Ist das Angeln ohne Angelschein in Hessen legal?

Angeln in Hessen: Ohne Angelschein nicht möglich

Wer in Hessen fischen möchte, auch Fliegenfischen, will, benötigt einen gültigen Fischereischein. Denn das Angeln ohne Angelschein in Hessen wird hart bestraft und kann bis zu 5.000 Euro Bußgeld nach sich ziehen. Neben dieser Strafe gibt es weitere Bußgelder für Angler, die sich nicht an das hessische Fischereigesetz halten.

Wer also entspannt und legal Angeln will, ohne wegen fehlendem Angelschein in Hessen Probleme zu bekommen, sollte sich um die Ablegung der nötigen Prüfungen kümmern. Ansonsten können empfindliche Bußgelder auf den Wildangler zukommen, die Sie der untenstehenden Tabelle entnehmen können.

Tatbestand	Bußgeld
Fischfang ausgeübt, ohne einen gültigen Fischereischein zu besitzen	bis zu 5.000 Euro
Fischereischein, Fischereierlaubnisschein oder Erlaubnisschein nicht bei sich geführt oder vorgezeigt	bis zu 5.000 Euro
auf Fischwegen geangelt*	bis zu 5.000 Euro
verbotene Fische, Krebse oder Muscheln gefangen oder entnommen	bis zu 5.000 Euro
Fische während der Schonzeit oder vor Erreichen der Mindestmaße gefangen	bis zu 5.000 Euro
…und nicht wieder dem Gewässer überlassen	bis zu 5.000 Euro
Fischfang mit verbotenen Mitteln ausgeübt	bis zu 5.000 Euro
lebende Wirbeltiere als Köder verwendet	bis zu 5.000 Euro
* Bei der Begehung dieser Tat können Gegenstände, die zur Begehung dieser gebraucht wurden, eingezogen werden.

Angeln in Hessen ohne Angelschein: Was ist erlaubt und was nicht?

Angeln ohne Angelschein ist in Hessen ohne eine abgelegte Fischereiprüfung nicht möglich. In manchen Foren wird davon gesprochen, dass das Angeln in Hessen in privaten Forellenteichen erlaubt ist. Dies ist aber ein Irrtum und steht in keinem hessischen Gesetz.

Die einzige Möglichkeit, um angeln zu können, ohne einen Angelschein in Hessen mitzuführen, ist, wenn Sie als Helfer einer Person fungieren, die im Besitz des Fischereischeins ist. Diese Person muss volljährig sein und darf den Fischfang mittels einer Handangel betreiben. Auch Kinder bis zum 10. Geburtstag können von einer erfahrenen Person mit einem Angelschein aus Hessen eingelernt werden. Kinder zwischen 10 und 15 können auch einen eigenen Jugendfischereischein erwerben.

Angeln ohne Angelschein stellt in Hessen mindestens eine Ordnungswidrigkeit dar. Für diese können Bußgelder bis zu 5.000 Euro fällig werden.

Zusätzlich können die Beamten die Angelrute, Köder und/oder gefangene Fische einziehen, wenn die Person mit diesem Equipment den Tatbestand vom Angeln ohne Angelschein in Hessen verübt hat.

Verletzen Sie obendrein fremdes Fischereirecht, machen Sie sich möglicherweise wegen Fischwilderei strafbar. Dieser Straftatbestand gilt bundesweit und kann mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Das bedeutet, dass ein Strafverfahren gegen Sie eingeleitet wird, was die Behörden in der Regel im polizeilichen Führungszeugnis vermerken.

Wer danach noch eine Fischereiprüfung ablegen will, hat schlechte Chancen. Denn spätestens bei der Beantragung vom Fischereischein in Hessen werden Vorstrafen genauestens betrachtet. Besonders Straftaten gegen den Natur- oder Umweltschutz finden hier Beachtung und können zur Versagung des Scheins führen.

Den Angelschein machen in Hessen

Um also den Strafen, die das Angeln ohne Angelschein in Hessen mit sich bringt, zu entgehen, sollten Sie über einen gültigen Fischereischein nachdenken. Dieser wird außerdem üblicherweise in allen anderen Bundesländern anerkannt, sodass Sie auch hier bedenkenlos fischen können.

Wer den Angelschein in Hessen machen will, muss auch hier gemeldet sein. Dafür sind lediglich zwei Schritte erforderlich: Zuerst muss ein Vorbereitungslehrgang beim Landesfischereiverband Hessen e.V. absolviert werden. Der Lehrgang muss mindestens 30 Unterrichtseinheiten umfassen.

Nach dem Lehrgang folgt ein Test unter prüfungsähnlichen Bedingungen, bei denen der Prüfling seine erworbenen Kenntnisse testen kann. Diese Prüfung besteht aus 60 Fragen, die zufällig aus einem Pool aus 650 offiziellen Fragen gewählt werden. Die Prüfung ist bei der Unteren Fischereibehörde der Kommune abzulegen.

Jedes Sachgebiet beinhaltet zwölf Fragen, wovon mindestens neun richtig beantwortet werden müssen, um die Prüfung zu bestehen. Insgesamt müssen Sie also mindestens 45 von 60 Fragen richtig haben.

Nach bestandener Prüfung bekommen Sie ein Zeugnis, welches Sie zur Beantragung vom Fischereischein in Hessen einreichen müssen. Dafür ist die Gemeindeverwaltung Ihres Wohnorts zuständig. Der Angelschein in Hessen ist entweder für ein Jahr, fünf Jahre oder zehn Jahre gültig.

Kosten für den Angelschein in Hessen

Ein Jahresfischereischein in Hessen kostet Sie mindestens fünf Euro Verwaltungsgebühr. Zudem werden noch einmal mindestens 7,50 Euro für die Fischereiabgabe fällig. Nur wer die Abgabe zahlt und den Nachweis dazu immer griffbereit hält, ist zum Angeln in Hessen berechtigt. Der Fünfjahresschein kostet insgesamt 45 Euro (18 Euro Verwaltungsgebühr und 27 Euro Fischereiabgabe), der Zehnjahresschein 86 Euro (36 Euro Verwaltungsgebühr und 50 Euro Fischereiabgabe).

Die Prüfungsgebühr für den Angelschein aus Hessen kostet 30 Euro; die Lehrgangsgebühr beträgt 120 Euro. Dazu kommen noch Kosten für die Lehrgangsunterlagen, falls der zukünftige Angler diese benötigt.

Quellen und weiterführende Links

• § 293 StGB - Fischwilderei

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