Warum die Mindestprofiltiefe bei Reifen wichtig ist

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Die Profiltiefe genauer in Augenschein nehmen

Welche Profiltiefe müssen Reifen mindestens aufweisen?
Welche Profiltiefe müssen Reifen mindestens aufweisen?

Kaum ein Teil am Kraftfahrzeug muss so viel Durchhaltevermögen aufweisen, wie es bei den Reifen der Fall ist. Diese müssen zu jeder Zeit extremen Belastungen standhalten. Aus diesem Grund sollte jeder Fahrer gewissen Prüfvorgängen an den Reifen regelmäßig nachkommen. Neben dem Reifendruck sollte der Fokus vor allem auf dem Reifenprofil liegen; genauer gesagt: Die gesetzliche Mindestprofiltiefe sollte als Maßstab angesehen werden.

Dieser Ratgeber bietet eine kompakte und doch umfangreiche Sammlung an Informationen zum Thema minimale Profiltiefe. Ihnen wird hier nicht nur die geltende Gesetzeslage zum Thema erklärt, Sie erfahren auch, auf welche Art und Weise Sie das Profil Ihrer Reifen (auch Pneus genannt) ermitteln können und welche Rolle das Alter der Kfz-Bereifung spielt.

FAQ: Mindestprofiltiefe

Welche Mindestprofiltiefe ist vorgeschrieben?

Ihre Reifen sollten mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe aufweisen. Dieser Wert ist gesetzlich vorgeschrieben. Die empfohlene Mindestprofiltiefe bei Winterreifen beträgt 4 Millimeter, bei Sommerreifen sind mindestens 3 Millimeter ratsam, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe fürs Motorrad ist im Übrigen dieselbe.

Wie kann ich die Reifenprofiltiefe messen?

Um zu messen, wie tief das Reifenprofil ist, benötigen Sie lediglich eine 1-Euro-Münze. Stecken Sie die Münze in die Rillen in der Mitte des Reifens. Wenn der goldene Rand der 1-Euro-Münze nicht mehr zu sehen ist, können Sie ohne Bedenken weiterfahren. Der Rand ist schließlich drei Millimeter breit, wodurch Sie die Mindestangaben in jedem Fall erfüllen. Können Sie den goldenen Rand bereits gut erkennen, sollten Sie einen Reifenwechsel in Erwägung ziehen.

Was droht mir, wenn ich mit abgefahrenen Reifen fahre?

Sind Sie mit abgefahrenen Reifen unterwegs und werden erwischt, müssen Sie mit einem Bußgeld von mindestens 60 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Zudem handelt es sich dabei in der Probezeit um einen B-Verstoß.

Bußgeldtabelle: Mindestprofiltiefe unterschritten

Tat­be­standBuß­geldPunk­teFahrverbotFverbotFahrverbotFverbot
Kraftfahrzeug (außer Mofa) oder Anhänger in Betrieb ge­nommen, dessen Rei­fen keine ausrei­chenden Profil­rillen oder Einschnitte oder keine aus­reichende Profil- oder Ein­schnitttiefe besaß60 €1Hier prüfen **
... mit Gefähr­dung75 €1Hier prüfen **
... mit Un­fall90 €1Hier prüfen **
Als Halter die Inbetrieb­nahme eines Kraftfahr­zeugs (außer Mofa) oder Anhängers ange­ordnet oder zuge­lassen, dessen Reifen keine ausreichenden Profil­rillen oder Einschnitte oder keine aus­reichende Profil- oder Einschnitt­tiefe besaß75 €1Hier prüfen **
Mofa in Betrieb genommen, dessen Reifen keine aus­reichenden Profil­rillen oder Einschnitte oder keine aus­reichende Profil- oder Einschnitt­tiefe besaß25 €eher nicht
Als Halter die Inbetrieb­nahme eines Mofas angeordnet oder zuge­lassen, dessen Reifen keine ausrei­chenden Profilrillen oder Einschnitte oder keine ausrei­chende Profil- oder Einschnitttiefe besaß35 €eher nicht

Keine Lust zu lesen? Die Reifenprofiltiefe im Video erklärt

Video zur Reifenprofiltiefe
Video: Welche Mindestprofiltiefe ist vorgeschrieben?

