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Adaptives Bremslicht: Ist das Notbremslicht verpflichtend?

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 17. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

FAQ: Adaptives Bremslicht

Warum flackern Bremslichter?

Ein blinkendes Bremslicht soll andere Verkehrsteilnehmer warnen, wenn das vorausfahrende Auto mit einer starken Verzögerung bremst. Hierbei handelt es sich um ein Fahrerassistenzsystem, welches auch als adaptives, aktives oder dynamisches Bremslicht bzw. Notbremslicht bezeichnet wird.

Wie funktioniert ein adaptives Bremslicht?

Das Notbremslicht erkennt durch die Geschwindigkeit des Pedalwechsels zur Bremse und die Stärke der Bremsung, ob eine Voll- bzw. Gefahrenbremsung vorliegt. Ist dies der Fall, aktiviert sich das schnell blinkende Bremslicht und warnt den nachfolgenden Verkehr.

Lässt sich ein blinkendes Bremslicht nachrüsten?

Bei den meisten Fahrzeugen ist es in der Regel unkompliziert möglich, ein adaptives Bremslicht nachrüsten zu lassen. Wenden Sie sich mit diesem Anliegen für eine konkrete Einschätzung am besten direkt an eine Werkstatt.

Was ist ein adaptives Bremslicht?

Adaptives Bremslicht: Mit rotem Blinken Auffahrunfälle vermeiden.
Adaptives Bremslicht: Mit rotem Blinken Auffahrunfälle vermeiden.

Der Bruchteil einer Sekunde kann im Ernstfall darüber entscheiden, ob sich im Straßenverkehr ein Unfall ereignet oder ob sich dieser noch vermeiden lässt. Daher ist es wichtig, dass Fahrzeugführer eine Gefahrensituation möglichst frühzeitig wahrnehmen. Ein adaptives Bremslicht kann dabei helfen.

Hierbei handelt es sich um ein Fahrerassistenzsystem, welches den nachfahrenden Fahrzeugen anzeigt, dass das eigene Kfz mit einer Verzögerung von über 6 m/s und bei einer Geschwindigkeit von mehr als 50 km/h stark bremst. Das System berücksichtigt dabei folgende Daten:

  • Steuergerät
  • Pedaldruck
  • Betätigungstempo des Bremspedals
  • Eingriff von ESP und ABS
  • Gefahrene Geschwindigkeit
  • Reifenhaftreibung

Erkennt der Assistent aufgrund der gesammelten Informationen, dass eine Gefahrenbremsung erfolgt, schaltet sich automatisch das Notbremsblinken ein.

Ein adaptives Bremslicht erregt somit blinkend die Aufmerksamkeit des nachfolgenden Verkehrs, sodass dieser frühzeitiger reagieren kann. Ziel ist eine Verkürzung der Bremsreaktion und damit das Vermeiden von Auffahrunfällen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass das Notbremslicht die Bremsreaktion der Autofahrer im Durchschnitt um bis zu 0,2 Sekunden verkürzen kann. Dies klingt nach nicht viel, macht aber insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten eine Menge aus. So verkürzt sich durch ein adaptives Bremslicht der Anhalteweg bei Tempo 80 um rund 4,4 m und bei 100 km/h um etwa 5,5 m.

Möglich ist der Einsatz eines solches Assistenzsystem allerdings nicht nur beim Pkw. Einen Auffahrunfall vermeiden kann ein dynamisches Bremslicht auch bei Motorrad und Lkw. Sinnvoll ist auch die Kombination mit einem Notbremsassistenzsystem, um die Verkehrssicherheit noch weiter zu verbessern.

Übrigens! Im englischsprachigen Raum wird ein aktives Bremslicht als ESS (Emergency Stop Signal (dt. Notbremssignal)) bezeichnet.

Notbremslicht nachrüsten: Ist dies möglich?

Für Neuwagen ist das Notbremslicht ab 2024 verpflichtend.
Für Neuwagen ist das Notbremslicht ab 2024 verpflichtend.

Mit dem Inkrafttreten der EU-Verordnung 2019/2144 zum Ende des Jahres 2019 gelten neue Vorgaben für die Zulassung neuer Fahrzeuge. Demnach müssen alle neu zugelassenen Pkw ab dem 7. Juli 2024 serienmäßig über ein adaptives Bremslicht verfügen. Doch lassen sich auch ältere Fahrzeuge mit einem solchen Assistenzsystem aufrüsten?

Bei den meisten Pkw ist es in er Regel möglich, ein Notbremslicht nachträglich einzubauen. Ob Ihr Fahrzeug die dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllt, sollten Sie am besten in einer Fachwerkstatt abklären lassen. Gleiches gilt, wenn Sie ein adaptives Bremslicht beim Motorrad nachrüsten lassen wollen.

Über den Autor

Nicole
Nicole P.

Seit 2016 verstärkt Nicole die Redaktion von bussgeldkatalog.org. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Buchwissenschaft und Kulturanthropologie in Mainz. Zu ihren thematischen Schwerpunkten zählen unter anderem die verschiedenen Aspekte der Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit, Verkehrsregeln im Ausland sowie das Zollrecht.

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