten von Nutzfahrzeugen sind zur Maut-Zahlung verpflichtet

Um die LKW-Maut berechnen zu können, werden verschiedene Parameter herangezogen. So richten sich die LKW Maut Kosten nach den zurückgelegten Kilometern auf der mautpflichtigen Straße/Autobahn sowie nach der Anzahl der Achsen des Fahrzeugs oder der Fahrzeugkombination.

Je mehr Achsen ein Fahrzeug hat, desto höher fällt die Maut aus. Dabei ist zu beachten, dass ein Tandemachse als zwei Achsen und eine Tridemachse als drei Achsen zählt.

Auch die Schadstoffklasse des Fahrzeugs sowie ab 01. Dezember 2023 die CO²-Emissionsklasse sind maßgebend für die Höhe der Maut.

Zusammenfassend gelten also folgende Berechnungsgrundlagen:

  • gefahrene Kilometer
  • LKW mit oder ohne Anhänger,
  • Sattelschlepper mit oder ohne Sattelauflieger
  • Liftachsen im angehobenen oder abgesenkten Zustand
  • sowie der Schadstoffklasse des Fahrzeugs
  • ab Dezember 2023 nach der CO²-Emissionsklasse

Laut Mautrechner für LKW wird jedes Nutzfahrzeug seiner Schadstoffklasse entsprechend und gemäß des Bundesfernstraßenmautgesetzes einer der sechs Kategorien (A, B, C, D, E, F) zugeordnet. Die Festlegung der LKW-Maut-Kosten anhand der Schadstoffklassen macht es u.a. für LKW-Halter oder Transportunternehmen attraktiver, auf Fahrzeuge mit einem höheren Umweltstandard zu setzen, da hier die LKW-Maut günstiger ausfällt. Der Nutzer muss die Schadstoffklasse selber eingeben, wobei er laut Verkehrsrecht dazu verpflichtet ist, diese korrekt zu deklarieren.

Folgende Schadstoffklassen gibt es:

KategorienEuro-
Schadstoffklasse
Maut-
Schadstoffklasse
AEURO 607
BEEV 1
EURO 5
06
05
CEURO 404
DEURO 303
EEURO 202
FEURO 1
EURO 0
01

Neue Berechnung mit Emissions- und Schadstoffklassen ab 01. Dezember 2023

Mit der Anpassung der LKW-Maut geht auch, wie erwähnt, die Änderung der Berechnungsgrundlage einher. Das bedeutet, dass neben den zurückgelegten Kilometern nun der Anteil für verursachte Umwelt- und Lärmverschmutzung steigt. Die LKW-Maut beinhaltet ab dem 01. Dezember 2024 dann CO₂-Emissions-, Luftverschmutzungs-, Lärmbelastungs- und Infrastrukturkosten.

Dabei gilt Folgendes für die jeweiligen Anteile:

LKW-Maut: Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Anteilen zusammen.
LKW-Maut: Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Anteilen zusammen.

Infrastruktur- und Lärmbelastungskosten sind abhängig von der Gewichtsklasse. Neu ist, dass nun nicht mehr das zulässige Gesamtgewicht wichtig ist, sondern die technisch zulässige Gesamtmasse. Bei Fahrzeugen mit mehr als 18 t Gesamtgewicht wird auch die Anzahl der Achsen zur Berechnung herangezogen.

Die Kosten für die Luftverschmutzung richtet sich weiterhin nach der Schadstoffklasse. Die sechs bisherigen Kategorien bleiben bestehen, werden aber nun teilweise anders eingeteilt. So fallen Fahrzeuge mit Partikelminderungsklasse (PMK) nicht mehr in eine besser Schadstoffklasse. Alle Fahrzeuge mit PMK fallen also ab 01.12.2023 in Kategorie in der auch Fahrzeuge ohne PMK eingestuft sind.

Die Kosten für die Emissionen werden auf Grundlage der CO²-Eimissionsklassen berechnet. Es gibt vier neue Klassen, in die jedes Fahrzeug eingeordnet wird. Halter müssen also anhand der Zulassung die Emissionsklasse bei der Registrierung für die LKW-Maut angeben.

Wie müssen die Mautgebühren gezahlt werden?

Um die LKW-Mautgebühren bezahlen zu können und der Mautpflicht nachzukommen, stehen insgesamt drei Verfahren zur Auswahl:

  • automatische Bezahlung über ein Fahrzeuggerät (sog. On-Board-Unit, kurz OBU)
  • durch Einbuchung im Internet
  • mittels Buchung an Einbuchungsautomaten (sog. Mautstellen-Terminals)
Bezahlen können Sie die Maut für LKW online, per On-Board-Box oder am Automaten.
Bezahlen können Sie die Maut für LKW online, per On-Board-Box oder am Automaten.

