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Geschwindigkeitsübertretung: Wie geht es danach weiter?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Konsequenzen für Raser im Straßenverkehr

Viele Faktoren spielen bei der Festsetzung der Strafe nach einer Geschwindigkeitsübertretung eine Rolle.
Viele Faktoren spielen bei der Festsetzung der Strafe nach einer Geschwindigkeitsübertretung eine Rolle.

Deutsche Autofahrer sind gerne und oft schnell unterwegs. Das ist kein Geheimnis. Welche Folgen jedoch mit dem Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit einhergehen, ist vielen nicht bewusst. Schon ab 21 km/h zu schnell drohen nicht mehr nur ein Bußgeld, sondern auch Punkte in Flensburg.

Im Jahr 2015 kam es dem Statistik-Portal „Statista“ zufolge in Deutschland zu 305.897 Verkehrsunfällen mit Personenschäden, wovon 47.024 Unfälle auf zu hohe gefahrene Geschwindigkeiten zurückzuführen sind. Festgeschriebene Höchstgeschwindigkeiten dienen demnach in keiner Weise dem Zweck, Autofahrern den Spaß am Fahren zu verderben, sondern tragen vielmehr einen großen Teil zur Verkehrssicherheit bei.

Die Strafe für eine Geschwindigkeitsübertretung setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen: Wo wurde der Verstoß begangen? Wie viele Stundenkilometer wurden gefahren? Handelt es sich um den ersten Verstoß gegen die geltende Maximalgeschwindigkeit oder ist der Fahrer ein Wiederholungstäter? In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Auswirkungen eine Geschwindigkeitsüberschreitung haben kann, welche Umstände dabei beachtet werden müssen und welche Verjährungsfrist bei einer Geschwindigkeitsübertretung maßgeblich ist.

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FAQ: Geschwindigkeitsübertretung

Wann liegt eine Geschwindigkeitsübertretung vor?

Dieser Tatbestand besteht, wenn Autofahrer das geltende Tempolimit missachten.

Was droht Temposündern?

Der Bußgeldkatalog bestimmt, wann ein Tatbestand ein Bußgeld, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot nach sich zieht. Welche Sanktionen für die Geschwindigkeitsübertretung drohen, zeigen diese Tabellen.

Welche Faktoren bestimmen die Sanktionen?

Neben dem Ausmaß der Übertretung spielt bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung auch der Ort eine wichtige Rolle. So werden Verstöße innerorts härter sanktioniert.

Alles Wichtige zur Geschwindigkeitsüberschreitung im Video

Im unserem Video finden Sie alle wichtigen Informationen zur Geschwindigkeitsüberschreitung.

Unterschiede bei der Geschwindigkeitsübertretung

Je nachdem, wo die Überschreitung der Geschwindigkeit mit dem Auto stattfand, fallen die Sanktionen unterschiedlich hoch aus. Es wird dabei differenziert zwischen

  • Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften
  • Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
Es macht einen Unterschied, ob sich die Geschwindigkeitsübertretung inner- oder außerorts abgespielt hat.
Es macht einen Unterschied, ob sich die Geschwindigkeitsübertretung inner- oder außerorts abgespielt hat.

Außerorts gilt laut Verkehrsrecht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Eine Ausnahme stellt die Autobahn dar: Hier ist eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h maßgeblich. Wie der Name schon sagt, soll diese Angabe nur der Orientierung dienen. Schreiben Verkehrsschilder eine andere Geschwindigkeit vor, ist natürlich diese entscheidend.

Innerorts wird für eine Geschwindigkeitsübertretung ein höheres Bußgeld verlangt, was in einem höheren Gefahrenpotenzial begründet ist. Nicht selten kommt es vor, dass Kinder einem Ball hinterherlaufen und nicht bemerken, dass sie sich längst auf der Straße befinden. Sind Sie in einer solchen Situation mit dem Auto zu schnell unterwegs, kann dies ein böses Ende nehmen. Daher dürfen innerhalb geschlossener Ortschaften nur 50 km/h gefahren werden.

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Wie unterscheiden sich die Sanktionen für eine Geschwindigkeitsübertretung?

Waren Sie außerhalb geschlossener Ortschaften zu schnell unterwegs und wurden geblitzt, fallen die Strafen geringer aus, als wenn sich der Verstoß innerorts zugetragen hätte. Dabei gelten folgende Angaben:

VerstoßStrafePunkteFahrverbotFverbotLohnt ein Einspruch?
… bis 10 km/h20 €eher nicht
… 11 - 15 km/h40 €Hier prüfen **
… 16 - 20 km/h60 €Hier prüfen **
… 21 - 25 km/h100 €1Hier prüfen **
… 26 - 30 km/h150 €1(1 Monat)*(1 M)*Hier prüfen **
… 31 - 40 km/h200 €1(1 Monat)*(1 M)*Hier prüfen **
… 41 - 50 km/h320 €21 Monat1 MHier prüfen **
… 51 - 60 km/h480 €21 Monat1 MHier prüfen **
… 61 - 70 km/h600 €22 Monate2 MHier prüfen **
über 70 km/h700 €23 Monate3 MHier prüfen **
* Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr kommt.

