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Ladungssicherungsmittel zur Verwendung im PKW und im LKW

Von Franziska L.

Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Zurrgurt, Spanngurt, Sicherungsnetze & Co.

Während Fahrzeuginsassen einen Sicherheitsgurt anlegen müssen, ist Ladung vor der Fahrt so zu verstauen und zu sichern, „dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin und her rollen, herabfallen“ kann. So verlangt es § 22 Abs. 1 StVO, denn die Kräfte, die während der Fahrt auf Transportgüter einwirken, sind mitunter enorm und können schnell zum gefährlichen Geschoss werden. Das lässt sich mithilfe geeigneter Ladungssicherungsmittel, welche die Ladung an Ort und Stelle halten, verhindern.

FAQ: Ladungssicherungsmittel für PKW & LKW

Welche Kräfte treten beim Transport auf?

Während der Fahrt wirken zum Beispiel die Beschleunigungs- und Bremskraft und die Fliehkraft auf die Ladung und können diese verrutschen oder herabstürzen lassen. Um damit einhergehende Unfälle und Gefahren zu vermeiden, ist die ordnungsgemäße Ladungssicherung so wichtig. Aus diesem Grund drohen im Falle einer unzureichenden Sicherung auch Bußgelder, die sie der unten stehenden Tabelle entnehmen können.

Welche Ladungssicherungsmittel gibt es?

Typische Sicherungsmittel sind Zurrmittel, Sicherungsnetze, Füllmittel sowie Antirutschmatten. Eine umfassende Auflistung finden Sie in diesem Abschnitt.

Was sind Ladungssicherungsmittel zur Verwendung im PKW?

Für die Ladungssicherung im PKW sind Zurrgurte bzw. Spanngurte sowie Sicherungsnetze geeignet.

Formschlüssige Ladungssicherung

Welche Ladungssicherungsmittel gibt es für PKW und Anhänger?
Welche Ladungssicherungsmittel gibt es für PKW und Anhänger?

Die gängigsten Methoden, um Ladung gegen ein Verrutschen abzusichern, sind die formschlüssige und die kraftschlüssige Ladungssicherung, die sich auch miteinander kombinieren lassen.

Formschlüssige Sicherung bedeutet, dass die Ladung an allen Seiten der Laderaumbegrenzung anliegt. Hierfür wird die gesamte Ladung lückenlos verladen und/oder mithilfe von Zurrketten, Sicherungsnetzen und Zurrgurten fixiert werden. Dabei sind Freiräume mit einem geeigneten Ladungssicherungsmittel auszufüllen, beispielsweise mit aufblasbaren Staupolstern. Gegebenenfalls muss das Transportgut außerdem mit einem Sicherungsnetz an Ort und Stelle gehalten werden, vor allem wenn eine der beiden Sicherungsmethoden allein nicht ausreicht.

Zum Einsatz kommen hierbei folgende Ladungssicherungsmittel:

  • Zurrgurte, -drahtseile und -ketten sowie Zurrpunkte
  • Ladungssicherungsnetze
  • Kofferraumwanne
  • Keile
  • Antirutschmatten und -hölzer
  • Staupolster, Stauhölzer
  • Kantenschutz
  • Ankerschienen verbunden mit Lade- und Sperrbalken

Kraftschlüssige Ladungssicherung

Bei dieser Form der Ladungssicherung wird die Ladung festgezurrt mittels Niederzurren auf die Ladefläche gepresst. Dadurch soll die Reibung zwischen Ladefläche und Transportgut so weit wie möglich erhöht und das Verrutschen der Ladung verhindert. Antirutschmatten unterstützen diesen Effekt.

Als Ladungssicherungsmittel kommen beim Niederzurren verschiedene Zurrmittel zum Einsatz – mindestens aber zwei Zurrgurte. Sie werden über das Transportgut gelegt und an geeigneten Punkten neben der Ladung festgezurrt.

Auch Ladungssicherungsmittel sind nur begrenzt belastbar

Prüfen Sie vor der Verwendung, ob alle Ladungssicherungsmittel noch in einwandfreiem Zustand sind.
Prüfen Sie vor der Verwendung, ob alle Ladungssicherungsmittel noch in einwandfreiem Zustand sind.

Bei der Ladungssicherung mithilfe von Zurr- bzw. Spanngurten muss unbedingt die durch die Ratschen erzeugte Vorspannkraft beachtet und eingehalten werden. Sie ist in der Regel auf dem Gurt vermerkt und sie ist ein Anhaltspunkt dafür, wie viel Gurte für die Sicherung erforderlich sind.

Ebenso dürfen die Zurrösen, die sich an den Seitenwänden oder im Ladeboden befinden, nicht mit zu viel Ladegewicht überlastet werden. Hier finden sich entsprechende Hinweise in der Gebrauchsanleitung oder an dem Haltering selbst.