Mindestprofiltiefe bei Autoreifen – gesetzlich genau geregelt

Mindestprofiltiefe beim Auto: Der Gesetzgeber schreibt 1,6 Millimeter vor.
Mindestprofiltiefe beim Auto: Der Gesetzgeber schreibt 1,6 Millimeter vor.

Welche Profiltiefe müssen Ihre Reifen mindestens aufweisen, damit es bei Kontrollen keinen Ärger mit der Polizei gibt und es nicht zu Unfällen kommt? Viele Verkehrsteilnehmer können nicht mit Gewissheit auf diese Frage antworten. Das nötige Wissen hierfür findet sich in § 36 Absatz 2 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Darin heißt es:

Das Hauptprofil muss am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimeter aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt. Jedoch genügt bei Fahrrädern mit Hilfsmotor, Kleinkrafträdern und Leichtkrafträdern eine Profiltiefe von mindestens 1 mm.

Es gilt also für handelsübliche Autoreifen eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern. Doch warum nimmt es der Gesetzgeber bei der Mindestprofiltiefe so genau? Das Problem besteht darin, dass die Lauffläche der Reifen, die häufig benutzt werden, sich mit der Zeit abfährt. Die einzelnen Rillen und Lamellen verschwinden mehr und mehr und die Straßenhaftung lässt nach. Und darin liegt der Knackpunkt.

Vor allem auf nassen, verschneiten und auch auf losen Untergründen können abgefahrene Laufflächen lebensgefährlich sein. Der Bremsweg ist mit abgenutzter Bereifung nicht nur länger als gewöhnlich, es ist auch wahrscheinlich, dass der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verliert.

Ein Vorteil von ausreichender Profiltiefe bei Regen: Autoreifen mit angemessenem Profil funktionieren wie ein Drainagesystem. Wasser wird in diesem Fall effektiv abgeleitet und es kann sich kein durchgehender Wasserfilm zwischen Rad und Fahrbahn bilden (das sogenannte Aquaplaning wird verhindert).

Ob Sommer- oder Winterreifen: Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm. Sollte dieser Wert gerade bei Winterreifen erhöht werden?

Methoden zur Messung der Reifenprofiltiefe

Verkehrsteilnehmer können verschiedene Methoden anwenden, um zu überprüfen, ob das Profil ihrer Pneus noch im Bereich der gesetzlichen Mindestprofiltiefe liegt. Dafür muss nicht einmal unbedingt Geld ausgegeben werden.

Die messende Münze

Die hohe Profiltiefe bei Neureifen sorgt für eine besonders starke Bremskraft und so für Sicherheit auch bei hohem Tempo.
Die hohe Profiltiefe bei Neureifen sorgt für eine besonders starke Bremskraft und so für Sicherheit auch bei hohem Tempo.

So können Sie die Profiltiefe Ihrer Autoreifen messen, indem Sie eine 1-Euro-Münze als Tiefenmesser verwenden. Es mag zwar nicht möglich sein, damit eine millimetergenaue Messung vorzunehmen – eine Vorabdiagnose kann jedoch gestellt werden.

Das liegt daran, dass der goldene Rand der 1-Euro-Münze exakt drei Millimeter breit ist. Wenn Sie solch eine Münze in die Mitte des Reifenprofils halten, müssen Sie darauf achten, ob der Goldrand noch sichtbar ist oder schon in der Bereifung verschwindet.

