Geschwindigkeitsbegrenzer: Was ist das und für wen ist er Pflicht?

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 7. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

So funktioniert der Geschwindigkeitsbegrenzer

Ein Geschwindigkeitsassistent oder Geschwindigkeitsbegrenzer im Auto kann sich als nützlich erweisen.
Ein Geschwindigkeitsassistent oder Geschwindigkeitsbegrenzer im Auto kann sich als nützlich erweisen.

Was ist ein Geschwindigkeitsbegrenzer (auch: Geschwindigkeitsregelanlage oder Geschwindigkeitsregler)? Es handelt sich dabei um ein Fahrerassistenzsystem, welches die Verkehrssicherheit verbessern soll, indem es das Fahrzeug daran hindert, die voreingestellte Geschwindigkeit zu überschreiten oder das Tempo falls nötig sogar leicht reduziert.

Intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer erkennen sogar selbst aktuelle Temposchilder und sorgen dafür, dass der Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet. Autofahrer können die Funktion jederzeit deaktivieren, für Lkw über 3,5 t ist der Geschwindigkeitsbegrenzer jedoch Pflicht.

Wie erhöht ein Geschwindigkeitsbegrenzer die Sicherheit beim Fahren? Gibt es einen Unterschied zwischen einem Geschwindigkeitsbegrenzer und einem Tempomat? Ist der „Limiter“ in allen Fahrzeugen Pflicht? Dies und mehr erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Hinweis: Alle ab 2022 in der EU neu zugelassenen Fahrzeuge müssen verpflichtend über eine Tempobremse (Intelligent Speed Assistance – ISA) verfügen. Das System soll Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den einzelnen Strecken registrieren (etwa durch Scannen von Verkehrsschildern sowie Angaben aus digitalen Straßenkarten). Überschreitet der Fahrer dieses Tempolimit, drosselt das Assistenzsystem die Geschwindigkeit durch Reduzierung der Motorleistung automatisch herunter. Der Fahrer wird zudem über akustische und visuelle Warnsignale auf die überhöhte Geschwindigkeit hingewiesen.

FAQ: Geschwindigkeitsbegrenzer

Was ist ein Geschwindigkeitsbegrenzer bzw. Geschwindigkeitsassistent?

Er hilft dem Autofahrer, eine bestimmte Geschwindigkeit zu halten oder anzupassen (z. B. um den Abstand zum Vordermann zu verringern).

Worin unterscheidet sich der Geschwindigkeitsbegrenzer vom Tempomat?

Der Tempomat kann die Geschwindigkeit nicht verändern oder anpassen, sondern lediglich halten.

Ist es möglich das Kfz mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer nachrüsten zu lassen?

Ja, das ist grundsätzlich möglich. Sie sollten die Nachrüstung jedoch unbedingt in einer Werkstatt durchführen und vom TÜV abnehmen lassen.

Der Geschwindigkeitsbegrenzer ist für Lkw Pflicht

Dürfen Lkw-Fahrer den Geschwindigkeitsbegrenzer entfernen oder ausschalten?
Dürfen Lkw-Fahrer den Geschwindigkeitsbegrenzer entfernen oder ausschalten?

Gemäß § 57c der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sind Geschwindigkeitsbegrenzer Einrichtungen, …

die im Kraftfahrzeug in erster Linie durch die Steuerung der Kraftstoffzufuhr zum Motor die Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf den eingestellten Wert beschränken.

Grundsätzlich müssen sämtliche Lkw, Kraftomnibusse, Zugmaschinen und Sattelzüge, deren zulässige Gesamtmasse bei über 3,5 Tonnen liegt, mit einem Geschwindigkeitsbegrenzer ausgestattet sein (Ausnahmen davon sind z. B. Kfz der Bundespolizei). Und dieser ist dann auch unbedingt zu verwenden. Die Geschwindigkeiten müssen wie folgt eingestellt werden (gem. § 57c Abs. 2 StVZO):

  • Kraftomnibusse: max. 100 km/h
  • Lkw, Zug-/Sattelzugmaschinen: max. 90 km/h

Beachten Sie dabei, dass die Geschwindigkeits- und Gerätetoleranzen bei diesen Einstellungen bereits berücksichtigt wurden. Sie dürfen den Geschwindigkeitsbegrenzer für Lkw nicht so einstellen, dass dieser knapp über dem vorgeschriebenen Wert liegt.

Sie können den Geschwindigkeitsbegrenzer im Lkw nicht ausschalten. Die StVZO gibt bereits vor, dass die verpflichtenden Geschwindigkeitsregler so funktionieren müssen, dass das Ausschalten unmöglich ist (vgl. § 57c Abs. 5 StVZO).

Wie funktioniert der Speedlimiter?

Mit dem Speedlimiter stellen Sie ein, welche Geschwindigkeit Sie beim Fahren nicht überschreiten möchten. Auf diese Weise können Sie Geschwindigkeitsüberschreitungen vorbeugen. Wie genau dieser Geschwindigkeitsassistent funktioniert, zeigt Ihnen das YouTube-Video von Motoreport:

So funktioniert ein Geschwindigkeitsbegrenzer.

Der Unterschied zwischen Geschwindigkeitsbegrenzer und Tempomat

Geschwindigkeitsbegrenzer: Roller oder Moped können damit ausgestattet sein.
Geschwindigkeitsbegrenzer: Roller oder Moped können damit ausgestattet sein.

Nicht jede Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer ist gleichzeitig auch ein Tempomat. Grundsätzlich handelt es sich um verschiedene Assistenzsysteme:

  • Tempomat: Hilft dem Fahrer eine voreingestellte Geschwindigkeit zu halten. In der Regel wird der Tempomat automatisch deaktiviert, sobald der Fahrer beschleunigt oder auf die Bremse tritt.
  • Geschwindigkeitsbegrenzer: Dieser sorgt dafür, dass z. B. Lkw eine voreingestellte Geschwindigkeit gar nicht überschreiten können. In manchen Fahrzeugmodellen sorgt die automatische Geschwindigkeitsbegrenzung auch dafür, dass das Auto langsamer wird, wenn sich der Abstand zum Vorausfahrenden verringert (sofern ein Abstandsregler ebenfalls integriert ist). Darüber hinaus soll es ab 2022 in allen in der EU zugelassenen Neufahrzeugen eine Tempobremse geben. Diese kann bei dauerhafter Geschwindigkeitsüberschreitung das Tempo automatisch herunterdrosseln.

Allerdings gibt es natürlich auch das Kombipaket. Einige Fahrzeuge verfügen über einen Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer (auch: Speedlimiter). Der Nachteil: Je „intelligenter“ das Fahrzeug, desto eher neigt der Fahrer dazu, unaufmerksam zu fahren. Die Tempobremse ist jedoch nicht mit den Notbremssystemen gleichzusetzen. Sie verringern zwar ggf. die Geschwindigkeit, führen jedoch in der Regel keine Gefahrenbremsung durch.

Ist Ihr Fahrzeug noch nicht mit einer Geschwindigkeitsregelanlage oder mit einem Limiter ausgestattet? Sie können den Geschwindigkeitsbegrenzer nachrüsten. Den Pkw sollten Sie hierfür allerdings in eine Werkstatt bringen.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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