Polizist spricht Gaffer direkt an – Und erntet viel Lob in den Medien
Ein Polizist konfrontiert Gaffer mit ihrem Fehlverhalten. Ein Bußgeld allein reiche nicht aus.
Aussage des Polizisten: Nur ein Bußgeld allein reicht nicht aus
Auf der A 6 zwischen Roth und Nürnberg-Süd kam es zu einem Unfall mit drei Lkw. Einer der Fahrer kam dabei ums Leben. Auf der Gegenfahrbahn entstand ein kilometerlanger Stau. Der Grund: Vorbeifahrende zückten die Handys, drosselten das Tempo und filmten oder fotografierten den Unfallort. Einem der beteiligten Polizisten platzte dabei der Kragen. Der Polizist sprach viele Gaffer direkt an. Er fragte unter anderem, ob er sie zum Unfallopfer führen solle, damit sie Fotos schießen könnten. Das folgende Video zeigt nähere Hintergründe:
Dass der Polizist Gaffer direkt mit ihrem Fehlverhalten konfrontiert hat, scheint gefruchtet zu haben. Viele entschuldigten sich. Der Polizist begründete sein Vorgehen damit, dass ein bloßes Bußgeld die Schaulustigen nicht zum Umdenken bringe. Viel nachhaltiger sei die persönliche Ansprache. In den sozialen Medien wird er nun gefeiert. Und auch der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU) lobte den Polizisten.
Welche Sanktionen drohen Gaffern?
Die folgende Tabelle zeigt, mit welchen Bußgeldern Gaffer rechnen müssen:
Verstoß | Sanktion |
---|---|
"Gaffen" als Ordnungswidrigkeit | Bußgeld von 20 bis 1000 Euro |
Behinderung der Rettungskräfte durch Befahren des Seitenstreifens auf der Autobahn | Bußgeld von 20 Euro |
Behinderung der Rettungskräfte durch Parken auf dem Seitenstreifen der Autobahn | Bußgeld von 25 Euro |
Unterlassene Hilfeleistung | Straftat! Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder Geldstrafe |
Fotos oder Filme von einem Unfall machen | Straftat! Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe |
Fotos oder Filme von Unfalltoten anfertigen | Straftat! Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe |
Die bislang geltenden Bußgelder gehen vielen Stellen nicht weit genug. Schon im März 2017 forderte die Landesregierung von Rheinland-Pfalz, dass die entsprechenden Geldbußen für Gaffer auf bis zu 10.000 Euro angehoben werden sollen.
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