So können Sie Ihren Reifenverschleiß gering halten

Von Sascha Münch

Letzte Aktualisierung am: 17. Oktober 2025

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

FAQ: Reifenverschleiß

Was ist Reifenverschleiß?

Reifenverschleiß beschreibt die Abnutzung Ihrer Autoreifen. Mehr Details erhalten Sie hier.

Wie kann ich Reifenverschleiß erkennen?

Reifenverschleiß lässt sich messen, indem Sie regelmäßig die Profiltiefe prüfen. Haben Sie bereits stark abgefahrene Reifen, sollten Sie zeitnah über einen Reifenwechsel nachdenken.

Was erhöht den Reifenverschleiß?

Erhöhter Reifenverschleiß hat verschiedene Ursachen. Dazu gehören eine aggressive Fahrweise, falscher Reifendruck oder eine hohe Beladung des Autos. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Reifenverschleiß: Was ist das überhaupt?

Was ist Reifenverschleiß beim Auto?
Was ist Reifenverschleiß beim Auto?

Für Reifenverschleiß ist die Definition in der Kurzform: Die Abnutzung der Autoreifen an Ihrem Kfz. Etwas ausführlicher ausgedrückt beschreibt Reifenverschleiß den Gummiabrieb Ihrer Reifen durch jede Autofahrt, durch das sich das Profil stetig abnutzt.

Doch was bedeutet Reifenverschleiß für mich? Abgefahrene Reifen wirken sich auch auf das Fahrverhalten Ihres Autos aus. Die Bodenhaftung lässt nach und auf kurz oder lang verlängert sich auch Ihr Bremsweg.

Reifenverschleiß kann verschiedene Ursachen haben. Schließlich ist Ihr Fahrzeug bei jeder Fahrt verschiedenen Bedingungen ausgesetzt. Folgende Faktoren wirken sich auf den Verschleiß Ihrer Reifen aus:

  • Fahrweise → Eine aggressive oder rabiate Fahrweise sorgt dafür, dass sich Ihr Reifenverschluss nicht nur erhöht, sondern sich ggf. auch ungleichmäßig verteilt.
  • Bremsmanöver → Starkes und plötzliches Bremsen sorgt für stehende Reifen. Dadurch entstehen sogenannte „Bremsplatten“, wodurch sich Ihre Reifen an einem bestimmten Punkt besonders stark abnutzt.
  • Schnelle Kurvenfahrten → Hierdurch verstärkt sich vor allem der Verschleiß im Außenbereich Ihrer Reifen, man spricht z. B. vom „Schulterverschleiß“.
  • Reifendruck → Ein zu niedriger Reifendruck sorgt dafür, dass die Außenbereiche (Schulterbereiche) Ihres Fahrzeugs verstärkten Abrieb verzeichnen. Ein zu hoher Reifendruck bewirkt das Gegenteil: Hier wird vor allem die Reifenmitte verstärkt beansprucht.
  • Falsche Spureinstellung → Hierbei befinden sich die linken oder rechten Reifen vorne oder hinten in einem Ungleichgewicht. Der Reifenverschleiß wird erhöht und die Lebensdauer der Reifen verringert. Auch Ihr Kraftstoffverbrauch wird erhöht und Ihr Bremsweg verlängert sich.
  • Stoßdämpfer → Auch defekte Stoßdämpfer verstärken den Reifenverschleiß bzw. sorgen dafür, dass dieser ungleichmäßig wird, da der ständige Kontakt der Reifen zum Asphalt nicht mehr gesichert wird.

Tipp: Die meisten Autohersteller kleben einen Merkzettel für den richtigen Reifendruck in ihre Fahrzeuge. Diesen finden am häufigsten im Türrahmen der Fahrertür oder auf der Innenseite der Benzinklappe. Der Reifendruck ist sowohl von der Reifengröße als auch von Ihrer Transportlast abhängig.

Wie können Sie den Reifenverschleiß gering halten?

Prüfen Sie regelmäßig den Luftdruck Ihrer Reifen und Sie werden sehen: Der Reifenverschleiß nimmt ab.
Prüfen Sie regelmäßig den Luftdruck Ihrer Reifen und Sie werden sehen: Der Reifenverschleiß nimmt ab.

Eine lange Lebensdauer der Autoreifen schont auch Ihren Geldbeutel. Denn je länger die Reifen ein annehmbares Profil behalten, desto seltener werden Sie wegen eines Reifenwechsels zur Kasse gebeten.

