
Geschwindigkeitsübertretung: Wie geht es danach weiter?
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Konsequenzen für Raser im Straßenverkehr

Viele Faktoren spielen bei der Festsetzung der Strafe nach einer Geschwindigkeitsübertretung eine Rolle.
Im Jahr 2015 kam es dem Statistik-Portal „Statista“ zufolge in Deutschland zu 305.897 Verkehrsunfällen mit Personenschäden, wovon 47.024 Unfälle auf zu hohe gefahrene Geschwindigkeiten zurückzuführen sind. Festgeschriebene Höchstgeschwindigkeiten dienen demnach in keiner Weise dem Zweck, Autofahrern den Spaß am Fahren zu verderben, sondern tragen vielmehr einen großen Teil zur Verkehrssicherheit bei.
Die Strafe für eine Geschwindigkeitsübertretung setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen: Wo wurde der Verstoß begangen? Wie viele Stundenkilometer wurden gefahren?
Handelt es sich um den ersten Verstoß gegen die geltende Maximalgeschwindigkeit oder ist der Fahrer ein Wiederholungstäter? In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Auswirkungen eine Geschwindigkeitsüberschreitung haben kann, welche Umstände dabei beachtet werden müssen und welche Verjährungsfrist bei einer Geschwindigkeitsübertretung maßgeblich ist.
Inhaltsverzeichnis:
Unterschiede bei der Geschwindigkeitsübertretung
Je nachdem, wo die Überschreitung der Geschwindigkeit mit dem Auto stattfand, fallen die Sanktionen unterschiedlich hoch aus. Es wird dabei differenziert zwischen
- Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften
- Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
Außerorts gilt laut Verkehrsrecht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Eine Ausnahme stellt die Autobahn dar: Hier ist eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h maßgeblich. Wie der Name schon sagt, soll diese Angabe nur der Orientierung dienen. Schreiben Verkehrsschilder eine andere Geschwindigkeit vor, ist natürlich diese entscheidend.

Es macht einen Unterschied, ob sich die Geschwindigkeitsübertretung inner- oder außerorts abgespielt hat.
Sind Sie in einer solchen Situation mit dem Auto zu schnell unterwegs, kann dies ein böses Ende nehmen. Daher dürfen innerhalb geschlossener Ortschaften nur 50 km/h gefahren werden.
Wie unterscheiden sich die Sanktionen für eine Geschwindigkeitsübertretung?
Waren Sie außerhalb geschlossener Ortschaften zu schnell unterwegs und wurden geblitzt, fallen die Strafen geringer aus, als wenn sich der Verstoß innerorts zugetragen hätte. Dabei gelten folgende Angaben:
Verstoß | Strafe | Punkte | FahrverbotFVerbot | Lohnt ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|
… bis 10 km/h | 10 € | eher nicht | ||
… 11 - 15 km/h | 20 € | eher nicht | ||
… 16 - 20 km/h | 30 € | eher nicht | ||
… 21 - 25 km/h | 70 € | 1 | ||
… 26 - 30 km/h | 80 € | 1 | (1 Monat)*(1 M)* | |
… 31 - 40 km/h | 120 € | 1 | (1 Monat)*(1 M)* | |
… 41 - 50 km/h | 160 € | 2 | 1 Monat1 M | |
… 51 - 60 km/h | 240 € | 2 | 1 Monat1 M | |
… 61 - 70 km/h | 440 € | 2 | 2 Monate2 M | |
über 70 km/h | 600 € | 2 | 3 Monate3 M |
*Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 Stundenkilometern oder mehr kommt.
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Innerhalb geschlossener Ortschaften müssen Sie dem Verkehrsrecht zufolge mit strengeren Ahndungen rechnen. Punkte für eine Geschwindigkeitsübertretung drohen jedoch auch hier ab 21 Stundenkilometern zu viel. Grundsätzlich sieht der Bußgeldkatalog folgende Strafen vor:
Verstoß | Strafe | Punkte | FahrverbotFVerbot | Lohnt ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|
... bis 10 km/h | 15 € | eher nicht | ||
... 11 - 15 km/h | 25 € | eher nicht | ||
... 16 - 20 km/h | 35 € | eher nicht | ||
... 21 - 25 km/h | 80 € | 1 | ||
... 26 - 30 km/h | 100 € | 1 | (1 Monat)*(1 M)* | |
... 31 - 40 km/h | 160 € | 2 | 1 Monat1 M | |
... 41 - 50 km/h | 200 € | 2 | 1 Monat1 M | |
... 51 - 60 km/h | 280 € | 2 | 2 Monate2 M | |
... 61 - 70 km/h | 480 € | 2 | 3 Monate3 M | |
über 70 km/h | 680 € | 2 | 3 Monate3 M |
*Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr kommt.
Vor allem, wenn ein Fahrverbot im Raum steht, unterscheiden sich die geltenden Strafen für eine Geschwindigkeitsübertretung. Außerorts müssen Sie den Führerschein ab 41 Stundenkilometern zu schnell für einen Monat abgeben, wobei Ihnen diese Maßnahme innerhalb geschlossener Ortschaften bereits ab 31 Stundenkilometern droht.
Welche Umstände spielen außerdem bei einer Geschwindigkeitsübertretung eine Rolle?