Innerhalb geschlossener Ortschaften müssen Sie dem Verkehrsrecht zufolge mit strengeren Ahndungen rechnen. Punkte für eine Geschwindigkeitsübertretung drohen jedoch auch hier ab 21 Stundenkilometern zu viel. Grundsätzlich sieht der Bußgeldkatalog folgende Strafen vor:

VerstoßStrafePunkteFahrverbotFVerbotLohnt ein Einspruch?
... bis 10 km/h30 €eher nicht
... 11 - 15 km/h50 €Hier prüfen **
... 16 - 20 km/h70 €Hier prüfen **
... 21 - 25 km/h115 €1Hier prüfen **
... 26 - 30 km/h180 €1(1 Monat)*(1 M)*Hier prüfen **
... 31 - 40 km/h260 €21 Monat1 MHier prüfen **
... 41 - 50 km/h400 €21 Monat1 MHier prüfen **
... 51 - 60 km/h560 €22 Monate2 MHier prüfen **
... 61 - 70 km/h700 €23 Monate3 MHier prüfen **
über 70 km/h800 €23 Monate3 MHier prüfen **
* Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr kommt.

Vor allem, wenn ein Fahrverbot im Raum steht, unterscheiden sich die geltenden Ahndungen für eine Geschwindigkeitsübertretung. Außerorts müssen Sie den Führerschein ab 41 Stundenkilometern zu schnell für einen Monat abgeben, wobei Ihnen diese Maßnahme innerhalb geschlossener Ortschaften bereits ab 31 Stundenkilometern droht. Wenn Sie sich innerhalb von 12 Monaten zweimal eine Geschwindigkeitsübertretung von 26 Kilometern pro Stunde oder mehr haben zuschulden kommen lassen, werden Sie als Wiederholungstäter angesehen und erhalten einen Monat Fahrverbot.

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Welche Umstände spielen außerdem bei einer Geschwindigkeitsübertretung eine Rolle?

Eine Geschwindigkeitsübertretung kann teuer werden.
Eine Geschwindigkeitsübertretung kann teuer werden.

Nicht nur zwischen einer Geschwindigkeitsüberschreitung außer- oder innerorts wird unterschieden. Bei der Bestimmung der jeweiligen Strafe muss außerdem beachtet werden, ob sich die Übertretung an einer Gefahrenstelle (wie einem Bahnübergang oder einer Kreuzung) abgespielt hat. Dies lässt das zu zahlende Bußgeld entsprechend ansteigen.

Ähnliches kommt auf Sie zu, wenn Sie Ihre Geschwindigkeit trotz schlechter Sichtverhältnisse nicht angepasst, sondern noch erhöht haben. Hier werden beispielsweise ein Bußgeld von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig.

Befanden sich Kinder, hilfsbedürftige oder ältere Menschen in unmittelbarer Nähe und wurden durch Ihre Geschwindigkeitsübertretung gefährdet, müssen Sie mit 80 Euro und einem Punkt rechnen.

Besonders teuer wird es übrigens bei einer Geschwindigkeitsübertretung von mehr als 70 Stundenkilometern: 700 bis 800 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot von drei Monaten sind hier die Konsequenz.

In der Regel können Sie den Zeitpunkt selbst wählen, in dem Sie Ihren Führerschein abgeben. Dies gilt jedoch nur, wenn Ihnen innerhalb von zwei Jahren kein weiteres Fahrverbot auferlegt wurde. Setzen Sie sich trotzdem hinters Steuer, handelt es sich um das Fahren ohne Fahrerlaubnis, was mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden kann (§ 21 StVG).

Kann es zum Führerscheinentzug nach einer Geschwindigkeitsübertretung kommen?

Erst einmal müssen die Begriffe Fahrverbot und Führerscheinentzug geklärt werden: Bei einem Fahrverbot muss der Führerschein mindestens einen und maximal drei Monate abgegeben werden. Beim Führerscheinentzug verhält es sich etwas anders: Hier wird Ihnen die Fahrerlaubnis grundsätzlich aberkannt und sie verliert ihre Gültigkeit.

