Menü

Wann kommt das Aus für Diesel-Fahrzeuge?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Abgasskandal könnte Aus für Diesel zur Folge haben

Stehen Diesel-PKW vor dem Aus?
Stehen Diesel-PKW vor dem Aus?

Der VW-Abgasskandal 2015 hat nicht nur für Ärger bei den Autofahrern gesorgt, einen riesigen Imageschaden bei Volkswagen und anderen betroffenen Marken verursacht und die Diskussion über Luftverschmutzung, Stickoxide und Luftreinhaltepläne entfacht, sondern er könnte in Zukunft auch das Aus für den Diesel bedeuten.

Wir wissen mittlerweile, dass Diesel-Autos wesentlich mehr schädliche Stoffe in die Luft pusten als Autos, die mit Benzin betrieben werden. In einigen Städten, wie zum Beispiel Berlin, soll Autofahren insgesamt unattraktiver gemacht werden, damit mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen. Aber können Diesel-Autos wirklich vollständig aus Innenstädten verbannt werden? Wo drohen Diesel-Fahrverbote in Deutschland und wo wurden sie bereits umgesetzt?

FAQ: Aus für Diesel

Steht der Diesel tatsächlich vor dem Aus?

Auf Grund hoher Stickoxid-Werte in vielen deutschen Städten wurden bereits einige Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge verhängt. Weitere Städte arbeiten an einer Umsetzung der Durchfahrverbote. Das macht Diesel-Autos zunehmend unattraktiv, weshalb diese Art von Verbrennungsmotor in der Tat vor dem Aus stehen könnte.

Warum droht das Aus für Diesel?

Der Ruf von Dieselfahrzeugen hat stark unter dem VW-Abgasskandal gelitten, sodass das Vertrauen der Kunden stark nachgelassen hat und die Verkaufszahlen in Europa sinken.

Wo wurden bereits Diesel-Fahrverbote verhängt?

Umgesetzt wurden Diesel-Fahrverbote bislang erst in Hamburg, Stuttgart, Darmstadt und Berlin.

Steht der Diesel vor dem Aus?

Eins steht fest: Dieselgate hat das Vertrauen der Kunden massiv beeinträchtigt. Die Verkaufszahlen sinken in ganz Europa, obwohl der Diesel im Januar 2019 einen leichten Anstieg von zwei Prozent im Absatz in Deutschland verzeichnen durfte. Zudem nimmt die Anzahl der Inserate, in denen Autos mit Diesel-Motor angeboten werden, stetig zu. Viele Autobesitzer sind sich unsicher darüber, ob der Diesel vor dem Aus steht.

In Berlin droht ab Juli 2019 das Aus für Diesel.
In Berlin droht ab Juli 2019 das Aus für Diesel.

Hamburg war die erste deutsche Stadt, die das Aus für Diesel-Autos in die Tat umgesetzt hat. Aktuell sind auf zwei Straßen Fahrverbote für Diesel in Kraft. Halten sich Autofahrer nicht an das Durchfahrverbot, drohen 25 Euro Bußgeld.

Anfang 2019 ist auch in Stuttgart das Fahrverbot eingetreten. Bis April dürfen Anwohner die Umweltzone mit Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 4 und 5 noch befahren. Vorher betrifft das Diesel-Fahrverbot nur Fahrer, die nicht in Stuttgart leben. Bußgelder bis zu 80 Euro warten auf Sie, wenn Sie das Verbot missachten. Punkte in Flensburg werden derzeit nicht für solch einen Verstoß verhängt.

Und das Aus für Diesel-Fahrzeuge droht auch in anderen Städten in Deutschland. In Berlin treten Fahrverbote für Diesel ab Juli 2019 in Kraft. Ihr Auto mit Schadstoffklasse 5 darf gewisse Straßen dann nicht mehr befahren, womit ältere Diesel in Berlin vor dem Aus stehen. Betroffen ist etwa die Leipziger Straße, die Friedrichstraße oder Alt-Moabit. Die Regierung hatte Pläne für eine blaue Plakette für neuere Diesel aber abgewiesen. Die Einhaltung der Fahrverbote soll mittels Kennzeichen-Scan kontrolliert werden.

Und auch in Darmstadt, Bonn und Essen droht ab Mitte des Jahres das Aus für alte Diesel-PKW auf einigen Straßen. Dennoch darf jede Stadt ihre eigenen Regeln bestimmen, um den Luftreinhalteplan zu erfüllen. Ob sie das Aus für Diesel erklären, um das Ziel zu erreichen, liegt im Ermessen der einzelnen Kommunen.

Wann kommt das Aus für Diesel-Fahrzeuge?

Auch in anderen Städten steht der Diesel vor dem Aus.
Auch in anderen Städten steht der Diesel vor dem Aus.

Und wieder sticht die Landeshauptstadt hervor: Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther ließ in einem Interview mit der Zeitung die Welt verlauten, dass sie sich vorstellen könne, künftig – wenn überhaupt – nur noch Elektroautos auf Berlins Straßen zu sehen:

Der Pkw mit Verbrennungsmotor ist ein Auslaufmodell. Diese Fahrzeuge werden hoffentlich in naher Zukunft in keiner Stadt mehr fahren, auch nicht in Berlin.