Eine Geschwindigkeitsübertretung kann teuer werden.
Ähnliches kommt auf Sie zu, wenn Sie Ihre Geschwindigkeit trotz schlechter Sichtverhältnisse nicht angepasst, sondern noch erhöht haben. Hier werden beispielsweise ein Bußgeld von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig.
Befanden sich Kinder, hilfsbedürftige oder ältere Menschen in unmittelbarer Nähe und wurden durch Ihre Geschwindigkeitsübertretung gefährdet, müssen Sie mit 80 Euro und einem Punkt rechnen.
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Kann es zum Führerscheinentzug nach einer Geschwindigkeitsübertretung kommen?
Erst einmal müssen die Begriffe Fahrverbot und Führerscheinentzug geklärt werden. Bei einem Fahrverbot muss der Führerschein mindestens einen und maximal drei Monate abgegeben werden. Beim Führerscheinentzug verhält es sich etwas anders: Hier wird Ihnen die Fahrerlaubnis grundsätzlich aberkannt und sie verliert ihre Gültigkeit.
Sie müssen demnach Ihren Führerschein – also das Dokument an sich – bei einem Fahrverbot abgeben und erhalten dieses nach Ablauf der Frist ohne Weiteres zurück. Auf den Führerscheinentzug folgt hingegen eine Sperrfrist von mindestens sechs Monaten, in der Sie keine neue Fahrerlaubnis beantragen dürfen. Ist diese Frist abgelaufen, kann die zuständige Führerscheinstelle gewisse Anforderungen an die Wiedererteilung des Führerscheins knüpfen. Teil dieser ist oft eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU).
Fahranfänger, die sich noch in der Probezeit befinden, müssen bei einer Geschwindigkeitsübertretung übrigens besonders aufpassen. Ihnen drohen höhere Strafen als erfahrenen Kraftfahrern. Wurden junge Autofahrer mit mehr als 20 Kilometer pro Stunde geblitzt, gilt dies als A-Verstoß. Drei Verstöße dieser Kategorie führen dazu, dass die Fahrerlaubnis entzogen wird.
Wann tritt die Verjährung nach einer Geschwindigkeitsübertretung ein?

Kann eine Geschwindigkeitsübertretung verjähren?
Die Frist der Verfolgungsverjährung beträgt bei Ordnungswidrigkeiten nach § 24 drei Monate.“
Dies ist jedoch ausschließlich bei einem reibungslosen Ablauf nach Plan der Fall. Die Verjährung einer Geschwindigkeitsübertretung kann durch gewisse Faktoren unterbrochen werden und beginnt dann, von vorn zu laufen. Zu diesen zählt beispielsweise ein Anhörungsbogen. Wurde ein solcher innerhalb der Frist an den betroffenen Verkehrssünder zugestellt, hat die jeweilige Behörde erneut drei Monate Zeit, einen Bußgeldbescheid zu versenden.
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