Sie müssen demnach Ihren Führerschein – also das Dokument an sich – bei einem Fahrverbot abgeben und erhalten dieses nach Ablauf der Frist ohne Weiteres zurück. Auf den Führerscheinentzug folgt hingegen eine Sperrfrist von mindestens sechs Monaten, in der Sie keine neue Fahrerlaubnis beantragen dürfen. Ist diese Frist abgelaufen, kann die zuständige Führerscheinstelle gewisse Anforderungen an die Wiedererteilung des Führerscheins knüpfen. Teil dieser ist oft eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU).

Da der Führerschein nicht nur wegen Alkohol oder Drogen am Steuer, sondern auch wegen einem überfüllten Punktekonto entzogen werden kann, ist auch ein Führerscheinentzug nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung denkbar. Bei acht Punkten in Flensburg müssen Sie sich wohl oder übel erst einmal von Ihrem „Lappen“ trennen.

Fahranfänger, die sich noch in der Probezeit befinden, müssen bei einer Geschwindigkeitsübertretung übrigens besonders aufpassen. Ihnen drohen höhere Strafen als erfahrenen Kraftfahrern. Wurden junge Autofahrer mit mehr als 20 Kilometer pro Stunde geblitzt, gilt dies als A-Verstoß. Drei Verstöße dieser Kategorie führen dazu, dass die Fahrerlaubnis entzogen wird.

Wann tritt die Verjährung nach einer Geschwindigkeitsübertretung ein?

Kann eine Geschwindigkeitsübertretung verjähren?
Kann eine Geschwindigkeitsübertretung verjähren?

Normalerweise wird eine Geschwindigkeitsübertretung im Straßenverkehr als Ordnungswidrigkeit gewertet. Diese sind laut § 26 Straßenverkehrsgesetz (StVG) an eine gewisse Verjährungsfrist gebunden:

Die Frist der Verfolgungsverjährung beträgt bei Ordnungswidrigkeiten nach § 24 drei Monate.“

Dies ist jedoch ausschließlich bei einem reibungslosen Ablauf nach Plan der Fall. Die Verjährung einer Geschwindigkeitsübertretung kann durch gewisse Faktoren unterbrochen werden und beginnt dann, von vorn zu laufen. Zu diesen zählt beispielsweise ein Anhörungsbogen. Wurde ein solcher innerhalb der Frist an den betroffenen Verkehrssünder zugestellt, hat die jeweilige Behörde erneut drei Monate Zeit, einen Bußgeldbescheid zu versenden.

Übrigens: Im Bußgeldbescheid betragen die Gebühren für eine Geschwindigkeitsübertretung in Deutschland normalerweise 28,50 Euro. Dieser Betrag muss zum eigentlichen Bußgeld hinzugerechnet werden. Wundern Sie sich daher nicht, wenn der im Bescheid vermerkte Betrag sich nicht mit den Angaben aus dem Bußgeldkatalog deckt.

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Letzte Aktualisierung am 15.10.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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2 Kommentare

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  1. Antje.K
    Am 19. September 2022 um 21:32

    Ich bin kurz nach einem Ortseingangsschild mit 16km/h zuviel geblitzt worden. (Toleranz ist wohl schon abgezogen). Allerdings war das Ortseingangsschild völlig zugewachsen und nur noch zu maximal einem drittel sichtbar. Habe ich auch Fotografiert, weshalb ich das nicht gesehen habe. Ich bin mir aber sicher, bereits vom Gas gegangen zu sein und maximal bei 60 gewesen zu sein, weil ich erste Häuser gesehen hatte und damit rechnete, dass gleich das Ortseingangsschild kommt. Vor der Ortschaft galt eine 70er Zone. Zudem war es ein mobiler Blitzer, der 30 cm vor einer Metallstande eines anderen Straßenschildes aufgestellt wurde. (Die Metallstange stand damit direkt mittig vor dem Sichtfeld/ Blitzfeld der Anlage! (auch auf meinem Foto zu erkennen). Ich sehe mich hier eigentlich nicht in der Schuld, da es doch die Aufgabe der Stadt ist, Ortseingangsschilder sichbar zu halten? Habe ich eine Chance, gar nichts zahlen zu müssen? Und ist es möglich einen Blitzer vor eine Stange zu stellen und trotzdem noch korrekte Messergebnisse zu erhalten?

  2. Karla S
    Am 19. Juli 2022 um 17:40

    Ich konnte keine Antwort auf meine Frage finden : mir wurde am 14. 07. ein Bußgeldbescheid zugeschickt über eine Geschwindigkeitsübertretung am 5. Mai 2022 !!
    Ist das noch gültig oder beriets verjährt ??
    Danke, Karla S

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