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Smart-Repair beim Auto: Günstige Alternative für kleine Schäden?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten

Welche Schäden am Kfz mit Smart-Repair behoben werden können

Was ist Smart-Repair?
Was ist Smart-Repair?

Was ist Smart-Repair (auch als Smart Repair verwendet) ? Bereits seit einigen Jahren kursiert dieser Begriff in der Welt der Autoliebhaber und Kraftfahrer. Die englische Übersetzung täuscht, denn SMART steht in diesem Fall für „Small Middle Area Repair Technologies“. Repair heißt übersetzt Reparatur. “Smart Repair” steht als für Verfahren, die eingesetzt werden, um kleinere bis mittlere Schäden an Kraftfahrzeugen zu beheben. Mit Smart-Repair können beispielsweise Beulen im Blech herausgedrückt oder Schrammen im Lack unsichtbar gemacht werden. Eine komplett neue Lackierung ist vielen Autofahrern schlichtweg zu teuer, weshalb sie sich oft eher für die günstige Alternative entscheiden.

Doch welche Schäden können dadurch genau behoben werden? Wie lange dauert das Verfahren in der Regel? Was kostet die Smart-Repair-Methode? Besteht die Möglichkeit, Smart-Repair auch selber zu machen? Antworten auf diese Fragen gibt Ihnen der folgende Ratgeber.

FAQ: Smart-Repair

Was bedeutet “Smart-Repair”?

Gemeint ist hier keine clevere Reparatur, denn SMART steht für „Small Middle Area Repair Technologies“. Es geht demnach um die Reparatur von kleinen bis mittleren Schäden, wie z. B. eine Lackreparatur.

Bei welchen Schäden funktioniert Smart-Repair?

Beim PKW kann Smart-Repair kleinere Schäden reparieren, Dazu gehören unter anderem Lackschäden, Dellen im Blech, Steinschlagschäden in der Windschutzscheibe, Risse in den Polstern, Kratzer oder Löcher im Armaturenbrett, kleine Schäden an der Stoßstange.

Wie teuer ist die Smart-Repair-Methode?

Die “Smartrepair”-Kosten variieren je nach Schaden und hängen auch davon ab, ob Sie die Reparatur selber vornehmen oder von einer Werkstatt durchführen lassen. Bei der Behebung eines Hagelschadens müssen Sie z. B. mit 80 Euro rechnen.

Wann kann Smart-Repair eingesetzt werden?

Sowohl kleine als auch größere Fachbetriebe bieten Smart-Repair in ihrer Werkstatt an. Es geht darum, den vorhandenen Schaden mit so wenig Aufwand wie möglich zu beheben. Dies spiegelt sich normalerweise auch in den Kosten wider. Doch wie funktioniert der Smart-Repair-Service genau und was kann repariert werden?

Folgende Schäden können im Regelfall mit Smart-Repair am Auto ausgebessert werden:

  • kleinere Schäden am Lack
  • Risse oder Brandlöcher in den Sitzen
  • Kratzer oder Bohrlöcher im Armaturenbrett
  • beschädigte oder eingerissene Kunststoff-Stoßstangen
  • Schäden, die durch einen Steinschlag auf der Windschutzscheibe entstanden sind
  • kleine Dellen im Blech
Neben den Kosten, die eingespart werden können, sprechen noch weitere Aspekte für eine Behandlung mit Smart-Repair. Die Dauer, welche die Reparatur in Anspruch nimmt, ist wesentlich geringer. Wer vor ein paar Jahren noch bei einem winzigen Steinschlag die gesamte Scheibe austauschen ließ, musste oft einen gesamten Tag auf sein Fahrzeug verzichten. Mit Smart-Repair sind Fahrzeuge normalerweise nach 30 Minuten wieder fahrbereit, da nicht die ganze Windschutzscheibe ausgetauscht werden muss, sondern die beschädigte Stelle direkt mit Spezialharz behandelt wird.

Wie funktionieren die verschiedenen Reparaturen mit Smart-Repair?

Bei kleineren Schäden am Kfz kann mit Smart-Repair gearbeitet werden.
Bei kleineren Schäden am Kfz kann mit Smart-Repair gearbeitet werden.

Auf klassische Reparaturmethoden wird heutzutage kaum noch zurückgegriffen, wenn es sich um kleinere Schäden am Fahrzeug handelt. Wie die Verfahren mit Smart-Repair funktionieren und inwiefern sie sich von altbewährten Methoden unterscheiden, erfahren Sie im Folgenden.

