Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot: Welche Konsequenzen drohen?
Letzte Aktualisierung am: 21. November 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Wenn Ärzte ein Fahrverbot verhängen
Wer durch sein Verhalten den Straßenverkehr maßgeblich gefährdet, muss damit rechnen, ein gerichtliches oder behördliches Fahrverbot verhängt zu bekommen. Dann wird für eine Dauer von bis zu 3 Monaten der Führerschein eingezogen. Fährt der Verkehrssünder dennoch während des Fahrverbots Auto, kann er mit einer Geld- oder sogar einer Freiheitsstrafe belangt werden.
Wie verhält es sich aber, wenn das Fahrverbot nicht von einem Gericht oder der Bußgeldbehörde ausgesprochen wird, sondern von einem Mediziner? Ist auch das Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot strafbar?
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot
Ärzte erteilen ein ärztliches Fahrverbot, wenn der Zustand eines Patienten zu einer Gefahr im Straßenverkehr führen könnte, z. B. bei Epilepsie.
Nein, denn anders als ein richterlich oder behördlich angeordnetes Fahrverbot ist dieses rechtlich nicht bindend.
Wird festgestellt, dass der Unfall durch die Missachtung des Fahrverbots verursacht wurde, kann eine Freiheits- oder Geldstrafe wegen fahrlässigem oder bedingt vorsätzlichem Eingriff in den Straßenverkehr sowie der Verlust des Versicherungsschutzes drohen.
Video: Wir erklären Ihnen das ärztliche Fahrverbot!
Fahrverbot bleibt Einzelfallentscheidung
Hat ein Arzt den Eindruck, dass der Zustand seines Patienten soweit beeinträchtigt ist, dass er eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen könnte, besteht die Möglichkeit, dass der Patient gemäß der Anlage 4 der Fahrerlaubnis-Verordnung ein ärztliches Fahrverbot erhält.
Dies ist zum Beispiel bei Epilepsie der Fall. Bei dieser Krankheit erleidet der Patient in meist unregelmäßigen Abständen Krampfanfälle. Sollte sich ein solcher ereignen, wenn der Betroffene gerade hinterm Steuer eines Fahrzeugs sitzt, kann dies zum Unfall führen und sowohl den Epileptiker als auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden.
Um die Fahrtauglichkeit von Betroffenen zu beurteilen, ist ein ärztliches Gutachten notwendig. Bei einem erstmaligen Anfall wird üblicherweise ein ärztliches Fahrverbot von 3 bis 6 Monaten verhängt. Treten die Anfälle gehäuft auf, kann der Arzt auch ein längeres Fahrverbot aussprechen.
Auch ein Schlaganfall kann die Fahrtauglichkeit beeinträchtigen und zieht häufig ein ärztliches Fahrverbot nach sich. Gleiches gilt für Erkrankungen oder Verletzungen, die das Gleichgewicht, die Sinneswahrnehmungen oder die körperliche Mobilität einschränken.
Ist ein ärztliches Fahrverbot bindend?
Viele Menschen sind beruflich oder in ihrem Alltag auf ihr Auto angewiesen. Ein ärztliches Fahrverbot ist daher für viele oft schockierend, besonders wenn sie selbst der Meinung sind, dass ihre Fahrtauglichkeit in keiner Weise beeinträchtigt ist. Sie stellen sich dann unweigerlich die Frage, welche Konsequenzen das Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot für sie hätte.
Tatsächlich ist ein Fahrverbot, das nur vom Arzt erteilt wurde, rechtlich nicht verbindlich. Vielmehr ist es als Warnung an den Patienten zu verstehen, dass sein Zustand eine potentielle Gefahr für den Straßenverkehr und damit für seine eigene Sicherheit und die von anderen darstellt. Seinen Führerschein muss er aber nicht abgeben und er muss zunächst auch nicht mit einer Strafe rechnen, sollte er trotzdem weiter Auto fahren.
Das Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot ist per se also nicht strafbar. Anders verhält es sich allerdings, wenn der Betroffene in einen Unfall verwickelt ist. Je nach den Umständen des Unfalls kann ihm ein überwiegendes Verschulden zugerechnet werden, weil er das ärztliche Fahrverbot missachtet hat.
Als Folge davon kann er möglicherweise:
- seinen Versicherungsschutz verlieren und muss dann die Kosten für entstandene Schäden aus eigener Tasche bezahlen.
- wegen fahrlässigem oder bedingt vorsätzlichem Eingriff in den Straßenverkehr sowie möglicherweise damit verbundener Körperverletzung angezeigt werden. Dies kann mit einer Geld- oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden.
Wenn das ärztliche Fahrverbot zum behördlichen Fahrverbot wird
Spricht der Arzt ein Fahrverbot für seinen Patienten aus, kann er außerdem die zuständige Fahrerlaubnisbehörde darüber informieren. Diese entscheidet dann je nach Einzelfall, ob sie ein zusätzliches behördliches Fahrverbot verhängt. Damit wäre die Fahrerlaubnis des Patienten tatsächlich ausgesetzt und er müsste seinen Führerschein abgeben. Wenn er dann trotzdem weiter Auto fährt, wird nicht mehr vom Fahren trotz ärztlichem Fahrverbot geredet, sondern vom Fahren trotz behördlichem Fahrverbot.
