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Diesel-Fahrverbot in Schweden: Wo gibt es Umweltzonen?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

In Schweden ist ein Fahrverbot für Diesel nicht genug

Ein Diesel-Fahrverbot gibt es auch in Schweden.
Ein Diesel-Fahrverbot gibt es auch in Schweden.

Viele der nordischen Länder bestechen mit einer hohen Lebensqualität und ernstzunehmenden Initiativen gegen die Umweltverschmutzung. Schweden gehört zu den Vorreitern dieser Art. Das beginnt bereits bei der Luft.

Zwar können vielerorts in Europa die von der EU festgelegten Grenzwerte nicht eingehalten werden, doch insgesamt erzielen hinsichtlich der Luftqualität Länder wie Finnland, Norwegen – und eben auch Schweden – die besten Ergebnisse.

Dies ist nicht allein auf das vereinzelt geltende Diesel-Fahrverbot in Schweden zurückzuführen, sondern auch auf die weiterführenden Maßnahmen der Regierung. Details zum Thema lesen Sie in dem folgenden Ratgeber.

FAQ: Diesel-Fahrverbot in Schweden

Gibt es in Schweden ein Diesel-Fahrverbot?

Ja, Schweden hat in bestimmten Regionen und Städten Diesel-Fahrverbote verhängt. Darüber hinaus gilt oft auch eine City-Maut.

Wo sind Fahrverbote zu beachten?

Umweltzonen wurden in vielen Städten eingerichtet. Welche das unter anderem sind, lesen Sie hier.

Gibt es weitere Maßnahmen in Bezug auf ein Diesel-Fahrverbot in Schweden?

Ja, es wurde unter anderem Beschluss, dass Verbrennungsmotoren ab 2030 keine neue Zulassung mehr erhalten werden. Dies Ausweitung der Fahrverbote ist ebenfalls möglich.

Umweltzonen und City-Maut in den Großstädten

Das Problem der schlechten Luft wird nicht allein mit einem Diesel-Fahrverbot in Schweden angegangen. Hier wird zum einen mit Umweltzonen, zum anderen mit einer City-Maut gearbeitet – viele europäische Länder setzten neben einem Diesel-Fahrverbot auf ähnliche Initiativen.

Die City-Maut in Schweden ist kein Diesel-Fahrverbot – natürlich nicht -, dennoch ist es das Ziel, Smog in der Innenstadt zu verhindern. Die Maut existiert in

  • Göteburg und in
  • Stockholm.
Nicht nur Diesel-Kfz in Schweden unterliegen einem Fahrverbot. Die Innenstädte werden mit einer Maut für alle Kfz entlastet.
Nicht nur Diesel-Kfz in Schweden unterliegen einem Fahrverbot. Die Innenstädte werden mit einer Maut für alle Kfz entlastet.

Betroffen sind sämtliche Kfz, auch solche, die ein ausländisches Kennzeichen haben. Nur Motorräder sind von der Gebührenpflicht ausgenommen. Zahlen muss ansonsten jeder, der mit seinem Auto zwischen 6.30 und 18.30 Uhr in Stockholm bzw. zwischen 6 und 18.30 Uhr in Göteburg einfährt. Der Betrag richtet sich weiterhin nach der Tageszeit. Wer zu den Hauptverkehrszeit die Mautstationen passiert, muss mehr zahlen.

Einem sinngemäßen Diesel-Fahrverbot in Schweden kommen die Umweltzonen näher. Diese wurden in

  • Lund,
  • Malmö,
  • Uppsala,
  • Helsingborg,
  • Umeå und
  • Mölndal

eingerichtet. Betroffen sind dieselbetriebene Fahrzeuge – Busse und Lkw – mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen. Diese dürfen hier nicht fahren.

Ausgenommen sind jedoch Wohnmobile über 3,5 Tonnen, die einen Dieselantrieb haben und zur Personenförderung mit bis zu acht Plätzen (exklusive Fahrersitz) zugelassen sind.

Weitere Maßnahmen zur Besserung der Luftqualität in Schweden

Schweden setzt nicht nur auf ein Diesel-Fahrverbot, auch E-Autos sollen gefördert werden.
Schweden setzt nicht nur auf ein Diesel-Fahrverbot, auch E-Autos sollen gefördert werden.

Nicht nur die City-Maut und das Diesel-Fahrverbot wird in Schweden zur Bekämpfung der schädlichen Luftverschmutzung eingesetzt. Das skandinavische Land hat sich generell und auch für die Zukunft weitere ehrgeizige Ziele gesetzt:

  • Statt in Schweden das Diesel-Fahrverbot lediglich auszuweiten, hat sich die Regierung das Ziel gesetzt, dass ab 2030 die Verbrennermotoren wie Benziner und Diesel-Kfz der Vergangenheit angehören – zumindest unter den Neuwagen. Diese bekommen dann keine neue Zulassung mehr.
  • Zudem – und das ist auch für das erstgenannte Ziel unerlässlich – ist geplant, die Infrastruktur des Landes für Tank– und Ladestationen für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb auszubauen. Auf diese Weise gibt es einen verbesserten Anreiz für den Erwerb von Autos mit sauberen Energien.
  • Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, das bestehende Diesel-Fahrverbot in Schweden auszuweiten und zu verschärfen. Den Weg dafür hat die schwedische Regierung schon zu Beginn 2018 geebnet. Es besteht somit die Möglichkeit, dass ab 2020 nur noch Diesel-Autos der Euro-Norm 5 und 6 in den Zonen fahren dürfen und zwei Jahre später nur noch Euro 6. Auch Benziner könnten bis Euro 5 ausgeschlossen werden. Die endgültige Entscheidung darüber liegt aber bei den Kommunen.
  • Außerdem wurde in Schweden eine erhöhte Steuer für Autos mit hohem CO2-Ausstoß eingeführt. Diese zahlen in den ersten drei Jahren nach der Zulassung mehr. Elektrofahrzeuge und Hybride erhalten dagegen einen Bonus.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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2 Kommentare

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  1. Ingo
    Am 25. April 2023 um 14:57

    So ganz steige ich – als Diesefahrer – in Schweden aktuell nicht durch.

    Ich fahre einen VW Golf IV TDI Variant Bj. 2000, wohl Umwelt – Stufe IV. Angeblich gibt es für diese Fahrzeuge noch kein Fahrverbot, jedoch in einzelnen Großstädten eine Maut zwischen ca. 6- 18 Uhr täglich. Welcher Plaketten – Zwang besteht für den o.a. Oldtimer, der hier in D auf dem Lande weitgehend frei noch weitgehend unbemautet fahren darf.

    Was ist – darüber hinaus – noch zu beachten ?

    Über informative Beiträge, die in Schweden und Norwegen ggf. helfen, möglichst sauber und ohne weitere Restriktionen zu fahren, freut sich Ingo Will.

  2. P, Hans Peter
    Am 12. Juli 2021 um 12:24

    im Jahre 2022 will ich im Sommwer in Schweden Urlaub machen mit meinem Dieselfahrzeug. Da muss ich wissen,
    ob mein Fahrzeug von dem Dieselfahrverbot betroffen ist. Mit einem Gewicht von 3,35 to ist das Fahrzeug bis jetzt
    nicht betroffen. Vor dem Urlaub muss ich mich nochmals erkundigen.

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