Kleinere Lackschäden

Ist jemandem ein Malheur beim Parken passiert, wodurch Ihre Autotür zerkratzt wurde, bedeutet dies noch lange nicht, dass die komplette Tür neu lackiert werden muss. Smart-Repair-Profis wenden vielmehr eine besondere Airbrush-Technik an.

Soll das Fahrzeug verkauft werden, könnte durch Schrammen am Lack der zu erzielende Preis gedrückt werden. Da viele Autobesitzer von dieser Problematik betroffen sind, hat sich mit den Jahren ein Verfahren namens „Spot-Repair“ herauskristallisiert.

Bei dieser Methode beschränken sich die Reparaturen nur auf die betroffene Stelle, es muss nicht das gesamte Fahrzeugteil neu lackiert werden. Die durch den Aufprall der anderen Fahrzeugtür entstandenen Vertiefungen werden zunächst ausgefüllt, grundiert und mit kleinen Lackierpistolen und besonderen Spraydosen behandelt. Damit zwischen dem Originallack und dem ausgebesserten Bereich kaum Unterschiede ausgemacht werden können, kommt Klarlack zum Einsatz. Die Kratzer werden so fast unsichtbar gemacht.

Löcher oder Risse in den Sitzen

Je nachdem, welches Alter das Fahrzeug vorzuweisen hat, sind Risse in den Sitzen keine Seltenheit. Besonders wenn im Auto geraucht wird, besteht die Möglichkeit, dass Glut von der Zigarette abfällt und sich als unschönes Brandloch im Sitzbezug verewigt.

Doch ganz egal, aus welchem Material die Sitzbezüge sind – sogar Leder kann mit Smart-Repair ausgebessert werden. Müssten die betroffenen Sitze komplett ausgebaut werden, würde dies nicht nur einen großen Zeitaufwand, sondern auch hohe Kosten bedeuten.

Mit Smart-Repair werden die Polster hingegen im Nu ausgebessert. Zuerst wird auf der Unterseite des beschädigten Sitzes ein Flicken aufgebracht, damit das Loch nicht noch größer wird. Außerdem muss die neue Verkleidung schließlich an irgendetwas befestigt werden. Mit einer geeigneten Füllmasse aus Klebstoff und Fasern, einem kleinen Skalpell und einer Sprühpistole können die unansehnlichen Brandlöcher behandelt und so dem Auge entzogen werden.

Bei Autositzen aus Leder wird eine Füllung aus Kunstharz verwendet, um für die notwendige Stabilität zu sorgen. Dank Smart-Repair erscheint der Autositz so in einem viel besseren Zustand.

Kratzer im Armaturenbrett

Es würde einige Stunden dauern, allein um das Armaturenbrett auszubauen, nachdem etwa die Halterung für das Handy unschöne Kratzer oder Löcher durch das Anschrauben hinterlassen hat. Handelt es sich dabei nur um oberflächliche Beschädigungen, kann mit Smart-Repair gearbeitet werden.

Unliebsame Kratzer werden in der Regel mit einer Füllmasse aus Kunststoff aufgefüllt und danach mit Spachtelmasse geglättet. Danach erledigt eine Sprühpistole den Rest. Diese Anwendung ähnelt der Vorgehensweise bei Löchern und Rissen in Autositzen.

Beschädigte Stoßstangen aus Kunststoff

Wenn es zu einem Parkrempler kam oder Sie mit dem Kfz an der Wand im Parkhaus entlanggeschrammt sind, hinterlässt dies oft unschöne Risse oder Kratzer. Der in Mitleidenschaft gezogenen Stoßstange geht Smart-Repair mit Heißkleber und einem Gebläse an den Kragen.

Dabei ist es wichtig, dass das Bauteil erst einmal seine vorherige Stabilität wiedererlangt. Dies geschieht mit einem Gewebe aus Draht oder Metall, welches direkt in die Stoßstange eingeschmolzen wird. Risse können wie bei einem Armaturenbrett erst mit Füllmasse verschlossen, mit Spachtelmasse geglättet und schließlich farblich angepasst werden.