Ist Letzteres der Fall, können Sie bedenkenlos weiterfahren – nicht nur erfüllen die Pneus dann die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter, das Profil liegt mit einer Tiefe von drei Millimeter oder mehr sogar in dem von Experten angeratenen Bereich. Ist ein Teil des goldenen Rands jedoch sichtbar, sollten Sie demnächst über einen Reifenwechsel nachdenken.

Bei Reifen die Profiltiefe messen bzw. erkennen, wann diese erneuert werden müssen, funktioniert teilweise sogar völlig ohne Hilfsmittel. So weisen Autoreifen häufig sogenannte Abriebindikatoren auf. Dabei handelt es sich um kleine Stege, die in den Längsrillen vom Profil angebracht sind. Sobald der Abrieb die Reifenprofiltiefe auf 1,6 Millimeter reduziert hat, werden diese sichtbar. Kleine dreieckige Symbole mit der Aufschrift TWI (was für Tread-Wear-Indicator steht) nahe der Reifenschulter weisen auf die Position der Indikatoren hin. Eine genaue Messung ist jedoch sicherer und deshalb zu empfehlen. Zudem müssen die Indikatoren nicht unbedingt die regional gültige Mindestprofiltiefe anzeigen, insbesondere bei Reifen nordamerikanischer Reifen.

Handelsübliche Profiltiefenmesser

Im Kfz-Handel gibt es eine Reihe an Profiltiefenmessern, die Kraftfahrer erwerben können. Am günstigsten kommen diese dabei mit einer mechanischen Messvorrichtung weg. Solche Tiefenmesser zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Sie basieren auf dem Prinzip der Tiefenmessung, wie es auch bei einem Messschieber Anwendung findet.
  • Nicht nur visuell erinnern Sie an ein Lineal, auch die Handhabung ist ähnlich leicht.
  • Ob die Mindestprofiltiefe gegeben ist, lässt sich schnell überprüfen: Der Tiefenmesser muss nur zwischen zwei Profil-Blöcken angesetzt und die Messstange in Richtung Profilgrund geschoben werden. Dann kann die vorhandene Tiefe leicht abgelesen werden.
  • Auch wichtig: Bei der Messung muss darauf geachtet werden, dass keine störenden Gegenstände zwischen Bereifung und Tiefenmesser liegen. Auch sollte nicht dort gemessen werden, wo sich die Abriebindikatoren befinden.
Profiltiefenmesser sind auch in elektronischer Bauart erhältlich. Die Anwendung ist bei diesen Geräten identisch zu der bei den mechanischen Gegenstücken. Nur wird hier das Ergebnis auf einer digitalen Anzeige dargestellt. Die Kontrolle der vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe ist auch mit dieser Messvariante kein Problem.

Messung via Lasertriangulation

Auch mittels der sogenannten Lasertriangulation ist es möglich, Profilverlauf und -tiefe genau zu ermitteln. Das Messgerät ist bei dieser Methode im Fahrbahnbelag eingebaut und misst beim Überfahren durch ein Fahrzeug die genannten Werte.

Dabei lässt sich sogar erkennen, ob Reifen ungleich abgenutzt sind. Private Verkehrsteilnehmer sind in der Regel jedoch nicht im Besitz dieser Technologie. Lasertriangulation wird vor allem in der Verkehrsüberwachung und in Autohäusern genutzt (also an Orten, an denen regelmäßig auf Mindestprofiltiefe getestet werden muss). Das folgende Video bietet Ihnen eine Zusammenfassung der Methoden zum Messen der Profiltiefe inklusive Anleitung:

Welche Methoden zum Messen der Profiltiefe es gibt, erfahren Sie im Video.

Sommerreifen vs. Winterreifen – Der Profilunterschied

Der Gesetzgeber gibt zwar eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter vor, jedoch weichen viele Experten mit ihren Empfehlungen stark von diesem Wert ab – besonders wenn es um den Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen geht. Die Profiltiefe ist gesetzlich jedoch dieselbe.