Dies ist wie bereits erwähnt strafbar und zieht eine Geld- oder Freiheitsstrafe mit sich. In diesem Fall muss es also nicht erst zum Unfall kommen, damit der Betroffene bestraft werden kann. Das Führen eines Kraftfahrzeugs reicht dafür bereits aus.
Ob der Arzt die Behörde informiert, liegt in seinem eigenen Ermessen. Verpflichtet ist er dazu nicht.
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Nach einem Motorroller Unfall wird ein erstmaliger Krampfanfall vermutet, da ein Passant dies Aussagt. Im Krankenhaus gab es im cMRT keinen Hinweis darauf. Zur Sicherheit wurden satte 12 Monate Fahrverbot ausgesprochen und der Empfehlung, einen Neurologen aufzusuchen. Wartezeiten für die Termine sind lange. Wieso 12 Monate und wer kann das negieren? Der Verdacht hier liegt auf Unfall wegen Hitzeschlag mit Anfall durch den Sturz.
“Spricht der Arzt ein Fahrverbot für seinen Patienten aus, kann er außerdem die zuständige Fahrerlaubnisbehörde darüber informieren. ” <- wie verträgt sich das mit der ärztlichen Schweigepflicht?
Bin ich als Ehefrau mit schuld, wenn mein Mann trotz ärztlichem Fahrverbot einen Unfall verursacht, bei dem Sach- und Personenschäden zu beklagen sind?
Wer weiß das?
Dankeschön.
MfG
Hallo da ich an einer schweren schlaf abnoe leide wurde mir in der Rehabilitation ein Fahrverbot gegeben. Ich wurde von dem behandeln Arzt dermaßen unter Druck gesetzt dass ich das unterschreibe mein ok gebe dass ich nicht auto fahre.
Ich bin auf den Führerschein angewiesen. Nun wollte ich meine Entscheidung wieder rückgängig machen und die Ärztin meinte nein da besteht Keine Gefahr durch die Behörden. Wäre bloß für die Krankenakte was soll ich glauben.
Hochachtungsvoll Lydia W. Ich bitte Sie um Rückmeldung
Der Arzt verletzt seine ärztliche Schweigepflicht, wenn er die zuständige Behörde über sein von ihm verhängtes Fahrverbot unterrichtet.
Laut Augenarzt brine ich eine Sehkraft von 40% kann ich ein Auto mit 45kmh faren
Hallo
ich habe genau vor einem Jahr ein medizinisches Fahrverbot vom Kh bekommen,wegen rezedevierenden Bewusstlosigkeiten, in dem Schreiben steht bei jedem weiteren Ereignisse 6 Monate. Nun muss man sagen das ich meistwns nur. unter Belastung fast tgl einen Kollaps bis hin zur Bewusstlosigkeiten zeige, meine Kardiologin meint es wäre erklärbar durch eine fehl/ nicht ausreichend abgedeckte Schrittmacher Einstellung. Wie man das aber kennt, viele köche verderben den brei und es traut sich einfach keiner das fahrverbot zu revidieren, weil dann immer andere das machen sollen. Ich bin 32 und wirklich nach über 1 jahr auf Mobilität angewiesen. Was kann ich jetzt noch tun?
Hallo, ich habe meinem Vater den Autoschlüssel weggenommen. Grund: Er hat weniger als 40 % Sehvermögen und hört ganz schwer. Der Augenarzt hat ihn belehrt, dass er fahruntauglich ist. Er musste unterschreiben und ich mit.(als Zeuge)
Heute ist er trotzdem gefahren. Ich hatte ihm angekündigt, dass ich den Schlüssel wegzunehmen werde, wenn er uneinsichtig ist.
Er ist mir sehr böse.
Kann er den Schlüssel zurückfordern?
Kann mir jemand einen Rat geben?
Lg Petra
Hallo. Nach einem wiederholte Epileptischen Anfal (wegen unregelmäßige Medikamente Annahme,) hat mir mein Hartz ein ( Brief mit einem Fahrtferbot für mein aktuelles Arbeit. Ich fahre ein LKW 7.5t. Mit den alten Autofüreschein. Somit verliere ich jetzt mein Arbeit das ich bereits seit 18j. Betätigte.
Ja sie müssen sich neu untersuchen lassen.
Meinen Vater erging es auch so.
MfG
Hallo,
Nach einrm kleinen Schlaganfall, den ich ohne weitere Einschränkungen erlitten habe, bekam ich vom behandelnden Arzt im Krankenhaus ein Fahrverbot von 3 Monaten. Darf ich dann nach Ablauf dieser Frist automatisch wieder fahren, oder muss ich mich erneut untersuchen lassen?
Hallo,
Nach einrm kleinen Schlaganfall, den ich ohne weitere Einschränkungen erlitten habe, bekam ich vom behandelnden Arzt im Krankenhaus ein Fahrverbot von 3 Monaten. Darf ich dann nach Ablauf dieser Frist automatisch wieder fahren, oder muss ich mich erneut untersuchen lassen?