Würde die Reparatur auf die klassische Art und Weise vorgenommen werden, müsste aufgrund eines Kratzers der komplette Stoßfänger ausgetauscht werden. Im Anschluss würde außerdem noch eine Neulackierung fällig werden. Soll das Fahrzeug beispielsweise verkauft werden, entscheiden sich einige Besitzer eher für eine Beseitigung der Schäden mit Smart-Repair, anstatt noch so viel Geld in das Kfz zu stecken.

Steinschläge auf der Windschutzscheibe

Smart-Repair: Bei einem Steinschlag muss nicht immer die gesamte Windschutzscheibe ausgetauscht werden.
Smart-Repair: Bei einem Steinschlag muss nicht immer die gesamte Windschutzscheibe ausgetauscht werden.

Wie bereits erwähnt, kann das Smart-Repair-Verfahren bei einem Steinschlag ebenfalls zeit- und vor allem kostensparend sein. Anstatt die Windschutzscheibe komplett auszutauschen, wird ein spezielles Kunstharz verwendet, welches später unter UV-Licht aushärtet.

Zuerst muss die betroffene Stelle gereinigt werden, danach wird die Luft aus dem entstandenen Loch entfernt. Im Anschluss wird das Harz aufgetragen und ausgehärtet. Ist dies vollbracht, muss der übrig gebliebene Klebstoff beseitigt und die reparierte Stelle poliert und gereinigt werden.

In gewissen Fällen ist es sogar schon ausreichend, die Scheibe kurz abzuschleifen und anschließend zu polieren. Das winzige Loch muss dann gar nicht erst mit Harz oder UV-Licht behandelt werden.

Kleine Dellen im Blech

Befinden sich aufgrund eines schweren Hagelschauers oder eines leichten Auffahrunfalls kleinere Dellen im Fahrzeug, müssen nicht direkt alle betroffenen Teile ersetzt und neu lackiert werden. Dellen können mit Smart-Repair nach einem Hagelschaden sozusagen herausgezogen oder –massiert werden. Dafür benötigen Smart-Repair-Anbieter spezielles Werkzeug.

An einer dafür geeigneten Stelle muss mit der richtigen Stärke eingewirkt werden. Um die ausgebeulte Stelle wirklich verschwinden zu lassen, braucht es eine gute Sachkenntnis, dafür vorgesehene Lichtverhältnisse und Feingefühl.

Sind Rundungen oder Kanten am Fahrzeug betroffen, kann es sein, dass sogenannte Stahlstifte erst angeschweißt werden müssen, um die Delle so herauszuziehen. Diese Stelle muss im Anschluss jedoch neu lackiert werden. Obwohl bei diesem Smart-Repair-Service einiges an Arbeit anfällt, halten sich die Kosten trotzdem noch in Grenzen.

Wo stößt Smart-Repair an seine Grenzen?

So praktisch, wie die Smart-Repair-Verfahren auch sind, Wunder können damit nicht vollbracht werden. Sobald die Schäden am Fahrzeug einen zu großen Bereich einnehmen oder anderweitige Voraussetzungen nicht erfüllt werden, muss auf die klassischen Reparaturmethoden zurückgegriffen werden.

Dies ist unter anderem bei folgenden Beispielen der Fall:

  • Ein Steinschlag kann nur mit Smart-Repair angegangen werden, wenn der beschädigte Bereich nicht größer als fünf Millimeter ist und sich der Schaden nicht im Sichtfeld des Fahrers befindet. Außerdem darf kein Wasser oder Schmutz in die Scheibe eingedrungen sein. Die Entscheidung, welche Methode angewandt werden kann, liegt bei einem Fachmann.
  • Geht es um Lackschäden auf dem Deckel des Kofferraums oder auf der Motorhaube, können diese zwar mit Smart-Repair behandelt werden, allerdings bleiben sie meist trotzdem sichtbar. Je nachdem, ob sich Licht auf der betroffenen Stelle spiegelt, kann erkannt werden, wo getrickst wurde.
  • Bei Rost kann mit Smart-Repair zwar gearbeitet werden, dies löst jedoch nicht das eigentliche Problem. Die Kratzer verschwinden auf magische Weise, das Material rostet aber weiter. Begründet ist dies darin, dass die älteren Lackschichten sich nicht gänzlich mit der neuen Füllung verbinden lassen. Dringt Feuchtigkeit an den Rändern des Risses ein, wird das Blech darunter angegriffen. Demnach kann auch mit Smart-Repair dem Rost nicht entgegengewirkt werden.
  • Auch wenn mit Smart-Repair eine (an-)gerissene Stoßstange wieder flott gemacht werden kann, hat die Widerstandsfähigkeit des Bauteils trotzdem sehr gelitten und kann in Bezug auf einen Unfall kritisch eingeschätzt werden. In gewissen Situationen sollte das Teil daher möglicherweise doch ausgetauscht werden.
Da die günstigen Reparaturen immer beliebter werden, kann eine Smart-Repair-Schulung empfehlenswert sein. Bei einigen Reparaturwünschen sind echtes Fachwissen und Kreativität gefragt. Sind Sie in einer Werkstatt tätig und interessieren sich für dieses Arbeitsfeld, kann es nicht schaden, sich in diesem Bereich zu spezialisieren, um als Profi arbeiten zu können.