Damit am automatischen Erhebungssystem teilgenommen oder die Einbuchen über das Internet in Anspruch genommen werden kann, müssen sich LKW-Nutzer im Vorfeld bei der Betreibergesellschaft Toll Collect GmbH, die das technische System zur Einnahme der LKW-Maut auf deutschen Autobahnen betreibt, registrieren. Die Gesellschaft ist seit Oktober in hundertprozentigem Besitz des Bundes, sodass die Einnahmen an diesen gehen.

Die Registrierung bei Toll Collect ist kostenlos und macht auch die Einbuchung an einem Mautstellen-Terminal einfacher und schneller. In Deutschland gibt es über 3.000 Mautstellen-Terminals, wobei deren Standorte auf der Homepage von Toll Collect aufgelistet sind.

Wie erfolgt die Kontrolle der LKW-Maut?

Es gibt verschiedene Kontrollarten, mit denen festgestellt werden kann, ob die LKW-Maut für die Nutzung mautpflichtiger Autobahnen und Bundesstraßen ordnungsgemäß entrichtet wurde oder nicht:

  • automatische Kontrollen durch die Kontrollbrücken
  • Standkontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr mit gezielter Ausleitung möglicher Mautpreller
  • mobile Kontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr mit gezielter Ausleitung möglicher Mautpreller
  • Betriebsprüfungen bei deutschen Unternehmen

Eine Kontrolle mit Ausleitung aus dem Verkehr wird nur bei solchen mautpflichtigen Fahrzeugen durchgeführt, bei denen der Verdacht besteht, dass die Mautgebühr nicht ordnungsgemäß bezahlt wurde.

Drohen Bußgelder, wenn die Maut nicht bezahlt wird?

Wenn die LKW-Maut nicht gezahlt wird, droht ein Bußgeld
Wenn die LKW-Maut nicht gezahlt wird, droht ein Bußgeld

Wird die LKW-Maut nicht ordnungsgemäß geleistet, dann handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit und sowohl dem Fahrer als auch dem verantwortlichen Unternehmer bzw. Halter droht ein Bußgeld. Handelt es sich lediglich um einen geringfügigen Verstoß gegen den LKW-Maut-Bußgeldkatalog, dann erfolgt eine Verwarnung. Folgender Auszug aus dem LKW-Maut-Bußgeldkatalog zeigt die wichtigsten Regelbußen bei Missachtung der Mautpflicht gemäß des Bundesfernstraßenmautgesetz:

Nicht oder nicht rechtzeitige Entrichtung der Maut (§ 10 Absatz 1 Nr. 1 Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG)):

  • Für den Unternehmer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 480 Euro Bußgeld
  • Für den Fahrer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 240 Euro Bußgeld

Falschzahlen der LKW-Maut (§ 10 Absatz 1 Nr. 1 BFStrMG):

  • Für den Unternehmer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 240 Euro Bußgeld
  • Für den Fahrer: bis zu 40 Euro Verwarnungsgeld (einzelfallabhängig) oder 120 Euro Bußgeld

Nichtmitführen/Nichtaushändigen von Belegen (§ 10 Absatz 1 Nr. 3 BFStrMG):

  • Für den Unternehmer: 150 Euro
  • Für den Fahrer: 50 Euro

Nichtbefolgen einer Anordnung (§ 10 Absatz 1 Nr. 2 BFStrMG):

  • Für den Unternehmer: 250 Euro Bußgeld
  • Für den Fahrer: 250 Euro Bußgeld

Die Bußgelder können aber noch deutlich höher ausfallen und so kann der Gesetzgeber im härtesten Fall ein Geldstrafe von bis zu 20.000 Euro bei nicht Entrichtung der Maut bei mautpflichtigen Fahrzeugen aussprechen!

Wofür verwendet die Bundesregierung die Mautgelder?

Von den Einnahmen der LKW-Maut, sind vorerst die Kosten für den Systembetreiber Toll Collect abzuziehen. Hinzu kommen noch ca. 600 Millionen Euro für die Finanzierung der sogenannten Harmonisierungsmaßnahmen.

Die LKW-Maut für die Nutzung der Fernstraßen ist eine wichtige Finanzierungsquelle für die Instandhaltung dieser.
Die LKW-Maut für die Nutzung der Fernstraßen ist eine wichtige Finanzierungsquelle für die Instandhaltung dieser.

Damit sind Maßnahmen gemeint, die der Minderung der staatlich bedingten Kostenmehrbelastung des deutschen Güterkraftverkehrsgewerbes im Verhältnis zu seinen ausländischen Wettbewerbern dienen. Die verbleibenden Mautgelder wurden bis 2011 für die Infrastruktur von Straßen, Schienen und Binnenwasserstraße verwendet. Seit 2011 werden die Einnahmen ausschließlich für die Finanzierung der Bundesfernstraßen eingesetzt, so dass ein Finanzierungskreislauf entsteht.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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