Übersicht über kraftschlüssige & formschlüssige Ladungssicherungsmittel

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die Ladungssicherungsmittel:

  • Zurrmittel: Hierzu gehören Zurrgurte bzw. Spanngurte und Zurrdrahtseile. Sie können über spezielle Zurrpunkte auf der Ladefläche angebracht werden. Diese Mittel verhindern zusammen ein Verrutschen der Ladung.
  • Sperrstangen und -balken sichern das Transportgut zusätzlich gegen ein Verrutschen.
  • Mithilfe von Trennwänden lässt sich die Ladefläche in verschiedene Bereiche aufteilen.
  • Füllmittel, z. B. Wellpappe, Schaumstoff, Luftsäcke und Europaletten kommen bei der formschlüssigen Ladungssicherung zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich Freiräume zwischen den einzelnen Transportgüter auffüllen und Lücken schließen, sodass nichts verrutschen kann.
  • Sicherungsnetze und Planen eignen sich insbesondere zur Sicherung leichter Ladung. Richtig angewendet verhindern sie beispielsweise, dass Ladung im Fahrtwind wegfliegt. Auch schwere Güter lassen sich zusätzlich damit absichern.
  • Antirutschmatten sind zusätzliche Ladungssicherungsmittel, die ein Verrutschen der Ladung verhindern.
  • Rutschhemmende Zwischenlagen sorgen für eine höhere Reibungskraft zwischen Ladefläche und Transportgut. Sie wirken als zusätzlich Sicherung einem Verrutschen der Ladung entgegen.
  • Mit Holzkeilen kann die Ladung so fixiert werden, dass sie nicht wegrollt.
  • Ladegestelle sind beispielsweise fest montierte Schränke und Regale, in der kleine Ladung sicher untergebracht werden kann.
  • Kantenschutzwinkel schützen Zurrgurte an scharfkantigen oder rauen Oberflächen vor einer Beschädigung.

Achten Sie immer darauf, dass Sie die richtigen Ladungssicherungsmittel wählen. Prüfen Sie sie vorher auf Mängel, Beschädigungen und Belastbarkeit.

Bußgeldkatalog zur unzureichende Ladungssicherung

TatbestandBuß­geldPunk­te
Ladung nicht gegen vermeidbaren Lärm gesichert10 €
Ladung höher als zulässig20 €
Ladung breiter als zulässig20 €
Ladung ragte unzulässig nach vorne20 €
Ladung ohne vorgeschriebene Sicherungsmitteln befördert25 €
Schlecht erkennbare Gegenstände ragten seitlich aus der Ladung hinaus25 €
Ladung nicht verkehrssicher verstaut35 €
Ladung nicht verkehrssicher verstaut - andere Verkehrsteilnehmer wurden gefährdet60 €1
Ladung nicht verkehrssicher verstaut - es kam zum Unfall75 €1
Auf der Autobahn/Kraftfahrtstraße mit einer Ladung über 4,20 m Höhe gefahren70 €1
Nicht vorschriftsmäßige Ladung - die Verkehrssicherheit litt erheblich80 €1
Nicht vorschriftsmäßige Ladung - die Verkehrssicherheit litt erheblich und es kam zum Unfall120 €1
Sie ließen die Inbetriebnahme eines Kfz zu, dessen Ladung die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigte135 €1
Sie ließen die Inbetriebnahme eines Kfz zu, dessen Ladung die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigte - andere Verkehrsteilnehmer wurden gefährdet165 €1
Sie ließen die Inbetriebnahme eines Kfz zu, dessen Ladung die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigte - es kam zum Unfall200 €1
Auf der Autobahn/Kraftfahrtstraße mit einer Ladung, die nicht jederzeit weniger als 4 m Höhe betrug, gefahren und dadurch die automatische Höhenkontrolle ausgelöst. Der Fahrstreifen wurde gesperrt160 €
Auf der Autobahn/Kraftfahrtstraße mit einer Ladung über 4 m Höhe gefahren und dadurch die automatische Höhenkontrolle ausgelöst. Der Fahrstreifen wurde gesperrt240 €

Über den Autor

Franziska
Franziska L.

Nach ihrer juristischen Ausbildung arbeitete Franziska in verschiedenen Branchen. Seit 2017 unterstützt sie die bussgeldkatalog.org-Redaktion. Durch ihre fachliche Ausrichtung liegen ihr Texte zu unterschiedlichsten rechtlichen Fragestellung unter anderem im Verkehrsrecht und Umweltrecht. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf der Qualitätskontrolle im Rahmen des Lektorats/Korrektorats.

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