Car-HiFi-Tuning: Vorgaben für die Musikanlage im Auto
Letzte Aktualisierung am: 8. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Die heutige Technologie hat hat sich stark weiterentwickelt – und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Mit den technologischen Errungenschaften im Bereich der Unterhaltungsmedien verwundert es daher wohl kaum, dass auch beim Tuning von Fahrzeugen immer mehr Wert auch auf umfangreiche Soundsysteme, Highendgeräte u.v.m. gelegt wird.
Im folgenden Tuning-Ratgeber finden Sie einen Überblick über die Möglichkeiten, die Ihnen beim Car-HiFi-Tuning (Auto-HiFi-Tuning) offenstehen. Doch welche Grenzen gilt es einzuhalten? Drohen am Ende gar Bußgelder?
HiFi steht als Abkürzung für High Fidelity. Dieser Begriff beschreibt einen Qualitätsstandard, der in der Tontechnik gängig ist.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Car-HiFi
Das hängt davon ab, welche Komponenten Sie verbauen. Ein komplettes Soundsystem mit Autoradio, Lautsprechern, Subwoofer und Endstufen kann schnell einige tausende Euro kosten.
Ja, allerdings darf diese den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer nicht irritieren oder ablenken, da dies einen Unfall provozieren könnte. Während der Fahrt muss sie daher in der Regel ausgeschaltet werden.
Ja, elektrische Geräte wirken sich auf den Energie- sowie den Kraftstoffverbrauch aus.
Bußgeldrechner zur Lärmverursachung
Das Car-HiFi-Tuning – was ist möglich?
In dem Bereich des Innenraum-Tunings sind zahlreiche Möglichkeiten gegeben. Neben den Umbauten von Sitzen und Gurteinrichtungen ist besonders das Car-HiFi-Tuning beliebt. Dabei handelt es sich um die Ausstattung des Fahrzeuginnenraums mit umfangreichen Soundsystemen – von Lautsprecher und Verstärker bis hin zu starken Bassboxen im Auto.
Doch ist hierbei stets auch Vorsicht geboten. Während der Fahrt muss der Fahrer in der Lage sein, Warnsignale von Feuerwehr, Polizei und anderen Einsatzkräften zu hören und entsprechend darauf zu reagieren. Deshalb darf es im Fahrzeug nicht zu laut sein. Zudem kann auch eine Lärmbelästigung anderer Personen gegeben sein, wenn umfangreiche Soundanlagen voll aufgedreht werden. Sogenannte Autoposer fallen in diesem Bereich öfters durch Soundanlagen, Auspuffveränderungen oder unnötiges Hin- und Herfahren auf.
Generell sind den Umbauten im Fahrzeuginnenraum jedoch kaum Grenzen gesetzt. Viele Einbauten, die ab Werk im Wagen vorhanden sind, können ohne größere Probleme ausgebaut werden. Unangetastet sollten lediglich Sicherungseinrichtungen bleiben. Besonders geeignet für den Einbau von Soundanlagen, die vor allem zu Showzwecken dienen, ist der Kofferraum der Fahrzeuge. Hier ist ausreichend Platz um Subwoofer und zahllose Boxen anzubringen.
Der Kofferraum – Paradies fürs Auto-Sound-Tuning
Nicht alle Tuner sind allein auf eine Leistungssteigerung des Fahrzeuges aus. Viele wollen ihr Auto vor allem zu Showzwecken umbauen und legen neben ästhetischen und leistungssteigernden Veränderungen auch großen Wert auf die Soundanlage in ihrem Fahrzeug, um beim nächsten Tuningtreff zu glänzen. Mit dem Austausch vom Autoradio ist es dabei natürlich nicht getan. Folgende Umbauten sind beim Car-HiFi-Tuning möglich:
- Einbau von einem neuen Radio im Fahrzeug: Doch der Begriff “Autoradio” ist in der heutigen Zeit eher irreführend. Es handelt sich nicht mehr, wie noch vor etwa einem Jahrzehnt, um reine Empfangsgeräte für UKW-Radiowellen. Vielmehr finden sich hier Abspielgeräte für sämtliche Tonmedien wie CD, Mp3-Player und USB-Stick. Zum Teil sind die Geräte bereits mit kleineren Bildschirmen, Touchpads usf. erhältlich. Der Fantasie und den Wünschen der Kunden sind dabei kaum Grenzen gesetzt.
- Einbau bzw. Austausch der vorhandenen Boxen: In der Regel sind bereits ab Werk im Auto Lautsprecher verbaut. Allerdings sind diese zumeist nicht auf besonders große Lautstärken ausgelegt und fangen irgendwann an zu surren und zu rauschen. Wer seine Soundanlage aufpeppen möchte, benötigt daher auch neue Kfz-Lautsprecher.
- aktive Frequenzweiche: Im Car-HiFi-Tuning geht es nicht nur um Lautstärke, sondern auch um guten Sound. Eine Frequenzweiche machen die Lautsprecher besser regelbar und können Rauschen und Knistern bei hohen Lautstärken vorbeugen.