Smart-Repair in Eigenregie – ist das möglich?

Es besteht die Möglichkeit, Smart-Repair auch selber zu machen.
Es besteht die Möglichkeit, Smart-Repair auch selber zu machen.

Um noch mehr Kosten zu sparen, beschließen manche Autofahrer, Ausbesserungen mit Smart-Repair selbst durchzuführen. Die Möglichkeit dazu besteht definitiv. Im Internet sowie auch im Autohandel kann leicht ein sogenanntes Smart-Repair-Set ergattert werden.

Unter anderem werden folgende Werkzeuge angeboten:

  • spezielle Lackstifte, die bei allen Farben funktionieren
  • Reparatursets, mit denen Löcher in Autositzen geflickt werden können
  • Sets, um Dellen auszubeulen
  • Sets, um Schäden am Armaturenbrett verschwinden zu lassen

Im Folgenden soll geklärt werden, wie diese Reparatursets angewandt werden. Außerdem informieren wir Sie darüber, ob sich die Anschaffung der unterschiedlichen Smart-Repair-Sets überhaupt lohnt.

Smart-Repair mit dem „magischen“ Lackstift

Es klingt wie Zauberei – wird mit dem Lackstift über Kratzer im Lack gefahren, sollen diese auf magische Weise verschwinden. Die eigentliche Farbe des Lacks ist dabei scheinbar nicht von Bedeutung, da der Stift universal anwendbar sein soll.

Der Hersteller behauptet, dass der Lack um den Kratzer herum dadurch abgelöst wird, sodass dieser sich in der beschädigten Stelle ausbreiten und den eigentlichen Kratzer so verschwinden lässt. Bis zu 48 Stunden kann es dauern, bis sich der Lack wieder verfestigt hat und der Kratzer unsichtbar geworden ist.

Löcher in Autopolstern selbst flicken

Was der Smart-Repair-Profi in der Werkstatt mit Füllmasse, Skalpell und Sprühpistole erledigt, soll auch jeder andere Kraftfahrer mit einem passenden Reparaturset zustande bringen. Um ein Brandloch in einem Autositz zu verschließen, besagt hier beispielsweise die Smart-Repair-Anleitung, dass zuerst ein Spezialkleber für Textilien auf die betroffene Stelle aufgetragen werden muss.

Damit die beschädigte Stelle auch von unten verschlossen wird, sollte zudem ein Stück Stoff, welches im Smart-Repair-Set mitgeliefert wird, unter dem Brandloch angebracht werden. Eine Stunde lang soll der Textilkleber trocknen. Den gewünschten Farbton müssen sich die Hobby-Kfz-Meister aus ebenfalls mitgelieferten Textilfasern mischen und diese im Anschluss mit noch mehr Kleber vermengen.

Nachdem dies erledigt wurde, muss das Gemisch auf das Loch aufgetragen werden und trocknen. Das Brandloch soll danach nicht mehr zu sehen sein.

Reparaturset für Beulen

Auch wenn viele Kraftfahrer der Meinung sein werden, dass das Ausbeulen von Dellen ausschließlich in einem Smart-Repair-Center oder einem ähnlichen Etablissement vorgenommen werden kann – hierfür existiert ebenfalls ein Reparaturset. Mit Heißkleber soll ein Beulenheber mit Gewinde und einem Gummifuß auf der Beule befestigt werden.

Darüber muss eine Schraubvorrichtung platziert werden, die aufgrund ihrer zwei Füße einer Brücke ähnelt. Diese Vorrichtung gibt Fahrzeugbesitzern die Möglichkeit, den Beulenheber nach oben zu schrauben und die Delle so herauszuziehen. Sollten nach dieser Aktion Reste des Klebers zurückgeblieben sein, können diese mit einem mitgelieferten Entferner angegangen werden.

