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Kurve schneiden: Welche Strafe droht?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Warum durch Kurvenschneiden das Rechtsfahrgebot verletzt wird

Wenn Motorradfahrer eine Kurve schneiden, denken sie selten an die möglichen Konsequenzen.
Wenn Motorradfahrer eine Kurve schneiden, denken sie selten an die möglichen Konsequenzen.

Vor allem bei Motorradfahrern ist es sehr beliebt, eine scharfe Kurve zu schneiden, um die teilweise ohnehin schon überhöhte Geschwindigkeit nicht drosseln zu müssen.

Doch auch Kraftfahrer schneiden öfter mit dem Auto die Kurven, um schneller voranzukommen und bringen so nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr.

Was viele jedoch nicht wissen: Indem sie eine Kurve schneiden, verstoßen sie gegen das in Deutschland allgemein gültige Rechtsfahrgebot. Dieses besagt, dass Kraftfahrer auf jeglichen deutschen Straßen möglichst weit rechts fahren müssen.

Warum Sie besser darauf verzichten sollten, eine Kurve zu schneiden und welche Strafe droht, wenn Sie sich dem widersetzen, zeigt Ihnen dieser Ratgeber.

Bußgeldkatalog: Kurve schneiden

VerstoßBußgeldPunkte
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot in der Kurve mit Gefährdung80 €1
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot in der Kurve mit Unfallfolge100 €1

FAQ: Kurve schneiden

Ist es verboten, eine Kurve zu schneiden?

Ja, damit verstoßen Sie gegen das Rechtsfahrgebot. Demzufolge müssen Sie stets möglichst weit rechts fahren. Das gilt sowohl bei einer durchgezogenen Linie auf der Fahrbahn als auch bei einer gestrichelten Mittellinie.

Was passiert, wenn ich eine Kurve schneide?

Missachten Sie das Rechtsfahrgebot in einer Kurve und gefährden dadurch andere Verkehrsteilnehmer, riskieren Sie ein Bußgeld von 80 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Welche Konsequenzen können außerdem folgen?

Kommt es infolge Ihres Verhaltens zu einem Unfall, kann Ihnen die Mithaftung an den Unfallfolgen auferlegt werden.

Dies setzen Sie aufs Spiel, wenn Sie eine Kurve schneiden

Gerade, wenn Sie bei unklarer Verkehrslage eine Kurve schneiden, ist ein Unfall kaum noch vermeidbar. Ist es Ihnen nicht möglich, das Ende der Kurve einzusehen, braucht es nicht mehr als einen LKW oder Bus, der auf der Gegenfahrbahn fährt und es kommt zum Unfall.

Besondere Vorsicht gilt daher vor allem

Dabei macht es übrigens keinen Unterschied, ob sich eine durchgezogene Linie auf der Fahrbahn befindet oder nicht. Schließlich ist kein Überholmanöver geplant, was durch eine gestrichelte Linie gerechtfertigt wäre. Eine Kurve zu schneiden ist und bleibt verboten.

Zudem kann dem Verkehrssünder, der in den Gegenverkehr gefahren ist und dadurch einen Zusammenprall provozierte, eine Mithaftung an den Unfallfolgen auferlegt werden. Dieses Video zeigt, wie hoch das Risiko eines Unfalls ist, wenn Autofahrer beschließen, eine Kurve zu schneiden:

Video: Gefahr beim Schneiden der Kurve

Kurve schneiden: Wie sieht die Strafe aus?

Der Bußgeldkatalog sieht für das Kurvenschneiden relativ hohe Strafen vor, was in einem nicht einschätzbaren Gefahrenpotenzial begründet ist. Achten Sie daher darauf, stets genug Abstand zur Mittellinie zu halten.

Wird das Rechtsfahrgebot beispielsweise in einer Kurve nicht beachtet und dadurch entsteht eine Gefährdung der anderen Teilnehmer im Verkehr, sind ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro sowie ein Punkt in Flensburg die Konsequenz.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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1 Kommentar

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  1. W, Tomasz
    Am 26. April 2021 um 21:03

    Ich bekomme ab und an Alkoholverdachtsanzeigen (obwohl seit 35 Jahren absoluter Abstinenzler) von nachfolgenden Verkehrsteilnehmern die damit völlig überfordert sind jemanden vor sich zu haben der in Linkskurven scharf rechts bei voller erlaubten Geschwindigkeit und in Rechtskurven nicht neben dem Asphalt fährt-ohne jedem äußerem Zwang wie Polizeikontrollen o. Blitzer usw- und auch Dränglern sofort freie Fahrt durch scharf rechtsfahren und kurzes Rechtsblinken (bei voller erlaubten Geschwindigkeit) ermögliche, nicht vor roten Ampeln hinrase oder beim Linksabbiegen Rechtsfahrgebot unbedingt beachte oder rechtzeitig Blinker zu tätigen weiß, ein Ortsschild höchstens 50 Km/h heißt und nicht mindestens, ein Kreisverkehr keine Kreuzung ist etc, etc, etc… Ist es denkbar das mir irgendwann eine M.P.U. angeordnet weil ich die Spielregeln beachte und nicht bedarfsmäßig auslege und mir vollkommen ungerechtfertigte Kosten entstehen? Muß ich mit Gegenanzeigen gegen Unbekannt anstrengen beim Alkomatenpuste-Polizeiteam das bis zu vier Beamte in diese Moment bindet und diese genauso in den April geschickt werden? Ist sowieso nicht schön vor der eigenen Haustür von der Polizei überrascht zu werden und das in einem kleinen Ort wo jeder sich kennt. Was soll das eigentlich mit den Bußgeldern, die Leute gehören doch alle mit Zwang in die Fahrschule zurück und erst bei bestandenem Test wieder auf die Straße?

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