- Einbau von einem Subwoofer im Auto: Neben den gängigen Lautsprechern, kann der Sound durch den Einbau von einer zusätzlichen Bassbox im Auto weiter optimiert werden. Diese speziellen Lautsprecherboxen lassen vor allem die tieferen Frequenzen der laufenden Musik durch – den Bass.
- Einbau von Verstärkern und Endstufen im Auto: Zur Optimierung der Lautsprecher und Subwoofer im Auto können auch zusätzliche Schnittstellen – sogenannte Leistungsverstärker – eingebaut werden, die eine Regelung der einzelnen Soundelemente ermöglichen. Das Auto kann durch Verstärker zum professionellen Soundstudio umgebaut werden.
- Verkleidung: Je nach optischem Anspruch können die Boxen und Einbauten zusätzlich auch noch mit unterschiedlichsten Materialien wie Leder, Holz, Metallen usf. verkleidet werden. So entstehen mitunter faszinierende Anlagen, die nicht nur den Ohren, sondern auch den Augen schmeicheln.
- Beleuchtung: Neben dem optischen Nutzen von Verkleidungen können auch zusätzliche Beleuchtungseinrichtungen die neue Soundanlage unterstützen. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Lichteinrichtungen an das Radio zu koppeln, um so den Lichtwechsel entsprechend der gerade laufenden Musik zu ändern.
- Car-HiFi-Dämmung: Um den Sound im Fahrzeug zu optimieren können auch Dämmstoffe aus unterschiedlichsten Materialien zum Einsatz kommen. Sie verhindern, dass zu viel Sound ‘verloren’ geht und konzentrieren den Schall auf einen bestimmten Raum.
- Kabel und Verlegung: Natürlich müssen alle zusätzlichen Geräte im Fahrzeug auch noch neu verkabelt und an die Stromversorgung angebunden werden. Die Verlegung der Kabel erfolgt zumeist hinter der Verkleidung der Karosserie. Die Arbeit ist umfangreich und zeitaufwendig, am Ende aber lohnend.
Aus der Auflistung lässt sich leicht erkennen, dass den Wünschen kaum Grenzen gesetzt sind. Sind Sie gewillt auf den Stauraum in Ihrem Fahrzeug zu verzichten? Dann können Sie in Ihrem Kofferraum kleine und größere Tuning-Kunstwerke erschaffen – vorausgesetzt, das nötige Kleingeld ist zur Hand. Je umfangreicher die Anlage sein soll, desto teurer wird das Car-HiFi-Tuning natürlich.
Welche Kosten können für das Zubehör anfallen?
- Radio: zwischen 70 und mehr als 2.000 Euro
- Lautsprecher: 70 bis hin zu 3.000 Euro
- Subwoofer: 300 bis hin zu 11.000 Euro
- Endstufen: 100 bis hin zu 8.000 Euro
- Werkstattkosten für die Verlegung der Kabel, den Einbau, die Verkleidung usf.
Je nach Ansprüchen und Wünschen kann ein komplettes Soundsystem fürs Kfz also durchaus mehrere tausende Euro kosten und am Ende sogar den Wert des ursprünglichen Fahrzeugs um ein Vielfaches übersteigen. Wer solche Schätze im Kofferraum spazieren fährt, muss sich daher um die Sicherheit seiner Anlage Gedanken machen.
Günstiges Car-HiFi-Tuning fürs Auto? Die Bassrolle zählt zu den günstigeren Varianten der Subwoofer und ist auch schon mit kleinerem Geldbeutel käuflich zu erwerben. Durch ihre besondere Form bewirkt sie eine gute Soundverteilung bzw. Schallausbreitung.
Welche Regeln müssen beim Car-HiFi-Tuning beachtet werden?
Wie bereits zu Beginn angedeutet, gilt es auch beim Car-HiFi-Tuning einzelne Richtlinien und Vorschriften des Straßenverkehrsgesetzes einzuhalten. Weder dürfen durch die lauten Anlagen andere Fahrzeugführer noch in der unmittelbaren Umgebung wohnende Personen durch zu großen Lärm belästigt werden. Zum anderen muss auch der Fahrer während der Fahrt in der Lage sein, Nebelhorn und andere Warnsignale – auch das Hupen anderer Fahrer – noch wahrnehmen zu können.
Besonders bei den Ausbauten der Kofferräume von Fahrzeugen zu umfangreichen Soundsystemen bietet sich zuforderst der Gebrauch im Stand an. Hier sind ohnehin zumeist die Showzwecke im Vordergrund des Interesses. Und im Sommer können z.B. die Grillabende in der freien Natur von der Beschallung profitieren. Doch auch hier müssen Sie sich an die gesetzlichen Vorgaben halten. Fühlen sich Anwohner von zu lauten Subwoofern belästigt, müssen Sie im Falle des Erscheinens von Polizei oder Ordnungsamt mit Bußgeldern rechnen.
