Welche Medikamente schlagen bei einem Drogentest an?
Letzte Aktualisierung am: 22. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
FAQ: Welche Medikamente schlagen bei einem Drogentest an?
Tatsächlich gibt es einige medikamentöse Wirkstoffe, die Drogentests beeinflussen können. Welche Wirkstoffe das sind kann erschreckend sein. Denn sogar die gängigsten Mittel wie Ibuprofen können Auswirkungen zeigen. Einen Überblick über die wichtigsten Medikamente finden Sie hier.
Ja, Antidepressive wie beispielsweise Amitriptylin oder Nortriptylin können im Drogentest positiv auf Amphetamine oder LSD anschlagen. Dafür sorgen die chemisch-strukturellen Ähnlichkeiten im Aufbau der Medikamente.
Urintests tendieren dazu eher auf Medikamente zu reagieren, als Bluttests. Daher liefern diese öfter falsch-positive Ergebnisse. Mehr dazu, welche Medikamente im Urin nachweisbar sind, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis:
Drogentest und Medikamente: Schwierige Kombination
Ein Drogentest wird in der Regel verwendet, um den Konsum von illegalen Substanzen nachzuweisen. Leider können auch bestimmte Medikamente einen Drogentest beeinflussen und zu positiven oder falsch-positiven Ergebnissen führen. Aber welche Medikamente schlagen tatsächlich bei einem Drogentest an? Diese Frage ist komplex und vielschichtig.
Viele gängige Medikamente können Drogentests beeinflussen und zu falsch-positiven Ergebnissen führen. Um dies zu vermeiden, sollten Patienten ihre Medikation stets offenlegen und Bestätigungstests durchgeführt werden, wenn ein Drogentest ein positives Ergebnis liefert. Durch eine informierte und sorgfältige Vorgehensweise können Missverständnisse minimiert und genaue Diagnosen gewährleistet werden.
So funktionieren Drogentests
Drogentests basieren meistens auf dem Nachweis spezifischer Substanzen oder deren Metaboliten im Urin, Blut, Speichel oder Haar. Die gängigsten Methoden umfassen Immunoassays und chromatographische Verfahren wie Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS). Immunoassays sind weit verbreitet, da sie schnell und kostengünstig sind. Allerdings neigen sie zu falsch-positiven Ergebnissen, was erneut zur Frage führt: Welche Medikamente schlagen bei einem solchen Drogentest positiv an?
Welche Medikamente können einen Drogentest beeinflussen?
Folgende Medikamente können wie Drogen im Test positiv anschlagen:
- Antibiotika und Antihistaminika: Einige Antibiotika, wie Rifampicin aber auch Antihistaminika können in Drogentests zu falsch-positiven Ergebnissen führen. Insbesondere Antihistaminika wie Diphenhydramin können unter Umständen als Amphetamine angezeigt werden.
- Antidepressiva: Trizyklische Antidepressiva (TCA) wie Amitriptylin und Nortriptylin können ebenfalls positiv auf Amphetamine oder LSD getestet werden. Dies liegt daran, dass sie strukturelle Ähnlichkeiten mit den getesteten Drogen aufweisen.
- Schmerzmittel: Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAIDs) wie Ibuprofen und Naproxen sind dafür bekannt, Drogentests zu beeinflussen. Ibuprofen kann zum Beispiel zu einem falsch-positiven Test auf Cannabis führen.
- Antipsychotika: Ebenso können Medikamente wie Quetiapin und Chlorpromazin Drogentests verfälschen und beispielsweise in Schnelltests positiv auf Amphetamine oder Methadon reagieren.
- Abschwellende Mittel (Decongestants): Zum Beispiel Pseudoephedrin, das in vielen Erkältungsmitteln enthalten ist, kann zu falsch-positiven Ergebnissen für Amphetamine führen.
- Antikonvulsiva: Phenytoin und Phenobarbital, die zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden, können ebenfalls Drogentests beeinflussen. Diese Medikamente werden manchmal fälschlicherweise als Barbiturate erkannt, die in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.
- Sogenannte Protonenpumpenhemmer: Beispielsweise Omeprazol ist ein weit verbreitetes Medikament gegen Sodbrennen. Es kann in einigen Tests zu einem falsch-positiven Ergebnis auf THC, den Wirkstoff von Cannabis, führen.
Wie wird ein Drogentest positiv durch Medikamente?
Ein wichtiger Aspekt bei der Frage “Welche Medikamente schlagen bei einem Drogentest an?” sind Metaboliten, also die Abbauprodukte der Substanzen. Viele Medikamente werden im Körper zu Metaboliten abgebaut, die eine ähnliche Struktur wie illegale Drogen haben und daher in Drogentests erkannt werden können. Dies erklärt, warum ein Drogentest positiv durch Medikamente, wie beispielsweise Trazodon (ein Antidepressivum) angezeigt wird und fälschlicherweise als Amphetamin auftaucht.
Blut- und Urintests
Blut- und Urintests sind die am Häufigsten verwendeten Methoden zur Drogenanalyse. Urintests sind aufgrund ihrer Einfachheit und Nicht-Invasivität weit verbreitet, während Bluttests spezifischere und genauere Ergebnisse liefern können. Und welche Medikamente schlagen denn nun bei einem dieser Drogentest an? In Urintests sind falsch-positive Ergebnisse häufiger als in Bluttests, da Urintests empfindlicher auf strukturell ähnliche Verbindungen reagieren.
Bluttests hingegen messen die tatsächliche Konzentration von Drogen und Medikamenten im Blut. Medikamente wie Benzodiazepine und Opioide werden direkt nachgewiesen, wobei die Wahrscheinlichkeit falsch-positiver Ergebnisse geringer ist als bei Urintests.
Bei Urintests werden vor allem die Metaboliten der Drogen nachgewiesen. Zum Beispiel kann ein Urintest nach dem Konsum von Codein positiv auf Morphin reagieren, da Codein im Körper zu Morphin metabolisiert wird.
Informieren Sie sich am besten vorab bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, welche Medikamente einen Drogentest positiv machen können. In der Regel informieren diese jedoch über die möglichen Wechselwirkungen von Medikamenten mit Drogentests. Sollte bei Ihnen ein Drogentest durchgeführt werden, kommunizieren Sie Ihre eingenommenen Medikamente, sodass bei einem falsch-positiven Ergebnis gegebenenfalls ein Bestätigungstest durchgeführt werden kann.
Guten Morgen, darf ich, wenn ich liskantin 250mg am Straßenverkehr teil nehmen und wäre mein Führerschein weg, bei einem Drogentest..?
Vielen Dank im voraus
Für Antworten.