Achtung! Betrüger provozieren Unfälle und kassieren bei der Versicherung ab
News von bussgeldkatalog.org, veröffentlicht am: 30. März 2017
Die Hamburger Polizei ermittelt gegen zwei Großfamilien, auf deren Konto mutmaßlich mehrere provozierte Unfälle gehen
25 Unfälle gehen allein auf das Konto einer einzelnen Familie
Seit 2015 arbeiten in Hamburger vier Ermittler, um vorsätzlich provozierte Unfälle aufzudecken. Seitdem bearbeiteten sie bereits knapp 600 Unfälle, bei denen ein vorsätzlicher Unfallhergang vermutet wurde.
Vor allem eine Kreuzung hat es den Betrügern in Hamburg angetan. An der Kreuzung Hannoversche Straße/Neuländer Straße ereigneten sich zwischen 2015 und 2016 109 Verkehrsunfälle. 29 davon waren provoziert, wie die Ermittlungen der Polizeibeamten ergaben.
Eine Familie war dabei besonders auffällig, da ihre Mitglieder – entweder als Fahrer oder Halter – in mittlerweile mehr 25 Unfälle an genau dieser Kreuzung verwickelt waren. Auch eine zweite Großfamilie ist ins Visier der Ermittler geraten, da auch sie auffällig häufig in Autounfälle involviert war.
Provozierte Unfälle: So gehen die Hamburger Banden vor
Die Täter kennen die Straßenabschnitte, an denen Verkehrsführungen nicht eindeutig sind und vielen Autofahrern Fehler unterlaufen. Diese Situation nutzen die Täter anschließend aus, um Unfälle zu provozieren, bei denen Blechschäden entstehen.
Denn gibt es keine Verletzten, ist es nicht nötig, die Polizei zu verständigen. Die Personalien können die Unfallbeteiligten auch ohne Polizeibeamte austauschen, damit die Versicherungen den Schaden regulieren. Aus dem Grund arbeiten die Unfall-Banden auch häufig mit Komplizen, die am Unfallort als Zeugen auftreten, um den anderen Autofahrer einzuschüchtern und Druck auszuüben – sodass dieser darauf verzichtet, die Polizei zu rufen und schnell seine Schuld eingesteht.
Welche Strafe droht den Unfall-Banden nun?
Bei den provozierten Unfällen traten die Täter auch als Zeugen auf, die Druck auf die anderen Autofahrer ausübten
- Versicherungsbetrug und -missbrauch
- gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr
- falsche Verdächtigung
- Vortäuschen von Straftaten
- Strafvereitelung
- Beihilfe
Sollte es bei den Unfällen auch noch zu Personenschäden gekommen sein, droht ihnen auch eine Ermittlung wegen Körperverletzung.
Für die Ermittler ist es allerdings schwierig, provozierte Unfälle nachzuweisen, da die Täter die Fahrfehler ihrer Opfer ausgenutzt haben. Verurteilungen gab es daher bisher noch nicht.
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