Es gibt verschiedene Techniken zur Abstandsmessung
Überprüfung des Sicherheitsabstands durch eine Abstandsmessung
Ein wesentliches Mittel zur Unfallprävention ist das Einhalten eines ausreichend großen Sicherheitsabstands zu vorausfahrenden Fahrzeugen.
Bei Unterschreitung des Mindestabstands fällt ein Bußgeld gemäß aktuellem Bußgeldkatalog an – die Sanktionen aus der Bußgeldtabelle Abstand belaufen sich auf bis zu 400 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monaten Fahrverbot!
Um Abstandsverstößen zu ahnden, kontrollieren Messbeamte den Verkehr mit verschiedenen Techniken. Welche Verfahren bei Abstandsmessungen Anwendungen finden und welche Möglichkeiten es gibt, gegen ein Messergebnis vorzugehen, klären wir nachfolgend.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Abstandsmessung
Wie erfolgt die Abstandsmessung?
Der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann über mehrere Methoden ermittelt werden, z. B. mittels eines Videostoppuhr, durch einen Sensor oder anhand von Fotos.
Welchen Sicherheitsabstand muss ich zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten?
Dies hängt von der Geschwindigkeit ab: Als Faustregel für den Abstand gilt außerorts der halbe Tachowert in Metern. Innerorts sollten drei Fahrzeuglängen zum vorausfahrenden Kfz liegen.
Welche Sanktionen drohen mir bei Abstandsverstößen?
Dies hängt von der gefahrenen Geschwindigkeit und dem eingehaltenen Abstand ab. Sie müssen in jedem Fall mit einem Bußgeld (mindestens 25 Euro) und unter Umständen sogar mit Punkten und einem bis zu dreimonatigen Fahrverbot rechnen. Einen Überblick zu den genauen Sanktionen finden Sie in dieser Tabelle.
Wie muss ich vorgehen, um Einspruch einzulegen?
Den Einspruch gegen den Bußgeldbescheid müssen Sie an die Bußgeldbehörde schicken. Es ist jedoch ratsam, den Bescheid zuvor prüfen zu lassen, ob wirklich ein Fehler vorliegt. Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann Sie dabei unterstützen.
Wann macht es Sinn, einen Einspruch gegen die Abstandsmessung einzulegen?
Sie sollten hier gute Gründe haben, warum Sie das Ergebnis der Abstandsmessung anzweifeln. Denn lehnt die Bußgeldstelle den Einspruch ab, kommt es zu einem Gerichtsverfahren, dessen Kosten Sie möglicherweise tragen müssen.
Wie kann mir ein Anwalt beim Einspruch gegen die Abstandsmessung helfen?
Ein erfahrener Anwalt für Verkehrsrecht kennt sich mit den verschiedenen Messgeräten aus und weiß, für welche Fehler diese anfällig sind. Zudem kann er Einblick in die Mess- und Eichprotokolle erhalten.
Die Einhaltung des Mindestabstands soll insbesondere die Verkehrssicherheit wahren. Um Verkehrssündern auf die Spur zu kommen, führen Behörden regelmäßig Abstandskontrollen durch. Wie diese ablaufen und welche Sanktionen Verstöße nach sich ziehen können, lesen Sie hier! » Weiterlesen...
Viele Unfälle auf deutschen Autobahnen passieren wegen zu hoher Geschwindigkeiten oder zu geringer Abstände. Die sogenannte Brückenabstandsmessung soll beide Verstöße feststellen. Doch wie funktioniert sie genau? Und welche Fehler tauchen bei dieser Messmethode oft auf? Das lesen Sie hier! » Weiterlesen...
Mit der Brückenabstandsmessung (VAMA) werden sowohl Abstand als auch Geschwindigkeit von Fahrzeugen gemessen. Es handelt sich um ein Messverfahren, bei dem Videokameras zum Einsatz kommen. Wie genau das Verfahren funktioniert, können Sie hier nachlesen. Darüber hinaus erfahren Sie, welche Messfehler bei VAMA möglich sind. » Weiterlesen...
VIDIT VKS 3.01 ist es Messsystem, das Geschwindigkeit und Abstand von Fahrzeugen erfasst. Es wird oft auf Autobahnen eingesetzt. Erfahren Sie hier, wie dieses Messverfahren funktioniert. Wir geben außerdem einen Einblick in die Rechtslage. Darüber hinaus können Sie lesen, was Sie tun sollten, wenn Sie gegen einen entsprechenden Bußgeldbescheid Einspruch einlegen wollen. » Weiterlesen...