Wie teuer ein Reifenwechsel für Sie tatsächlich wird, hängt auch von Ihrer Reifenwahl ab. Sie haben die Wahl zwischen günstigen und deutlich hochwertigeren Modellen. Letzteres bieten bereits von sich aus eine längere Lebensdauer und mehr Fahrsicherheit, kosten aber auch deutlich mehr. In jedem Fall sollten Sie mindestens 200 bis 300 Euro für einen neuen Reifensatz inkl. Montage einplanen.

Für eine möglichst lange Lebensdauer sollte es Ihr Ziel sein, den Reifenverschleiß gering zu halten. Über die Ursachen für (erhöhten) Verschleiß Ihrer Reifen haben wir Sie bereits aufgeklärt. Aber wann nimmt der Reifenverschleiß ab?

Man unterscheidet zwischen Reifenverschleiß außen und innen (Schulterbereich vs. Mitte) sowie zwischen gleichmäßigem und ungleichmäßigem bzw. einseitigem Reifenverschleiß. Für alle Arten gibt es unterschiedliche Faktoren, die besonders ins Gewicht fallen.

  • Äußerer Reifenverschleiß
    • Zu geringer Luftdruck = Besondere Belastung der Reifenschultern, weil die Mittelfläche schlecht gestützt wird.
    • Lösung: Luftdruck mit einem zuverlässigen Luftdruckprüfer prüfen und ggf. anpassen.
  • Mittiger Reifenverschleiß
    • Zu hoher Luftdruck = Die Reifenmitte trägt einen Großteil der Last alleine.
    • Lösung: Luftdruck prüfen und ggf. anpassen.
  • Ungleichmäßiger oder einseitiger Reifenverschleiß
    • Es gibt verschiedene Ursachen für ungleichmäßigen Reifenverschleiß.
    • Probleme mit der Fahrzeugaufhängung (im schlimmsten Fall Aufhängungsschaden)
    • Radsturz passt nicht
    • Stoßdämpfer defekt
    • Falsche Spureinstellung
    • Lösung: Insbesondere bei Aufhängungsproblemen sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen. Aber auch die anderen genannten Fälle sollten von einem Fachpersonal geprüft und ggf. korrigiert werden.

Ein weiterer Grund für erhöhten Reifenverschleiß sind Winterreifen, die im Sommer genutzt werden. Diese haben ein deutlich weicheres Gummi, das sich bei höheren Temperaturen stärker abnutzt.

Reifenverschleiß beim E-Auto: Fällt er anders aus?

Stärkerer Reifenverschleiß: Welche Bedeutung hat das höhere Gewicht eines E-Autos?
Stärkerer Reifenverschleiß: Welche Bedeutung hat das höhere Gewicht eines E-Autos?

Elektroautos befinden sich wieder auf dem Vormarsch. Unter anderem gelten Sie als deutlich umweltfreundlicher als die herkömmlichen Verbrennerfahrzeuge. Aber gilt das auch beim Thema Reifen?

Tatsächlich ist es möglich, dass der Reifenverschleiß bei einem E-Auto anders ausfällt als bei einem Benziner der gleichen Modellreihe. Und zwar so, dass die Elektro-Variante mit mehr Abrieb zu kämpfen hat, als der Benziner.

Der Grund dafür ist, dass E-Autos durch Ihre Antriebsbatterie oft ein höheres Gewicht aufweisen als Autos mit Verbrenner-Motoren. Und Gewicht spielt beim Reifenverschleiß keine kleine Rolle. Je mehr Gewicht auf die Reifen einwirkt, desto stärker wird der Abrieb auf der Straße.

Ein weiterer Faktor, der den Reifenverschleiß erhöhen kann: Elektrofahrzeuge zeichnen sich durch leistungsstarke Motoren, ein hohes Drehmoment und rasante Beschleunigung aus. Das animiert schnell zu einer sportlicheren Fahrweise. Diese kann wiederum ein akuter Grund für erhöhten Reifenverschleiß sein. Auch hier gilt also: Eine moderate Fahrweise sorgt dafür, dass Sie möglichst lange möglichst viel Profil auf Ihren Reifen behalten.

Über den Autor

Sascha Münch (Rechtsanwalt)
Sascha Münch

Nachdem Sascha Münch sein Jura-Studium in Bremen abgeschlossen hatte, absolvierte er sein Referendariat am OLG Celle. 2013 erhielt er die Zulassung zum Rechtsanwalt und 2019 wurde er zum Notar bestellt (seit 2021 Notar a. D.). Als Autor für bussgelkatalog.org verfasst er u. a. Ratgeber zum Bußgeldverfahren.

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