Empfohlene Mindestprofiltiefe für Winterreifen

Sonderfall Winterreifen: Die Mindestprofiltiefe eines PKW wird hier von Experten besonders hoch angesetzt.
Sonderfall Winterreifen: Die Mindestprofiltiefe eines PKW wird hier von Experten besonders hoch angesetzt.

Wo liegt die empfohlene Profiltiefe bei Winterreifen? Wenn sie neu sind, weist das Reifenprofil in der Regel eine Tiefe zwischen acht und neun Millimetern auf. Dies gilt auch für die Profiltiefe von Ganzjahresreifen, die neu sind. Automobilclubs wie der ADAC äußern sich folgendermaßen zur empfohlenen Mindestprofiltiefe: Winterreifen sollten eine minimale Profiltiefe von vier Millimetern besitzen. Denn schon ab 3,9 Millimeter nehmen die Wintereigenschaften der Spezialbereifung deutlich ab.

Diese Aussage wird von den Ergebnissen einer Studie aus dem Jahr 2013 gestützt. Folgende Erkenntnisse wurden dabei erworben:

  • Beträgt die Profiltiefe nicht mindestens vier Millimeter, kann sich der Bremsweg bei einem Abrieb bis zwei Millimeter um bis zu zehn Prozent verlängern.
  • Gegenüber Neureifen beträgt die Verlängerung des Bremswegs sogar fast 25 Prozent.
  • Auch das Kurvenverhalten leidet unter dem Abrieb des Profils.

In Österreich folgt auch der Gesetzgeber den Empfehlungen der Experten, wenn es um die Mindestprofiltiefe von Winterreifen geht. Ein Profil von vier bzw. fünf Millimetern bei Radialbauweise ist hier gesetzlich vorgeschrieben. In dem Winterreifen-Test finden Sie entsprechend geeignete Räder.

Das tiefe Profil von Winterreifen ermöglicht es auch, von Schnee-auf-Schnee-Reibung zu profitieren. Während der Fahrt sammelt sich Schnee in den tiefen Profilrillen und ermöglicht die besondere Reibung. Zusammen mit der besonderen Mikroverzahnung dieser Reifen wird auf diese Weise eine besonders starke Fahrbahnhaftung ermöglicht, wenn die Reifenprofiltiefe im Winter stimmt.

Empfohlene Mindestprofiltiefe für Sommerreifen

Auch für den Sommer gibt es zur Profiltiefe beim Auto und bei anderen Kfz gesonderte Empfehlungen, die sich von der gesetzlichen Mindestprofiltiefe unterscheiden. Wie bereits erwähnt, sorgt bei Autoreifen eine angemessene Profiltiefe (speziell bei Sommerreifen, die neu sind) für eine besondere Ableitung von Wassermengen und wirkt so gegen Aquaplaning.

Dieser Drainage-Effekt wirkt bei fabrikneuen Autoreifen am stärksten. Sinkt die Profiltiefe bei Neureifen jedoch erst einmal von acht auf drei Millimeter, können im Vergleich nur noch 30 Prozent an Wasser abgeleitet werden. Bei 1,6 Millimetern sind es sogar nur noch 10 Prozent.

Aus den obig genannten Gründen empfehlen Experten in Bezug auf das Reifenprofil für Sommerreifen mindestens eine Reifenprofiltiefe von drei Millimetern. Zudem raten Sie bei einem stärkeren Abrieb der Profiltiefe dazu, die Reifen neu zu kaufen. Bei diesen Reifen liegt die Profiltiefe neu üblicherweise bei sieben bis neun Millimetern.

Altreifen im Vergleich zu Neureifen: Nicht nur Profiltiefe ist entscheidend

Eine alte Bereifung wirkt sich nicht nur negativ auf die nötige Mindestprofiltiefe aus. Generell wird dazu geraten, Pneus, die älter als drei Jahre sind, nicht zu kaufen. So gibt es zwar keine festgesetzte oder empfohlene Lebensdauer für Reifen, aber wie bereits dargelegt wurde: Eine neue, frische Gummimischung greift am besten. Gerade bei älteren Reifensätzen sollte regelmäßig geprüft werden, ob die empfohlene bzw. gesetzliche Mindestprofiltiefe noch nicht unterschritten wurde.