Die Videostoppuhr Deininger arbeitet mit der Vibram-Messung. Wie das funktioniert und wo sich häufig Messfehler einschleichen, das haben wir hier für Sie zusammengefasst. » Weiterlesen...
Der Einsatz des Verkehrskontrollsystem VKS 3.0 gilt im Allgemeinen als zuverlässig. Allerdings hat das Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg die Messung als rechtswidrig bezeichnet. Wieso ist das so? Hier gibt es Antworten. » Weiterlesen...
Abstandsmessung – Wie wird gemessen?
Um eine Unterschreitung des Sicherheitsabstandes nachzuweisen, können sich die Beamten der Polizei verschiedene Messverfahren zunutze machen. Meist erfolgt die Abstandsmessung auf der Autobahn, denn durch die häufig gerade und unverbaute Streckenführung, lassen sich Verstöße einfacher dokumentieren. Welche Methoden dabei im Einzelnen zum Einsatz kommen, beleuchten wir nachfolgend.
Abstandsmessung durch eine Videostoppuhr
Ein Beweismittel als Grundlage für einen Bußgeldbescheid stellt die Abstandsmessung durch eine Videostoppuhr da. Als Beispiel für ein Gerät, das diese Technik nutzt, ist die VSTP zu nennen. Es fertigt ein Video an, auf dem ein zu geringer Sicherheitsabstand ersichtlich werden soll.
Dieses Video sollten Betroffene unbedingt einsehen, um sich davon zu überzeugen, dass die Messung nicht fehlerhaft vorgenommen wurde und dementsprechend nicht als Grundlage für die Sanktionen gemäß der Bußgeldtabelle dienen kann. Sie können z.B. Einspruch gegen die Abstandsmessung einlegen, wenn die Sequenz aufgrund des unübersichtlichen Verkehraufkommens nicht eindeutig belegt, dass ein Abstand zu eng war.
Abstandsmessung von der Autobahnbrücke
Die Abstandsmessung auf der Autobahn findet oft von einer Brücke aus statt
Abstandsmessungen werden meist durch Fotos von einer Autobahnbrücke aus erstellt. Die Messbeamten positionieren eine Kamera so auf einer Brücke, dass sie über eine längere Strecke von mehreren hundert Metern die Autos beobachtet. Aus den Standbildern der Sequenz lässt sich ermitteln, ob die Abstände zwischen den Autos groß genug waren. Als Anhaltspunkte wählt man sich vorher auf der Autobahn gewisse Punkte und ermitteln den Abstand; so kann bei der Abstandsmessung auf der Autobahn von der Brücke aus ein Vergleichswert herangezogen werden, der die Auswertung erleichtert.
Die Autobahn-Abstandsmessung birgt den Vorteil, dass mehrere Beweisbilder vom Geschehen angefertigt werden. Falls also ein Autofahrer nur kurzfristig mit zu geringem Abstand zum Vordermann fuhr, beispielsweise weil dies bremste, so erkennen die auswertenden Beamten dies und sehen im Idealfall von einem Bußgeld ab. Mindestens aber eine Toleranz von drei Metern sollte zugunsten des Fahrers abgezogen werden – das kann schon ausreichen, um ein Fahrverbot abzuwenden.
Abstandsmessung mit Sensor
Abstandsmesser wie das in Deutschland zugelassene ProVida-System sind in ein Polizeiauto integriert. Ein Sensor misst Abstand und Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos. Als Beweismittel nimmt das System wiederum ein Video auf.
Es kann hier aus verschiedenen Gründen zu einem verfälschten Ergebnis kommen:
Winkelveränderungen zwischen Fahrzeug und Sensor
Abstandsschwankungen, die nur wenige Sekunden andauern, werden nicht zulässig erfasst, insbesondere wenn der Verkehr unübersichtlich ist und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge variiert
Ein Toleranzabzug von fünf Prozent soll diese Verfälschungen zu Gunsten des Fahrers ausgleichen. Jedoch kann die Abweichung auch so gravierend aussehen, dass auch ein Toleranzabzug von fünf Prozent das Ergebnis der Abstandsmessung nicht ausreichend korrigiert. Falls also ein Fahrverbot oder ein sehr hohes Bußgeld nach einer Abstandsmessung verhängt werden soll, so lassen Sie die zugrunde liegende Messung vorher genau prüfen. In jede Technik können sich Fehler einschleichen.
Ertappt bei Abstandsmessung? Ein Einspruch kann sich im Einzelfall lohnen
Können Sie gegen das Ergebnis einer Brücken-Abstandsmessung mittels Einspruch vorgehen?
Die Nichteinhaltung der nötigen Sicherheitsabstände zu vorausfahrenden Fahrzeugen erhöht grundsätzlich das allgemeine Unfallrisiko. Aus diesem Grunde werden Abstandsverstöße vergleichsweise streng geahndet.
Besonders häufig wird die Brückenabstandsmessung gewählt, bei der vor allem auf Autobahnen von der erhöhten Position die Abstände zwischen einzelnen Fahrzeugen gemessen werden. Erfassen die Kameras einen Abstandsverstoß, erhält der betreffende Fahrer in aller Regel einen Bußgeldbescheid. Dieser kann nach Prüfung des Bescheids theoretisch immer einen Einspruch gegen die Abstandsmessung auf der Autobahn, deren Ergebnis oder die formale Wirksamkeit einlegen.
Wie können Sie die Abstandsmessung anfechten? Grundsätzlich haben Sie ab Erhalt des Bußgeldbescheids 14 Tage Zeit, um Einspruch gegenüber der zuständigen Behörde einzulegen. Doch nicht immer führt der gegen eine Abstandsmessung erhobene Einspruch zum gewünschten Ergebnis. Wie können Sie die Erfolgschancen ermitteln?
Keine Lust zu lesen? Einspruch gegen den Bußgeldbescheid im Video erklärt
Video: Wann lohnt sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid?
Abstandsmessung auf der Autobahn: Einspruch einlegen ohne Angabe von Gründen?
Wollen Sie gegen eine Abstandsmessung Einspruch erheben? Eine Begründung ist im Rahmen des formalen Einspruchs zunächst nicht erforderlich. Grundsätzlich können Sie mit einem kurzen Zweizeiler gegenüber der zuständigen Behörde dem Tatvorwurf oder den erhobenen Sanktionen widersprechen.
Zwar kann eine genaue Angabe des Einspruchsgrundes hilfreich sein, Pflicht ist die Angabe jedoch nicht. Die Bußgeldstelle prüft nach Eingang von dem gegen die Abstandsmessung erhobenen Einspruch den gesamten Vorgang selbstständig. Stellt diese fest, dass formale, technische oder andere Fehler im Bußgeldverfahren vorliegen, wird dieses entweder eigenständig eingestellt oder die Sanktionen entsprechend abgeändert.
Aber Achtung! Das bedeutet nun jedoch nicht, dass Betroffene in jedem Fall einen Einspruch, ob bei Abstandsmessung oder Geschwindigkeitsüberschreitung, einlegen sollten. Ein solcher sollte stets auf einer ausreichenden Sachgrundlage fußen, denn: Lehnt die Bußgeldbehörde Ihren Einspruch ab, wird ein gerichtliches Verfahren eröffnet. Spätestens hier ist der Grund für den Einspruch gegen den Bußgeldbescheid oder die Abstandsmessung vorzubringen. Sollte vor Gericht abschließend gegen Sie entschieden werden, tragen Sie im Zweifel neben den Sanktionen auch noch hohe Gerichts- und ggf. Anwaltskosten.
Bevor Sie gegen die Abstandsmessung Einspruch einlegen: Bußgeldbescheid prüfen (lassen)
Mit dem Lkw in eine Abstandsmessung geraten? Ein Einspruch kann ggf. lohnen.
Bevor Sie gegen eine Abstandsmessung Einspruch einlegen, sollten Sie daher zunächst den Bußgeldbescheid genauestens prüfen. Sind hier ggf. formale Fehler enthalten, die eine mögliche Grundlage darstellen könnten (z. B. Rechtsmittelbelehrung, auf dem Blitzerfoto nicht zu identifizieren)? Sind Sie zu dem Zeitpunkt überhaupt gefahren? Ist möglicherweise auch schon der Eintritt der Verjährung denkbar?
Um aufgrund von einer fehlerhaften Abstandsmessung selbst einen Einspruch begründen zu können, bedarf es in der Regel derAkteneinsicht. Diese können zwar auch die Betroffenen eigenständig beantragen, allerdings erhalten sie zumeist keine umfangreiche Einsicht und müssen bei Bewilligung vor Ort die Akte prüfen.
