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Auch Opel in den Diesel-Skandal verwickelt? – Ein Überblick

Von Franziska L.

Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Opel: Manipulationsvorwürfe im Abgasskandal

Sind auch die Diesel-Fahrzeuge von Opel in den Skandal um Abgasmanipulationen verwickelt?
Sind auch die Diesel-Fahrzeuge von Opel in den Skandal um Abgasmanipulationen verwickelt?

Jahrelang sollen Autobauer ihre Dieselfahrzeuge manipuliert haben. Mithilfe einer Software bzw. Abschalteinrichtung umgingen Autohersteller die gesetzlich vorgegebenen Abgaswerte. Im September 2015 wurde erstmals bekannt, dass Volkswagen eine Abschalteinrichtung in seine dieselbetriebenen Autos einbaute, um US-amerikanische Abgasnormen zu umgehen.

Die ursprünglich nur VW betreffende Affäre löste eine weitreichende Krise für die gesamte Automobilindustrie aus. Auch bei anderen Automarken wurden in Studien Abweichungen zwischen realen Emissionen und Prüfstandemissionen festgestellt. Inzwischen werden auch Opel im Diesel-Skandal Manipulationen vorgeworfen. Das Unternehmen muss sich in einer amtlichen Anhörung erklären (Stand: 13. Juli 2018). Holt der Dieselskandal nun auch Opel ein?

FAQ: Diesel-Skandal bei Opel

Sind auch Fahrzeuge von Opel in den Diesel-Skandal verwickelt?

Im Jahr 2018 entdeckte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) vermeintliche Hinweise gegen Opel wegen einer Abgas-Manipulation. Dabei ging es um das technisch unerklärliche automatische Ausschalten der Abgasnachbehandlung während der Fahrt.

Um welche Opel-Modelle ging es dabei genau?

Diversen Medienberichten zufolge sollen die Opel-Modelle Zafira, Insignia und Cascada von diesem möglichen Abgasskandal betroffen sein.

Welche Rolle spielte der Autohersteller Opel zuvor im Diesel-Skandal?

Einen Rückblick über die Rolle von Opel in Bezug auf den Abgasskandal vor diesen Anschuldigungen finden Sie hier.

Im Diesel-Skandal: Auch gegen Opel werden Vorwürfe erhoben

Nun muss sich Opel zum Diesel-Skandal (Affäre Dieselgate) äußern, berichten die Medien im Juli 2018. Dabei geht es um die Ungereimtheiten bei der Abgasreinigung in drei Euro-6-Modellen.

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) soll 2018 belastbare Hinweise gegen Opel wegen einer Abgas-Manipulation gefunden haben. Danach schalte sich die Abgasnachbehandlung bei bestimmten Fahrzeugen aus technisch nicht erklärbaren Gründen während der Fahrt vollständig ab. Das Amt informierte Opel über diesen Verdacht und forderte den Konzern zur Stellungnahme auf.

Laut Medienberichten betreffe der aktuelle Verdacht auf einen neuen Abgasskandal die Opel-Modelle Zafira, Insignia und Cascada. Der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagt hierzu:

“Vor dem Ergebnis dieser Anhörung kann zur Unzulässigkeit der Abschalteinrichtung noch nichts abschließend gesagt werden.”

Abschalteinrichtungen regeln die Abgasreinigung herunter. Die Autobauer rechtfertigen dies mit dem Schutz des Motors, wobei es bei vielen Fällen Zweifel daran gibt, ob so etwas überhaupt notwendig sei. Wenn die Abgaseinrichtung nicht richtig arbeitet, stoßen Dieselfahrzeuge mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus. Das ist besonders problematisch, weil die Luft-Grenzwerte in vielen Städten bereits überschritten wurden. Deswegen drohen Fahrverbote für Diesel-Autos.

Opel im Diesel-Skandal: Ein Rückblick

Die Staatsanwaltschaft stellte 2017 die Vorermittlungen gegen Opel wegen vermeintlicher Diesel-Manipulation ein.
Die Staatsanwaltschaft stellte 2017 die Vorermittlungen gegen Opel wegen vermeintlicher Diesel-Manipulation ein.

Bislang blieb Opel vom Abgas-Skandal eher verschont. Der Autobauer war weder in strafrechtliche Ermittlungen verwickelt noch hatte er mit einem Pflicht-Rückruf zu tun. Stattdessen stellte die Staatsanwaltschaft die Vorermittlungen bereits im Frühjahr 2017 ein.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte zuvor Strafanzeige gegen Opel gestellt, u. a. wegen Gesundheitsgefährdungen und Falschaussagen. Außerdem warf der DUH dem Konzern vor, der Opel Zafira 1.6 CDTi verzichte in vielen Situationen auf die bestmögliche Abgasreinigung.

Ermittler werteten verschiedene Gutachten und Akten des Abgas-Untersuchungsausschusses des Bundestags aus. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es keine Hinweise auf Betrug oder Verstöße gegen das Umweltstrafrecht gebe – und damit auch keinen Opel-Diesel-Skandal.

Der Autobauer Opel betonte mehrfach, er habe keine Abschaltsoftware verbaut. Er nutzte den Dieselskandal, um einige Opel-Modelle freiwillig umzurüsten. Bereits im Dezember 2015 habe der Autohersteller ein Verbesserungspotential erkannt und eine Technologieinitiative mit freiwilligen Maßnahmen gestartet.

Diese Aktion betreffen:

  • Opel Insignia der vorherigen Generation
  • Zifira Tourer
  • Cascada mit Euro 6 und SCR Technologie der Modelljahre 2013-2016

Über den Autor

Franziska
Franziska L.

Nach ihrer juristischen Ausbildung arbeitete Franziska in verschiedenen Branchen. Seit 2017 unterstützt sie die bussgeldkatalog.org-Redaktion. Durch ihre fachliche Ausrichtung liegen ihr Texte zu unterschiedlichsten rechtlichen Fragestellung unter anderem im Verkehrsrecht und Umweltrecht. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf der Qualitätskontrolle im Rahmen des Lektorats/Korrektorats.

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