Jeder, der die Reifenprofiltiefe des Gesetzgebers einhält, kann sich auch beim Überholen sicherer fühlen.
Jeder, der die Reifenprofiltiefe des Gesetzgebers einhält, kann sich auch beim Überholen sicherer fühlen.

Auch die Lagerung spielt sowohl für den Erhalt von Sommerreifen als auch von Winterreifen eine wichtige Rolle. Ein privater Keller bietet sich als eine Möglichkeit an. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Unternehmen bzw. Werkstätten mit der Lagerung zu beauftragen. Der ADAC gibt außerdem folgende Hinweise:

  • PKW-Reifen sollten nicht länger als zehn Jahre genutzt werden: Der Abrieb ist spätestens dann so fortgeschritten, dass die Mindestprofiltiefe nicht mehr vorhanden ist.
  • Auch bei geringer Jahresleistung sollte eine Bereifung wie empfohlen gewechselt werden – schon aus Altersgründen (für alte Reifen findet sich beispielsweise oft nur schwer gleichwertiger Ersatz, da diese so nicht mehr hergestellt werden).
  • Autoreifen werden beständig weiterentwickelt. Schon bei drei Jahre alten Pneus können die Vorteile des Fortschritts nicht mehr genutzt werden.

Möglicher Ärger mit der Versicherung

Das Thema Mindestprofiltiefe spielt auch in Bezug auf Kfz-Versicherungen eine wichtige Rolle. Wer mit abgefahrenen Reifen in einen Unfall gerät, dem kann unter Umständen grobe Fahrlässigkeit unterstellt werden. In diesem Fall wird der Betroffene dann sehr wahrscheinlich zur vollständigen Übernahme der Schadenskosten verpflichtet.

Jedoch gab es auch schon Fälle der Rechtsprechung, in denen die Versicherung vom Gericht zur alleinigen Schadensübernahme verurteilt wurde. Ein solcher Verlauf ist immer dann möglich, wenn Gutachter bezeugen können, dass selbst mit entsprechenden Reifenprofilen ein Unfall nicht hätte vermieden werden können.

Auch bei einer Vollkaskoversicherung sieht es ähnlich aus. Ein Betroffener hat die Chance, die Schäden am eigenen Kfz erstattet zu bekommen. Urteilen die Verantwortlichen der Versicherung jedoch, dass stark abgefahrene Reifen die Ursache des Unfalls waren, kann die Erstattung der Schäden reduziert werden oder völlig entfallen. Dabei sollte auch immer auf die einzelnen Klauseln in den Versicherungsverträgen geachtet werden. Es lohnt sich in jedem Fall zu wissen, welches Gewicht die Mindestprofiltiefe bei möglichen Schadensübernahmen einnimmt.

Ungleichmäßiger Verschleiß und seine Ursachen

Sollten Sie regelmäßig Ihr Reifenprofil messen, kann es passieren, dass Sie dabei einen ungleichmäßigen Abrieb feststellen. Bei der Erhaltung der Mindestprofiltiefe stellt dies ein besonderes Problem da. Denn dadurch ist es möglich, dass das Reifenprofil die Mindesttiefe zwar großflächig einhält, jedoch an einigen Stellen deutlich unterschreitet.

