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Spurwechselassistent : Nutzen, Funktion und Nachrüstbarkeit

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Fahrerassistenzsysteme helfen im Straßenverkehr

Ist der tote Winkel frei? Kann ich die Spur wechseln? Der Spurwechselassistent hilft.
Ist der tote Winkel frei? Kann ich die Spur wechseln? Der Spurwechselassistent hilft.

Viele kennen das: All die Besorgungen, die mit dem Auto gemacht werden müssen, sind zeitraubend und häufig stressig – Einkäufe, Arztbesuche, Kinder bringen und abholen usw. Oftmals hat der Fahrer dann viele andere Dinge im Kopf. In solchen Fällen helfen Fahrerassistenzsysteme, die beim Fahren unterstützen und teilweise sogar aktiv eingreifen können.

Zu solchen Systemen gehört auch der Spurwechselassistent, der das Wechseln der Spuren sicherer machen soll. Je nachdem, welches System eingebaut wird, warnt dieser nur mit diversen Signalen beim Blinken oder beim Einlenken oder greift sogar ein und verhindert bei Gefahr den Spurwechsel. Wir klären über die Hintergründe auf.

FAQ: Spurwechselassistent

Was ist ein Spurwechselassistent?

Ein Spurwechselassistent ist ein Fahrassistenzsystem, dass die Bereiche neben und hinter dem Auto überwacht und den Fahrer bei einem beabsichtigten Spurwechsel warnt, falls Gefahr droht.

Was ist ein aktiver Spurwechselassistent?

Ein aktiver Spurwechselassistent greift in das Geschehen ein, falls der Fahrer nicht auf die Warnung reagiert. Das System kann dabei bspw. in das Lenkrad oder in die Bremse eingreifen.

Kann ich einen Spurwechselassistenten nachrüsten?

Oftmals ist dies möglich, bei älteren Wagen oder bei komplizierteren Systemen sollte dies jedoch abgewogen bzw. mit dem Hersteller abgesprochen werden.

Was ist ein Spurwechselassistent und wann brauche ich einen?

Ein solches System wird in Ihrem Fahrzeug installiert und überwacht den Bereich hinter und neben dem Fahrzeug – so auch den toten Winkel, der häufig dazu führen kann, dass vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen oder beim Wechseln der Spur übersehen werden.

Der Spurwechselassistent warnt den Fahrer, falls sich von hinten auf der Spur nebenan ein Auto bzw. ein anderer Verkehrsteilnehmer nähert. Verschiedene Systeme arbeiten dabei auf unterschiedliche Arten. So überwacht und warnt ein Assistent durchgehend, ein anderer dagegen nur, wenn der Blinker gesetzt bzw. eingelenkt wird.

Auch die Warnungen erfolgen auf unterschiedliche Weise. So kann ein optisches Signal gegeben werden (bspw. im Seitenspiegel), ein akkustisches (bspw. ein Piepen) oder auch ein haptisches (bspw. ein Vibrieren des Fahrersitzes oder des Lenkrades).

Im Ernstfall gehen solche Systeme noch einen Schritt weiter und greifen tatsächlich in den Vorgang ein (genannt: „aktiver Spurwechselassistent”). Nachdem ein vergebliches Warnsignal gegeben wurde, kann eine solche Installation sogar den Spurwechsel verhindern. Dies erfolgt über Eingriffe in die Lenkbewegungen (das Lenken auf die wahrscheinlich gefährlichere Spur wird verhindert) und auch in die Bremse kann es unter Umständen eingreifen.

Ein Spurwechselassistent kann in verschiedenen Situationen nützlich sein, einige Beispiele zählen wir im Folgenden auf:

Ein aktiver Spurwechselassistent ist hilfreich, wenn Sie bspw. auf Straßen mit vielen Radfahrern unterwegs sind.
Ein aktiver Spurwechselassistent ist hilfreich, wenn Sie bspw. auf Straßen mit vielen Radfahrern unterwegs sind.
  • Wenn Sie auf Straßen unterwegs sind, wo viele schwächere” Verkehrsteilnehmer unterwegs sind: Damit sind etwa Fahrradfahrer, Fußgänger oder auch Motorradfahrer gemeint, die im toten Winkel schnell übersehen werden können, auch trotz Schulterblick. Der Spurwechselassistent kann solche Verkehrsteilnehmer erfassen.
  • Wenn Sie abgelenkt sind: Dies kann der Fall sein, wenn kleine Kinder im Auto sind, was dazu führen kann, dass der Straßenverkehr nicht mehr die volle Aufmerksamkeit bekommt, die geboten ist, um sicher unterwegs zu sein. Im Stress kann schnell mal etwas übersehen werden, weshalb Fahrerassistenzsysteme hilfreich sein können.
  • Im dichten Stadtverkehr oder auf mehrspurigen Autobahnen: Hier ist es nicht immer einfach, den Blick „überall” zu haben, da es auf viele verschiedene Dinge zu achten gilt. Der Spurwechselassistent hilft.
  • Wenn Sie ein hoch beladenes Auto fahren: In solchen Fällen ist es häufig schwer oder gar unmöglich, mithilfe des Rückspiegels einen Blick hinter das Auto zu werfen. Ein Fahrerassistenzsystem kann auch hier Abhilfe schaffen.

Funktionsweise eines Spurwechselassistenten

Wie genau schafft es ein Spurwechselassistent, sich von hinten nähernde Fahrzeuge zu erkennen? Ein solches System arbeitet mit Radarsensoren, Ultraschallsensoren, Laserscannern oder Kameras, wovon jeweils eines an jeder Seite (rechts und links) angebracht ist.

Die Technik der jeweiligen Sensorik entscheidet darüber, wie groß der Bereich ist, der von ihnen abgetastet werden kann. Während Ultraschall bis zu drei Meter prüfen kann, ist Radar in der Lage, bis zu 70 Meter abzudecken. Erstere sind demnach ausreichend, wenn Sie lediglich Ihren toten Winkel absichern wollen. Letzteres ist Bedingung für aktive Spurwechselassistenten.

Das folgende Video verdeutlicht noch einmal die Funktionsweise, mit der ein Spurwechselassistent arbeitet.

So funktioniert ein Spurwechselassistent.

Spurwechselassistent nachrüsten – wie geht das?

Viele Neuwagen werden mittlerweile mit einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystem ausgestattet. Für Gebrauchtwagen sind solche Installationen allerdings oftmals im Zubehörhandel erhältlich. Auch ein Spurwechselassistent kann in der Regel zufriedenstellend im Nachhinein eingebaut werden. Diese gelten vor allem bei Radarsensoren als sehr zuverlässig. Bei Systemen, die komplizierter einzubauen sind, wird es jedoch schwieriger.

Solche sollten mit dem Hersteller abgesprochen, da hier viele Sensoren und Daten vom Fahrzeug benötigt werden. Wollen Sie einen solchen Assistenten nachträglich einbauen, ist es auch ratsam, den Kosten-Nutzen-Faktor abzuwägen: Ist das Fahrzeug nicht mit den erforderlichen Kabelsträngen, Sensore u. Ä. ausgestattet, ist es häufig sehr teuer, diese im Nachhinein einzubauen. So ist etwa ein Navi mit Spurwechselassistenz nicht einfach gekauft, sondern muss umständlich eingebaut werden.

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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