Hier ist es empfehlenswert, einen Anwalt zu Rate zu ziehen, sollten Sie Fehler bei der Abstandsmessung vermuten. Beim Einspruch kann dieser Sie dahingehend unterstützen, als er die Akte inklusive Mess- und Eichprotokollen prüfen kann. Erkennt er hier einen Fehler, der die Erfolgschancen eines Einspruchs erhöhen könnte, kann der Anwalt Ihnen auch bei einer angemessenen Begründung behilflich sein. Auch andere Begründungen kann er ggf. prüfen (z. B. Augenblicksversagen, Härtefall).
Beachten Sie jedoch, dass auch für die anwaltliche Tätigkeit in aller Regel zusätzliche Kosten entstehen. Wägen Sie daher stets ab, ob der zusätzliche Kosten- und Zeitaufwand den angedrohten Sanktionen im Einzelfall in Ihren Augen angemessen erscheint.
Doch wann liegt eigentlich ein Abstandsverstoß vor?
In der StVO gibt es für PKW-Fahrer keine detaillierte Angabe zur Weite des Abstands, den sie als Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Auto einhalten müssen. Wichtig ist lediglich, dass diese im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen können. Um dies gewährleisten zu können, muss der Abstand an die gefahrene Geschwindigkeit angepasst werden. So sollte innerorts der Mindestabstand der Strecke entsprechen, die innerhalb einer Sekunde zurückgelegt wird. Außerorts sollte Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hingegen so weit sein, wie die in zwei Sekunden durchfahrene Strecke.
Die meisten Autofahrer kennen die in der Fahrschule erlernte Faustregel: der Abstand sollte dem halben Tachowert entsprechen. An diesem Wert orientiert sich das Verkehrsrecht und der Bußgeldkatalog und bemisst entsprechend die Sanktionen, die einen Autofahrer bei einem Abstandsverstoß in Form eines Bußgeldbescheids erwarten werden. Mit unserem Bußgeldrechner können Sie die Sanktionen für Abstandsunterschreitungen, die sich aus diesem System ergeben, berechnen.
Der Fachanwalt für Verkehrsrecht Murat Kilinc ist dank seines Expertenwissens dazu in der Lage, die Leser von bussgeldkatalog.org umfassend über Themen rund um den Verkehr - wie etwa das Verkehrszivilrecht sowie das Verkerhrsstrafrecht - aufzuklären. Sein Studium absolvierte er an der Universität Bremen. Sein Referendariat führte den heutigen Geschäftsführer der rightmart Verden Rechtsanwalts GmbH an das OLG Celle sowie in den Landgerichtsbezirk Verden.
Guten Tag,
ich habe heute einen stationären Blitzer in Frankfurt am Main passiert zu diesem Thema ich zwei Fragen habe.
1.) Frage: Ab wann schnappt ein Blitzer zu? 2.) Frage: Wo liegt die Toleranz beim blitzen?
beides lässt sich nicht so einfach beantworten. Zu 1. Es gibt hier starke regionale Abweichungen. In der Regel wird gesagt, dass dies ab einer Differenz von 3 km/h passiert. Dies ist jedoch nur vage, da es auch zwischen den unterschiedlichen Arten und Geräten zu Abweichungen kommt. Zu 2. Hier ist es das gleiche. In der Regel werden bis 100 km/h 3 km/h abgezogen, darüberhinaus drei Prozent vom gefahrenen Wert. Bei Videoaufnahmen ist die Toleranz etwas größer, bei Lasern i.d.R. etwas niedriger.
Guten Tag,
ich habe heute einen stationären Blitzer in Frankfurt am Main passiert zu diesem Thema ich zwei Fragen habe.
1.) Frage: Ab wann schnappt ein Blitzer zu? 2.) Frage: Wo liegt die Toleranz beim blitzen?
Vielen Dank
Friedrich S.
Hallo Friedrich,
beides lässt sich nicht so einfach beantworten. Zu 1. Es gibt hier starke regionale Abweichungen. In der Regel wird gesagt, dass dies ab einer Differenz von 3 km/h passiert. Dies ist jedoch nur vage, da es auch zwischen den unterschiedlichen Arten und Geräten zu Abweichungen kommt. Zu 2. Hier ist es das gleiche. In der Regel werden bis 100 km/h 3 km/h abgezogen, darüberhinaus drei Prozent vom gefahrenen Wert. Bei Videoaufnahmen ist die Toleranz etwas größer, bei Lasern i.d.R. etwas niedriger.
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