Selbst junge Reifen können, wenn sie ungleichmäßig verschleißen, schnell unbrauchbar bzw. unsicher werden. Und die Ursachen dafür können vielfältig sein. Damit Sie einen guten Überblick über das Problem bekommen, folgt eine Auflistung der häufigsten Gründe für ungleichmäßigen Verschleiß des Reifenprofils:

  • Der Reifendruck ist zu niedrig.
  • Es liegt eine statische oder dynamische Unwucht vor.
  • Das Bremssystem funktioniert fehlerhaft.
  • Die Achsen sind nicht richtig eingestellt.
  • Das Radlager hat zu viel Spiel.
  • Die Stoßdämpfer sind selbst zu stark verschlissen oder absolut defekt.
Für jedes Fahrzeug im Straßenverkehr existiert bezüglich der Reifen eine vorgegebene Mindestprofiltiefe.
Für jedes Fahrzeug im Straßenverkehr existiert bezüglich der Reifen eine vorgegebene Mindestprofiltiefe.

Je nachdem, auf welche Art und Weise der unregelmäßige Reifenverschleiß erfolgt ist, können die möglichen Ursachen auch vorab schon eingeschränkt werden. Entdecken Sie beispielsweise einen besonders hohen Verschleiß an den Außenseiten der Reifen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Räder zu weit nach außen stehen. In diesem Fall ist es auch möglich, dass es in der Vergangenheit zu einem unsanften Kontakt mit einem Bordstein oder ähnlichem kam.

Anders kann ein starker Reifenverschleiß, der sich an unterschiedlichen Punkten auf der Reifenmitte zeigt, auf einen defekten Stoßdämpfer hinweisen. Funktioniert der Dämpfer nicht, hebt das Rad während der Fahrt immer wieder kurz von der Fahrbahn ab und führt zu diesem besonderen Verschleißbild. In einer Fachwerkstatt können Profis jeder Abriebursache auf den Grund gehen und das Problem beheben. Im Zweifelsfall sollten Sie hier nicht den Gang zur Kfz-Werkstatt scheuen.

Für den Gesetzgeber spielt es keine Rolle, an welcher Stelle Ihre Reifen verschleißen. Dem Gesetz nach sind Sie verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Bereifung ganzflächig eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweist. Wie Sie diesem Ratgeber entnehmen können, liegen die Empfehlungen von Automobilexperten sogar noch weit über dieser Grenze. So liegt es an jedem Fahrer selbst, welcher Vorgabe bzw. Empfehlung er bezüglich seiner Reifenprofile folgt.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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14 Kommentare

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  1. Reinhold
    Am 24. November 2021 um 23:59

    ich finde auch 1,6 mm ist ausreichend

  2. Hwied
    Am 7. November 2021 um 13:34

    Die Angaben für Profiltiefen sind allgemeine Angaben.
    Die pauschale Behauptung, je tiefer das Profil , desto kürzer der Bremsweg stimmt für Neureifen nicht. Die maximale Haftreibung setzt erst nach 400 km Wegstrecke ein.
    Danach haben Tests gezeigt, dass bei trockener Fahrbahn und hohen Temperaturen ein größeres Positivprofil höhere Haftreibung zeigt.
    Ein abgefahrener Glatzkopf kann also dem Neureifen überlegen sein.
    Für die Öffentlichkeit sollte man bei der Behauptung bleiben, je mehr Profil, desto besser, denn bei Regen stimmt das. ,
    Bei den modernen Fahrzeugen mit hoher Beschleunigung(mit Elektroantrieb) sollte man ein Warnzeichen auf den Reifen anbringen, das auf die Beschleunigung hinweist. Bis jetzt wird ja nur die Endgeschwindigkeit als Maß genommen, dabei sind die hohen Kräfte bei extremer Beschleunigung nicht berücksichtigt.

