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Was ist eine Schrecksekunde? Wenn Sie nicht rechtzeitig reagieren

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Durch eine verzögerte Reaktion verlieren Sie wertvolle Zeit

Was ist eine Schrecksekunde? Es handelt sich um die Zeit die verstreicht, bis Sie reagieren.
Was ist eine Schrecksekunde? Es handelt sich um die Zeit die verstreicht, bis Sie reagieren.

Auf Deutschlands Straßen sind längst nicht nur Pkw und Motorräder unterwegs, sondern auch viele Lastwagen, die Güter von einem Ort zum anderen transportieren. Das Verbringen von Waren erfolgt dabei nicht nur innerhalb von Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg.

Da Zeit Geld ist, fahren viele in Speditionen angestellte Lkw-Fahrer Stunde um Stunde und gönnen sich nicht mehr Pausen als das Arbeitszeitgesetz bzw. die Vorgaben zu Lenk- und Ruhezeiten Ihnen vorgeben. Dieses monotone vor sich hinfahren wird schnell zur Routine. Passiert plötzlich etwas Unerwartetes – fahren Sie beispielsweise auf ein Reh zu, das sich ihnen in den Weg stellt – ist der Schreck groß. Hierdurch passiert es, dass die notwendige Bremsung erst etwas später ausgelöst wird. Das kann fatale Folgen haben.

Der folgende Ratgeber gibt Ihnen Informationen zur Schrecksekunde an die Hand und erzählt Ihnen unter anderem, welche Auswirkungen eine verlängerte Reaktionszeit haben kann.

FAQ: Schrecksekunde

Wie lange dauert die Schrecksekunde?

Anders als es der Name vermuten lässt, dauert sie nicht zwingend eine Sekunde, sondern ist kürzer. Abhängig ist das beispielsweise davon, wie schreckhaft Sie sind und in welcher Situation Sie sich befinden.

Was ist so gefährlich an der Schrecksekunde?

Während des Schrecks können Sie nicht reagieren. Dementsprechend ist es Ihnen während dieser Zeit beispielsweise nicht möglich, zu bremsen.

Welchen Einfluss hat die Schrecksekunde auf den Bremsweg?

Je schneller Sie fahren, desto länger ist der Weg, den Sie zurücklegen, bevor Sie nach der Schrecksekunde bremsen können. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Welche Ursachen führen dazu, dass sich die Reaktionszeit verlängert?

Wer sich im Straßenverkehr bewegt, sollte immer die größtmögliche Vorsicht walten lassen. Ein motorisiertes Fahrzeug kann angesichts seiner Masse und seiner Geschwindigkeit eine Menge Schaden anrichten, wenn es beispielsweise einen übersehenen Fahrradfahrer touchiert oder einen Menschen wegen eines mangelhaft ausgeführten Schulterblickes überfährt. In diesen Momenten kommt es auf die Zeit an, denn:

Häufig bemerkt ein Autofahrer schon kurz vor einem nahenden Zusammenstoß, was nun kommen wird. Da ihn ein solches Ereignis jedoch in der Regel unvorbereitet trifft und ihm den Schreck in den Knochen treibt, reagiert er nicht sofort, sondern etwas verlangsamt. Das kann katastrophale Folgen haben.
Eine Schrecksekunde kann dazu führen, dass wertvolle Zeit verloren geht, um den Zusammenstoß zu vermeiden.
Eine Schrecksekunde kann dazu führen, dass wertvolle Zeit verloren geht, um den Zusammenstoß zu vermeiden.

Eine Schrecksekunde kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Am wohl naheliegendsten ist es, dass Sie von einem Ereignis überrascht werden und kurz innehalten. Hierdurch geht wertvolle Zeit verloren, in der Sie die notwendigen Maßnahmen einleiten könnten, um einen Crash zu vermeiden.

Darüber hinaus können ebenfalls Umstände wie eine Übermüdung des Kfz-Führers oder aber auch das Fahren unter Alkoholeinfluss dazu führen, dass Sie zu spät reagieren.

Wie wirkt sich die Schrecksekunde auf den Anhalteweg aus?

Wie Sie sicherlich wissen, ergibt sich der Anhalteweg – also die Strecke, die zurückgelegt wird, bis das Fahrzeug tatsächlich steht – aus der Reaktionszeit plus Bremsweg.

Der Bremsweg im Angesicht einer Gefahr ergibt sich aus folgender Formel: Geschwindigkeit in km/h : 10 x Geschwindigkeit in km/h : 10 : 2. Sie erhalten am Ende eine Meterangabe.

Je schneller ein Auto, Motorrad oder ähnliches also unterwegs ist, desto länger ist auch der Bremsweg. Damit kommt das Fahrzeug aber noch längst nicht zum Stillstand. Hinzuzurechnen ist die Reaktionszeit, also der Weg, der zurückgelegt wird, bis der Fahrer die Gefahr realisiert und in eine Aktion, nämlich das Treten des Bremspedals, umgesetzt hat.

Selbstverständlich handelt es sich hierbei nur um eine annäherungsweise Rechnung, da noch sehr viel mehr Parameter einen Einfluss darauf haben, wann ein Kfz tatsächlich stillsteht. Dazu zählen unter anderem:

  • Welche Witterung war vorzufinden?
  • In welchem Zustand war die Straße?
  • Wie erfahren/geübt ist der Fahrer?
  • Welche Profiltiefe wiesen die Reifen auf?
Gerade auf Strecken, wo Sie in zügigem Tempo unterwegs sind, gilt angesichts der Schrecksekunde deshalb: Halten Sie ausreichend Abstand zum Vordermann und berücksichtigen Sie die angegebene Höchstgeschwindigkeit. Darüber hinaus ist darauf zu achten, das vorrausschauend gefahren wird.

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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