Neben dem eigentlichen Nutzen von Soundanlagen, zählen zum Car-HiFi-Tuning mitunter auch zahllose ästhetische Aspekte. Besonders in Sachen Zusatzbeleuchtung müssen die Tuner dann aufpassen. Beleuchtung in Fahrzeuginnenraum ist zumeist nur dann zulässig, wenn Sie während der Fahrt ausgeschaltet ist. Genehmigt werden kann Innenraumbeleuchtung nur dann auch für den Gebrauch während der Fahrt, wenn dadurch weder der Fahrer noch andere Verkehrsteilnehmer irritiert werden können.
Besonders im Dunkeln kann der Fahrzeugführer durch die Innenraumbeleuchtung nur schlecht nach außen blicken, da sich die Augen nicht ausreichend an die Dunkelheit außerhalb des Fahrzeuges anpassen können. Dadurch ist die Eigen- und Fremdgefährdung um ein Vielfaches erhöht.
Werden Sie mit Beleuchtungseinrichtungen angehalten, die nicht zugelassen sind, kann ein Verwarngeld in Höhe von 20 Euro drohen. Zudem ist die Nutzungsuntersagung möglich, die solange bestehen bleibt, bis die unzulässigen Veränderungen wieder rückgängig gemacht wurden. Auch eine Überladung des Fahrzeuges kann durch zusätzliche Ausstattung möglich sein.
Bußgeldtabelle zum Car-Hifi-Tuning:
Beschreibung | Bußgeld in Euro | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
unnötig Lärm verursacht | 80 | ||
Behinderung eines Einsatzfahrzeuges, das mit Blaulicht und Einsatzhorn unterwegs ist | 240 | 2 | 1 Monat |
unzulässige Beleuchtung im Fahrzeug | 20 | ||
Überladung in % | |||
... über 5 | 10 | ||
... über 10 | 30 | ||
... über 15 | 35 | ||
... über 20 | 95 | 1 | |
... über 25 | 140 | 1 | |
... über 30 | 235 | 1 |
Car-HiFi-Tuning – mehr als nur Sound-Tuning
In den bisherigen Ausführungen zeigt sich bereits, dass es bei Car-HiFi-Tuning zwar maßgeblich aber nicht ausschließlich um den reinen Sound einer Musikanlage im Auto dreht. Der multimediale Markt entwickelt sich rasant. Navigationssysteme sind mittlerweile schon Standard. Und spätestens seit der US-Amerikanischen Serie “Pimp my Ride” sind die Grenzen des Möglichen verschwommen.
Neben Verstärkern, Radios und Co. finden immer häufiger auch Flatscreens und Spielekonsolen Einsatz in Fahrzeugen, die die Fahrt angenehmer und das Parken unterhaltsamer machen sollen. Die in den Kopfstützen von Beifahrer und Fahrer eingebauten Bildschirme können zum Beispiel auch im Familienurlaub für Ruhe bei den Kindern auf der Rückbank sorgen. Und auch abgefahrenere Sachen wie Eismaschine, Kühlschrank, Popcornmaker und Co. sind im Bereich des Möglichen.
Allerdings ist auch hier zu beachten: Einrichtungen, die zum Fernsehen oder Spielen von Computergames gedacht sind, dürfen nicht im unmittelbaren Sichtbereich des Fahrers sein. Dieser könnte durch die Bewegtbilder schnell abgelenkt werden. Und am Ende ist jede Ablenkung eine potentielle Gefahrenquelle. Schon die schärfere Ahndung des Handyverstoßes am Steuer hat gezeigt, dass die Behörden derlei Eingriffe in die Verkehrssicherheit durchaus ernst nehmen.
Leider fehlt es noch immer bei zahlreichen Fahrern an entsprechendem Verständnis für das verkehrsgefährdende Handeln. Viele unterschätzen, dass bereits eine Sekunde Unaufmerksamkeit, also ein kurzer Blick auf das Telefon in der Hand, zu schweren Unfällen führen kann: Dadurch können die Fahrer schnell eine rote Ampel übersehen, einen Fahrradfahrer, ein Kind oder das Bremssignal des Vordermanns.
Fazit
In der modernen und schnelllebigen Zeit sind natürlich auch im Tuning-Segment endlose Möglichkeiten geboten. Das Car-HiFi-Angebot ist für jeden Geldbeutel ausgelegt. Verstärker, Lautsprecher, Subwoofer und Radiosysteme – beinahe jedem Wunsch kann entsprochen werden. Zwar ist ein Verstoß gegen die Verkehrsvorschriften in diesem Bereich relativ unwahrscheinlich, doch nicht unmöglich.
Zu laute Musik während der Fahrt oder Innenraumbeleuchtung können zu Bußgeldern und Nutzungsuntersagung führen. Und auch andere technische Einbauten wie Monitore, Spielekonsolen passen in ein Auto. Auch hier muss jedoch gewährleistet sein, dass der Fahrer während der Fahrt nicht über Gebühr von dem Geschehen auf der Straße abgelenkt wird.