Zudem werden in der Hauptstadt Fahrradwege ausgebaut, sicherer gemacht und Gelder in das öffentliche Nahverkehrsnetz gesteckt, damit Berlin 2030 Besucher mit der starken Mobilität beeindrucken kann, wie Günther es sich wünscht.

Also könnten Diesel-Autos tatsächlich vor dem Aus stehen. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Spanien sind Diesel-Fahrverbote bereits vor Jahren in der Regierung verabschiedet worden. Zudem stehen bei VW einige Diesel in der Produktion vor dem Aus, wie etwa der Passat, der an einem amerikanischen Standort hergestellt wird.

Über den Autor

Male Author Icon
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

Bildnachweise

Konnten wir Ihnen weiterhelfen? Dann bewerten Sie uns bitte:
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (131 Bewertungen, Durchschnitt: 4,31 von 5)
Wann kommt das Aus für Diesel-Fahrzeuge?
Loading...
Diese Themen könnten Sie auch interessieren:

4 Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

  1. Heinz2
    Am 2. März 2022 um 9:24

    ich teile die oben genannten Bedenken ebenfalls. Wenn man mal genau hinhört, was Politiker und sogar Gewerkschafter sagen, dann ist es anscheinend hauptsächlich der PKW Verkehr der Bürger, mit dem die Luftreinheit und die CO2 Begrenzung erreicht werden können. Das bedeutet eine massive Entmündigung und bespielt die Geschäftsmodelle der Banken und Superreichen auf diesem Planeten. Wer das zuende denkt, der sollte sich überlegen, wie jetzt in naher Zukunft das Leben seiner Familie ohne eigenes Auto für Alltag aussehen wird.

  2. D.N.
    Am 2. Juni 2021 um 19:11

    wenn ich den ganzen quatsch lese….vortäuschen falscher tatsachen nennt man das…
    man sollte äußerst dringend die fahrverbote in der luft und zu see ansetzen, das ist das eigentliche problem der immensen umweltbelastung…desweiteren sind mofas, mopeds und evtl manches motorrad und die millionen von lkws, sowie landwirtschaftliche fahrzeuge, wohl die größeren dreckschleudern im vergleich zum geregelten dieselauto…wie sie es mit spritbetriebenen modellflugzeugen aus? wieso werden diese nicht auch verboten?

    spezialisten in umweltforschungsinstituten setzen sich tagtäglich mit dem klimaproblem auseinander und haben bestätigt, dass das dieselverbot nicht das klimaproblem lösen kann und der völlig falsche ansatz ist. das eigentliche klimaproblem wird verkannt und ignoriert…das ist schon gruselig genug…und man sieht wieder, dass es hier nur um bereicherung auf kosten der armen umwelt und des volkes…ein verbrechen!

  3. Heinz
    Am 8. Oktober 2020 um 11:22

    theoretisch eine tolle Sache. Mal abgesehen von den Anschaffungskosten – wo werden die dann vielen E-Autos geladen? An Tankstellen? Sind dann die Straßen mit in der Schlange wartenden E-Autos verstopft? Solange die Infrastruktur nicht auf massenhafte E-Autos eingestellt ist und das Wirrwar mit den vielen Stromanbietern mit eigenen Karten vereinheitlicht ist, sind E-Autos eher in Nicht-Ballungsräumen mit geringer (E-Auto-) Verkehrsdichte sinnvoll. Hierzu gibt es zahlreiche redaktionelle Fahrberichte die an Zeiten erinnern, als Benzin noch in Apotheken gekauft wurde …

  4. Mark
    Am 21. Juni 2020 um 13:15

    Klasse Sache, die Landeshauptstadt Berlin sticht hervor: nur noch Elektroautos.
    Da müssen die Kaufprämien vor allem für Familien mit mehr als zwei Personen kräftig in die Höhe schnellen.
    Wir als sechsköpfige Familie können uns auf jeden Fall keinen SUV-Boliden in der 60.000 Euro Klasse leisten. Unter Familienfahrzeug stelle ich mir auch ehrlich gesagt kein SUV vor. Andere Fahrzeuge für mehr als 5 Personen gibt es leider nicht, die bezahlbar sind. Tesla ist auch nicht wirklich günstig. Wäre die Kaufprämie bei 50.000 Euro könnte man darüber nachdenken, das gebe ich zu. Aber solange ich für 20.000 Euro gerade mal einen Kleinwagen bekomme, wird das nichts.
    Ein Glück, dass wir auf dem Land den grandios ausgebauten Nahverkehr nutzen können, den die Städter als selbstverständlich betrachten.
    Einmal pro Stunde ein Bus in die nächst größere Stadt, da wird ein kleiner Familieneinkauf schon zum Tagesausflug. Herzlichen Dank.

Verfassen Sie einen neuen Kommentar


Nach oben
Bußgeldkatalog als PDF
Der aktualisierte Newsletter 2023 vom VFR Verlag zum Download und Ausdrucken.
Jetzt kostenlos per E-Mail anfordern:
Mit dem Absenden akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung.