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Fahrzeugklassen: Welche Fahrzeugkategorien gibt es?

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

In der EU gültige Fahrzeugklassen: Für den Führerschein und den Straßenverkehr von Bedeutung

Die wichtigsten Kraftfahrzeugklassen sind L, M, N und O. Zu Klasse L gehören z. B. Mopeds und Quads.
Die wichtigsten Kraftfahrzeugklassen sind L, M, N und O. Zu Klasse L gehören z. B. Mopeds und Quads.

Wann ist ein Pkw eigentlich ein Pkw? Der Klassen bezüglich haben Fahrzeuge selbst zwar keine Identitätskrisen, für Gesetzgeber, Hersteller und Autofahrer spielt die Fahrzeugklasseneinteilung allerdings eine wichtige Rolle.

Aber was hat der Führerschein mit den Fahrzeugklassen zu tun? Jeder Autofahrer weiß natürlich, dass er nur Kraftfahrzeuge führen darf, für welche er auch eine Fahrerlaubnis besitzt. Mit der Führerscheinklasse B dürfen Sie einen Pkw fahren, was uns natürlich zu der Frage zurückbringt, wann den EG-Fahrzeugklassen zufolge ein Pkw auch als solcher klassifiziert wird.

In Anbetracht der Vielseitigkeit der am Straßenverkehr beteiligten Autoklassen ist eine Einteilung durchaus sinnvoll. Welchen Kfz-Klassen sich Ihr Auto zuordnen lässt und was das für eine Rolle spielt, erfahren Sie hier.

FAQ: Fahrzeugklassen

Was sind die EG-Fahrzeugklassen?

Die EG-Fahrzeugklassen bestimmen die Aufbauart und den Zweck von Kraftfahrzeugen und ermöglichen eine EU-weit einheitliche Gruppierung der verschiedenen Kfz. Sie sind daher unter anderem für Hersteller von Belang, wenn es um die Anforderungen zur Zulassung geht.

Wie lässt sich mein Anhänger oder Auto den Klassen zuordnen?

Welche EG-Fahrzeugklasse welchem Fahrzeugtyp entspricht, können Sie dieser dieser Übersicht entnehmen.

Was haben die Fahrzeugklassen mit dem Führerschein zu tun?

Abhängig von der jeweiligen Fahrzeugklasse – also der Aufbauart und Zweck eines Fahrzeugs – können besondere Führerscheinklassen benötigt werden. Dies ist zum Beispiel für Lkw der Fall.

Übersicht der Fahrzeugklassen in Deutschland bzw. Europa

EG-Fahr­zeug­klas­senWelche Kfz?
Lleichte Kraft­fahr­zeuge mit 2, 3 oder vier Rä­dern, z. B. Mo­ped, Mo­tor­rad, Quad
MKfz zum Zweck der Per­sonen­beför­der­ung, z. B.: Pkw, Wohn­mo­bil, Bus (min­des­tens 4 Rä­der)
NKfz zur Gü­ter­be­för­der­ung, z. B.: Lkw, Liefer­wa­gen
O(Sattel-)An­häng­er
RAn­häng­er für die Nut­zung in der Land- und Forst­wirt­schaft
SGezo­gene Maschi­nen für die Land- und Forst­wirt­schaft
TZug­maschi­nen für die Land- und Forst­wirt­schaft, z. B. Trak­tor
CZug­maschi­nen der Land- und Forst­wirt­schaft auf Gleis­ket­ten, z. B. Bagger

Die jeweiligen Fahrzeugklassen können noch weiter in Unterkategorien eingeteilt werden (z. B. M1): Häufig ist die Einordnung auch von der zulässigen Gesamtmasse, der Anzahl der Achsen oder Räder oder anderen Faktoren abhängig. Schwere Zugmaschinen müssen beispielsweise so gebaut sein, dass sie eine vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten. Für welche Zugmaschinen das gilt, definiert dann die Richtlinie der EG-Fahrzeugklassen näher.

Begriffe rund ums Auto: Fahrzeugtyp, Typklassen und EG-Fahrzeugklassen

Der Fahrzeugtyp definiert ein bestimmtes Fahrzeugmodell innerhalb einer Automarke oder Serie genauer. Es geht dabei in erster Linie darum, das Modell ganz genau zu benennen. Beispiel: Sie fahren nie „nur“ einen Audi, sondern z. B. einen Audi TT und aus der TT-Serie den Coupé. Somit wäre der Fahrzeugtyp: Audi TT Coupé.

Es lässt sich jedes Fahrzeug in entsprechende Klassen einordnen, beispielsweise Arbeitsmaschinen der Landwirtschaft.
Es lässt sich jedes Fahrzeug in entsprechende Klassen einordnen, beispielsweise Arbeitsmaschinen der Landwirtschaft.

Die Typklasse ist hingegen für die Kfz-Versicherung von wesentlicher Bedeutung. Jährlich erfasst der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), welche Fahrzeugtypen in welcher Häufigkeit bestimmte Schäden erleiden oder Reparaturen fordern. Es geht also darum zu bewerten, wie schadenanfällig manche Fahrzeugtypen sind. Sie werden dann einer Typklasse zugeordnet und diese wirkt sich wiederum auf den Versicherungsbeitrag aus.

Mithilfe der EG-Fahrzeugklassen wird die Zulassung bzw. Teilnahme einzelner Fahrzeuge am Straßenverkehr genauer geregelt. Diese Fahrzeugklassifizierung geht auf die EG-Richtlinie 70/156/EWG und damit auf die Anfänge der Europäischen Gemeinschaft zurück. Sie ist vor allem für die Hersteller wichtig, damit diese für das hergestellte Kfz auch die Typgenehmigung erhalten.

Fassen wir die begrifflichen Unterschiede noch einmal zusammen:

  • Fahrzeugtyp: Beschreibt ein bestimmtes Automodell und verweist auf Hersteller/Marke, Bauserie bzw. Modell innerhalb der Serie.
  • Typklasse: Verweist auf die Schadenanfälligkeit bestimmter Fahrzeugtypen und ist deshalb für die Versicherung relevant.
  • EG-Fahrzeugklasse: Definiert die Fahrzeugtypen in ihrer Zusammensetzung genau, sodass sie auch konkreten gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften zugeordnet werden können (Aufbauart und Zweck des Kfz).

Im Übrigen ist auch der für die Abgasstufe relevante Schlüssel von der Fahrzeugklasse abhängig. Die Emissionsschlüsselnummern können Sie der Zulassungsbescheinigung Teil 1 entnehmen.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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2 Kommentare

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  1. Lothar
    Am 22. Oktober 2019 um 16:51

    Ich habe ein Wohnmobil der Fahrzeugklasse M1. Wie schnell darf ich damit auf Landstraße und Autobahn fahren?

    • Werner H
      Am 26. März 2023 um 8:35

      Bei mir steht au h M1
      Es gibt aber noch bezüglich des Gesamtgewicht Unterschiede.
      Unter 3,5t oder über 3,5t.
      Dazu gibt es hier im Portal auch noch eine Übersicht
      Gruß Werner

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