Schäden am Armaturenbrett selbst reparieren

Was sich so mancher Autofahrer möglicherweise schwierig vorstellt, soll mit diesem Smart-Repair-Set kinderleicht sein – das Ausfüllen von Macken im Armaturenbrett. Mit einer speziell dafür vorgesehenen Knetmasse, Härtepulver und verschiedenen Farben zum Mischen soll dies ermöglicht werden. Hinzu kommen diverse Papiere, welche die Struktur der beschädigten Stelle nachahmen soll.

Zuerst soll die benötigte Farbe zusammengestellt werden, die dann mit der Knetmasse gemischt wird. Offene Stellen können anschließend damit verschlossen werden. Nachdem die Masse kurz antrocknen konnte, soll das Strukturpapier darüber angebracht werden, damit die Smart-Repair-Beseitigung auch unentdeckt bleibt.

Überlegen Sie, sich ein Smart-Repair-Set anzuschaffen und die beworbenen Wundermittel auszuprobieren, können Sie sich den Test einiger dieser Produkte im folgenden Video noch einmal anschauen, um sich ein genaueres Bild zu machen:

Halten die Smart-Repair-Utensilien, was sie versprechen?

Was erst einmal vielversprechend klingt, entpuppt sich in Wahrheit manchmal als schlechter Scherz. Beispielsweise beim Smart-Repair-Set zur Entfernung von Dellen im Fahrzeug reicht die Kraft der Schraubvorrichtung oft nicht aus, um die Delle wirklich auszubeulen.

Selbst ein Profi braucht eine Menge Übung und Fingerspitzengefühl, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Das Reinigungsmittel, welches die Reste, die der Heißkleber in manchen Fällen hinterlässt, entfernen soll, könnte außerdem den Lack des Fahrzeugs zusätzlich beschädigen. Das Ausbeulen von Dellen sollten Sie daher in der Regel eher einem Smart-Repair-Fachmann überlassen.

Auch der Lackstift, der mit Leichtigkeit Kratzer und Risse im Lack unsichtbar machen soll, funktioniert nicht immer, wie er soll. Selbst nach einer langen Wartezeit sind die Kratzer teilweise immer noch zu sehen. Mit dem richtigen Werkzeug, kombiniert mit fachmännischem Wissen, schafft es ein Profi in der Werkstatt eher, Schrammen zu entfernen oder wenigstens diese so zu behandeln, dass sie unauffälliger sind.

Die Smart-Repair-Methode für Zuhause, durch die Brandlöcher ausgebessert werden sollen, bringt eher einen unschönen weiteren Störfaktor zum Vorschein, anstatt die Stelle unauffälliger zu gestalten.

Smart-Repair: Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Es ist kein Geheimnis, dass die Preise bei Smart-Repair-Methoden niedriger ausfallen als bei altbewährten Reparaturverfahren. Doch was kostet es beispielsweise, die Stoßstange mit Smart-Repair wieder herrichten zu lassen? Mit welchen Kosten muss gerechnet werden, wenn Brandlöcher aus einem Autositz entfernt werden sollen?

Natürlich macht es einen Unterschied, ob Sie die kleinen Reparaturarbeiten selbst durchführen oder das Fahrzeug in einer Werkstatt „aufhübschen“ und reparieren lassen. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen nun eine Aufstellung der Smart-Repair-Preise vor, mit denen Sie ungefähr rechnen müssen.

Smart-Repair selber machen: Die Kosten

Die Kosten für ein Smart-Repair-Set zur Entfernung eines Brandlochs im Autositz liegen ungefähr bei 35 Euro. Für einen Lackstift, der Schrammen entfernen soll, müssen Sie ca. 13 Euro zahlen.

Möchten Sie die Smart-Repair-Behandlung des Armaturenbretts selbst vornehmen, müssen Sie für die benötigten Utensilien mit knapp 35 Euro rechnen. Das Ausbeulen von Dellen schlägt mit 25 Euro zu Buche, wenn Sie es selbst erledigen möchten.

Bedenken Sie, dass viele der Smart-Repair-Sets nicht den gewünschten Effekt auf das Fahrzeug haben. Um keine Verschwendung von Geld und Zeit in Kauf zu nehmen, sollten Sie Ihr Kfz besser in einer Werkstatt fachmännisch betreuen lassen.