  3. john
    Am 12. Oktober 2020 um 22:37

    Gut Alle Jahreszeitenreifen können sehr, sehr lange halten und sind so gut wie im Neuzustand mit geringfügiger Verschlechterung. Selbst bei 2 mm Profil nicht mehr als 10%. Gut abgenutzte (2 mm) Premium-Reifen sind immer noch besser als unbekannte brandneue chinesische Reifen.
    Verschwenden Sie nicht Ihr Geld und Ihre Umwelt, indem Sie so viele Ressourcen verschwenden. Die Verwendung von nur bis zu 4 mm Profil verschwendet 25% der Lebensdauer der Reifen, nur um unsere Ignoranz, unser Ego und unsere Selbstgefälligkeit zu befriedigen. Es gibt einen klaren Grund, warum es 1,6 mm ist, da die gesetzliche Grenze nicht 4 mm beträgt. Nur Reifenverkäufer profitieren davon und zerstören unsere Erde, indem sie zu viel Öl und Gummi verbrennen.

  4. Zastrow
    Am 20. April 2020 um 16:17

    Der Artikel ist eine sehr gute Beschreibung der Möglichkeiten. Allerdings vermisse ich die Beschreibung bei Allwetterreifen.

  5. Zastrow
    Am 20. April 2020 um 16:14

    Der Artikel ist eine sehr gute Beschreibung der Möglichkeiten. Allerdings vermisse ich die Beschreibung.

  6. Rico U.
    Am 30. März 2019 um 15:08

    Die Inge ist und der Jim haben wohl nen Kasper gefrühstückt ! Natürlich sollte nicht der Nagel getauscht werden, sondern vielmehr bei einem Reifendienst geprüft werden, ob der Reifen repariert werden kann – ich hatte das schon 2 mal und bin immer mit einer günstigen Reparatur davon gekommen. Muss der Reifen allerdings getauscht werden, dann auf jeden Fall beide Reifen der Achse !

  7. Jim
    Am 28. März 2019 um 14:38

    Es ist nicht sinnvoll den Nagel auszutauschen. Auch mit einem neuen Nagel ist keine Dichtheit garantiert.

  8. Gombert
    Am 11. Januar 2019 um 13:31

    Habe einen Audi A3 8V gekauft. 3 Jahre alt und hat 37000Km gelaufen. Jetzt wurde festgestellt, dass in einem Reifen ein Nagel sich befindet und dieser ausgetauscht werden muss. Sollte man nicht besser beide Reifen wechseln.

    Mfg

    • Inge B.
      Am 22. Februar 2019 um 22:54

      Wieso soll denn der Nagel ausgetauscht werden?
      Womit denn, oder hält ein anderer Nagel die Luft besser im Reifen?

  9. TS
    Am 25. November 2018 um 12:15

    Sehrt hilfreiche und dabei neutrale Ausführung.

  10. Christian
    Am 2. September 2018 um 17:12

    “Für den Gesetzgeber spielt es keine Rolle, an welcher Stelle Ihre Reifen verschleißen. Dem Gesetz nach sind Sie verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Bereifung ganzflächig eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweist.”

    Diese Aussage ist nicht korrekt. Der Gesetzgeber sagt im §36 ABS 3, dass das Hauptprofil am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen muss (als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt.).
    Außen am Reifen “müssen am ganzen Umfang und auf der ganzen Breite der Lauffläche mit Profilrillen oder Einschnitten versehen sein.” Zu diesen Profilrillen ist es nicht definiert, ob sie eine Mindestprofildicke von 1,6mm aufweisen müssen.

  11. Dario M.
    Am 10. März 2018 um 22:18

    Ich habe eine frage.

    mein Auto hat Schäden an der Vorderseite der Haube wegen Steinschlag ( Stein )
    und am bisschen schäden im auto uberal.

    kann mann das polieren, und dann auto werde besser oder ? Und vieviel ist price ungefähr `?

    Audi A6 Limousine, 2014 baujahr

    • bussgeldkatalog.org
      Am 11. April 2018 um 15:26

      Hallo Dario,

      fragen Sie am besten direkt in einer Werkstatt nach.

      Die Redaktion von bussgeldkatalog.org

  12. gh
    Am 22. November 2017 um 11:34

    nur zur Info bzw. pers. Problemsuche.

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