Volvo im Abgasskandal: Tausende Fahrzeughalter sind betroffen
Veröffentlichungsdatum: 2. Juli 2025
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Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) stellte fest, dass in zahlreichen Volvo-Dieselmodellen unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut wurden. Die Konsequenzen sind gravierend: Rund 130.000 Fahrzeuge in Deutschland wurden offenbar illegal zugelassen – ihre Betriebserlaubnis ist damit laut Behörde nichtig, da Volvo in diesem Abgasskandal gegen das europäische und deutsche Zulassungsrecht verstößt.
Manipulierte Abgasreinigung: Das sagt das KBA

Bei verschiedenen Modellen funktioniert die Abgasreinigung nur in einem engen Temperaturbereich zwischen 15 und 30 Grad Celsius. Außerhalb dieses Fensters steigt der Ausstoß von Stickoxiden auf ein unzulässiges Maß.
Laut Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) stellt dies eine “verbotene Manipulation” nach Art. 5 Abs. 2 VO (EG) 715/2007 dar.
Volvo ließ eine behördliche Anhörungsfrist verstreichen und zeigte keine Bereitschaft zur Mängelbeseitigung. Das KBA erließ daraufhin einen verbindlichen Rückrufbescheid: Ein drastischer Schritt, der auf eine mögliche flächendeckende Stilllegung aller betroffenen Fahrzeuge hinausläuft.
Was zunächst mit einem Rückruf von rund 1.700 Fahrzeugen begann, entwickelte sich bei Volvo zu einem Abgasskandal im großen Stil: 130.000 Fahrzeuge in Deutschland könnten schon bald nicht mehr auf öffentlichen Straßen fahren dürfen.
Rechtlich keine Chance für Volvo
Die Gerichte werten temperaturabhängige Abschaltungen durchweg als illegal. Lediglich zwei Optionen stehen Volvo in diesem Abgasskandal zu Verfügung:
- Versuch eines Eilrechtsschutzes gegen den Rückruf, der rechtlich jedoch nahezu aussichtslos ist.
- Gang ins Hauptsacheverfahren, das Jahre dauern kann. Die betroffenen Fahrzeuge müssten trotzdem umgehend nachgerüstet oder stillgelegt werden.
Verbraucherschützer und Kanzleien rechnen mit einer Flut von Zivilklagen. Betroffene Käufer haben laut geltender Rechtsprechung Anspruch auf Rückgabe ihres Fahrzeugs sowie Erstattung des Kaufpreises – abzüglich einer Nutzungsentschädigung. Für Volvo könnten sich die Rückabwicklungskosten auf mehrere Milliarden Euro summieren.
Jetzt handeln, bevor es zu spät ist
Wie sich bei Volvo der Abgasskandal weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Die Behörden haben bereits erste Schritte eingeleitet, und auch die gerichtliche Aufarbeitung ist in vollem Gange.
Für betroffene Fahrzeughalter bedeutet das: Je schneller sie ihre Rechte wahrnehmen, desto besser sind ihre Chancen auf eine erfolgreiche Rückabwicklung oder Schadensersatz.
Gericht urteilen zunehmend verbraucherfreundlich. Betroffene sollten sich deshalb umgehend juristisch beraten lassen und mögliche rechtliche Schritte einleiten.
Weitere Hinweise und Hintergründe zum Volvo Diesel-Abgasskandal finden Sie in unseren früherem Beitrag an dieser Stelle.