Was kostet Smart-Repair in der Werkstatt?

Mittlerweile haben sich viele Werkstätten auf Smart-Repair-Methoden eingestellt und beschäftigen teilweise sogar echte Profis. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Kosten hier ein wenig höher ausfallen, als wenn Sie die Reparatur selbst in den eigenen vier Wänden vornehmen.

Smart-Repair: Bei einem Kratzer sind die Kosten erschwinglicher als bei klassischen Reparaturen.
Smart-Repair: Bei einem Kratzer sind die Kosten erschwinglicher als bei klassischen Reparaturen.

Trotzdem liegen beispielsweise die Smart-Repair-Kosten für einen Kratzer bei ca. 40 Euro. Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie groß, wie tief oder wo sich der Kratzer am Kfz befindet. Der Preis kann daher entsprechend steigen, liegt jedoch immer noch unter dem Betrag, der für eine komplett neue Lackierung gezahlt werden müsste.

Die Behandlung mit Smart-Repair nach einem Hagelschaden ist mit Kosten von ungefähr 80 Euro verbunden. Oft verhält es sich jedoch so, dass Autofahrer bei einer abgeschlossenen Teilkaskoversicherung die Kosten nicht selbst tragen müssen. Kann der Schaden schnell behoben werden, übernimmt die Versicherung den anfallenden Betrag.

Die Smart-Repair-Kosten bei einer Stoßstange beginnen bei 60 Euro. Auch hier kommt es auf den Zustand des Bauteils an. Soll eine Delle entfernt werden, müssen Sie ebenfalls mit etwa 60 Euro rechnen.

Etwas günstiger als die Smart-Repair-Kosten bei einer Delle ist die Entfernung eines Brandlochs im Autositz. Geht es um einen Sitz aus Stoff, sind Sie mit 50 Euro dabei. Ein Ledersitz kann ab 80 Euro wieder hergerichtet werden.

Fazit zum Service mit Smart-Repair

Gerade für Kraftfahrer, die etwas knapp bei Kasse sind, stellt das Verfahren mit Smart-Repair eine gute Alternative dar. Wer sich eine teure Lackierung nicht leisten kann, bekommt mit ein wenig Glück auch bei der billigeren Variante das gewünschte Ergebnis.

Dabei spielt jedoch das Ausmaß des Schadens eine sehr wichtige Rolle. Längst nicht jeder Defekt am Fahrzeug kann mit Smart-Repair ausgebessert werden. Wie der Name schon sagt („Small Middle Area Repair Technologies“), eignen sich Reparaturen dieser Art wirklich nur für leichte oder mittelschwere Beschädigungen. Oft ist die Karosserie des Fahrzeugs nicht betroffen und es geht lediglich um oberflächliche Reparaturen.

Neben den Kosten stellt auch die Dauer der Reparatur mit Smart-Repair einen Vorteil dar. Kraftfahrer, die aufgrund einer Neulackierung oder dem Einbau einer neuen Stoßstange für längere Zeit auf ihr Fahrzeug verzichten müssten, können es meist bei Verfahren mit Smart-Repair nach wenigen Stunden wieder abholen.

Eher bedenklich erscheinen die Smart-Repair-Sets, die damit werben, jeder Autofahrer könne sie anwenden und davon profitieren. Oft kann die Arbeit, die in einer Werkstatt geleistet wird, eben nicht durch ein wenig Spachteln und Pinseln ersetzt werden. Wer sein Fahrzeug verkaufen möchte und daher auf eine optische Verbesserung des Kfz angewiesen ist, sollte sich in der Regel besser an einen Smart-Repair-Profi wenden.

Insgesamt handelt es sich bei Ausbesserungsarbeiten mit Smart-Repair um eine praktische Option, um Fahrzeugen vor einem möglichen Verkauf den letzten Schliff zu geben, ohne ein Vermögen dafür zu zahlen. Um die Sicherheit im Straßenverkehr jedoch nicht zu gefährden, sollte bei gewissen Schäden (z. B. an der Stoßstange) vielleicht nicht zu viel getrickst, sondern eher eine klassische Reparatur in Erwägung gezogen werden. Möglicherweise hat dann auch der neue Besitzer länger Spaß am Fahrzeug.

Über den Autor

Autor
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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