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Schlittenunfall – Wie riskant ist der Rodelspaß?

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Winterfreuden? Nicht für jeden

Verhalten Sie sich richtig, dann trübt kein Schlittenunfall den Winterspaß.
Verhalten Sie sich richtig, dann trübt kein Schlittenunfall den Winterspaß.

Schnee ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. Manche verfluchen ihn regelrecht und versuchen, ihm mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen. Und dann gibt es die Menschen, die beim ersten Absinken des Thermometers sehnsüchtig zum Himmel schauen und auf die weißen Flocken warten. Denn neben Kälte und Nässe kann Schnee auch eine Menge Spaß bringen: Schneeballschlachten, Skifahren, Schneemänner – und natürlich das Rodeln.

Sei es in den Bergen, auf der Piste oder auf dem Hügel hinterm Haus: Kaum liegt Schnee, wird der Schlitten vorgeholt. Doch bei allem Vergnügen sollte nicht vergessen werden, dass der Spaß auch ein abruptes Ende nehmen kann: Nämlich dann, wenn es zum Schlittenunfall kommt.

Dieser Ratgeber verrät Ihnen, welche Gefahren beim Rodeln herrschen, was Sie bei einem Schlittenunfall beachten müssen und wie Sie mit dem richtigen Verhalten für mehr Sicherheit beim Schlittenfahren sorgen.

FAQ: Schlittenunfall

Welche Folgen kann ein Schlittenunfall haben?

Unfälle mit Schlitten können zu vielen Verletzungen führen, auch schweren oder tödlichen. Häufige Folgen sind z. B. Knochenbrüche, Prellungen oder Gehirnerschütterungen.

Was sollte ich beachten, um einen Schlittenunfall zu vermeiden?

Benutzen Sie einen Schlitten mit TÜV-Siegel, schauen Sie sich die Rodelstrecke vorher gut an, ob es Hindernisse oder enge Kurven gibt, unterschätzen Sie nicht die Geschwindigkeit und nehmen Sie Rücksicht auf andere Personen.

Wer haftet bei einem Schlittenunfall?

In der Regel haftet immer derjenige, der für den Unfall verantwortlich ist. Trägt jemand eine Teilschuld, kann er auch teilweise haftbar gemacht werden.

Was kann bei einem Schlittenunfall passieren?

Schlittenfahren erfreut sich großer Beliebtheit. Denn erstens erfordert der Freizeitspaß abgesehen vom Schlitten selbst keinerlei Ausrüstung, und zweitens bedarf es keines speziellen Trainings, um einen Hügel hinunter zu rodeln. Selbst Kinder können den Sport ausüben.

Doch gerade weil es beinahe jeder tun kann, wird oft vergessen, welche Risiken mit dem Schlittenfahren einhergehen. Die Geschwindigkeit wird unterschätzt, das Wetter auf die leichte Schulter genommen, es fehlt an Ortskenntnis über die Strecke und auf andere Personen wird keine Rücksicht genommen. Tatsächlich kann ein Schlittenunfall wie ein Verkehrsunfall ernste Konsequenzen nach sich ziehen.

Hier einige Beispiele, wie sich ein Schlittenunfall ereignen kann:

  • In Bayerisch Gmain kam ein Kind mit seinem Schlitten von einer Rodelpiste ab und prallte mit einer Frau zusammen, die am Hang stand. Sie wurde bei dem Schlittenunfall am Ellenbogen verletzt.
  • Ein 32-jähriger Mann fuhr mit seinem Schlitten ein verschneites Feld hinunter. Dabei übersah er eine Böschung und schanzte in die Luft. Er landete hart auf dem Rücken und blieb benommen liegen. Die Folge waren schwere Rückenverletzungen.
  • 2017 überschlug sich eine Frau in Österreich mit ihrem Schlitten und prallte mit dem Kopf gegen einen Baum. Die Folge waren mehrere Knochenbrüche sowie lebensgefährliche Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule. Die Patientin lag mehrere Tage im Koma, überlebte aber den Schlittenunfall.
  • 2015 wurde ein 6-jähriges Mädchen schwer verletzt, als es bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Lenkschlitten verlor und gegen eine Hauswand fuhr.
Knochenbrüche, Prellungen, Schleudertrauma, Sehnen- und Muskelverletzungen, Gehirnerschütterungen, Wirbelsäulenverletzungen – die Liste der möglichen Verletzungen nach einem Schlittenunfall ist lang. Leider gibt es auch immer wieder Berichte von Schlittenunfällen mit tödlichem Ausgang.

Wie lässt sich ein Schlittenunfall vermeiden?

Ein Schlittenunfall kann zu ernsten Verletzungen führen.
Ein Schlittenunfall kann zu ernsten Verletzungen führen.

Achten Sie beim Schlittenkauf darauf, dass der Schlitten gut lenkbar ist und sich leicht abbremsen lässt. Außerdem sollte er ausreichend Platz für den Rodler bieten und dessen Gewicht tragen können. Schlitten mit TÜV- oder GS-Zeichen bieten die größte Sicherheit.

Schauen Sie sich die Strecke gut an. Ist das Gelände übersichtlich und können Hindernisse rechtzeitig erkannt werden? Ist der Hang zu steil oder vereist? Läuft er flach aus und bietet einen sicheren Bremsweg? Erwachsene, die mit Kindern rodeln, sollten die Bahn zunächst alleine abfahren, um ein Gefühl für die Geschwindigkeit und den Streckenverlauf zu bekommen. Es wird zudem empfohlen, ausgewiesene Rodelpisten zu nutzen.

Fahren Sie mit der richtigen Ausrüstung. Dazu gehören festes Schuhwerk sowie wasserdichte und gepolsterte Winterkleidung und Handschuhe. Diese isolieren nicht nur gegen Kälte, sondern können bei einem Schlittenunfall auch Stürze abfedern. Ein Fahrrad- oder Skihelm bietet die beste Sicherheit für Rodler, da er sie bei einem Schlittenunfall vor Kopfverletzungen schützen kann.

Wer haftet bei einem Schlittenunfall?

Kommt es trotz guter Ausrüstung und richtigem Verhalten zum Schlittenunfall, stellt sich die Frage nach der Haftung. Diese hängt meistens von der Sachlage ab und wird in der Regel vom Gericht entschieden.

  • Ereignete sich der Schlittenunfall auf einer kostenpflichtigen Rodelbahn, weil diese Mängel aufweist, kann unter Umständen der Betreiber zur Verantwortung gezogen werden.
  • Sind mehrere Personen am Schlittenunfall beteiligt werden, müssen die Ursache und die Schuldfrage der Beteiligten geklärt werden.
  • Auch wenn jemand bei einem Schlittenunfall verletzt wird, kann er haftbar gemacht werden, wenn er eine Teilschuld trägt.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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