Angst vorm Autofahren in der Fahrschule überwinden

Von Murat Kilinc

Letzte Aktualisierung am: 13. Februar 2025

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wie Sie die Angst beim Autofahren wieder verlieren

Angst vor dem Auto: Wenn das Fahren Panikattacken auslöst, wird der Wagen häufig stehengelassen.
Angst vor dem Auto: Wenn das Fahren Panikattacken auslöst, wird der Wagen häufig stehengelassen.

Mit dem Auto zu fahren, gehört für viele Menschen zum Alltag dazu. Nur selten machen sich die Kfz-Fahrer bewusst, dass beim Autofahren auch Gefahren lauern und sich schwere Unfälle ereignen können.

Es gibt allerdings auch einige Leute, die Angst vorm Autofahren haben und die Verkehrssicherheit anzweifeln. Fahranfänger sind nach der bestandenen praktischen Fahrprüfung oft noch unsicher und trauen sich die Teilnahme am Straßenverkehr nicht zu.

Doch kann es auch vorkommen, dass erst nach einigen Jahren eine Angst, mit dem Auto zu fahren, entsteht? Wie sollten Sie sich verhalten, wenn Sie plötzlich Panik beim Autofahren bekommen? Gibt es Wege, die Furcht zu überwinden? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

FAQ: Angst vorm Autofahren

Gibt es eine wissenschaftliche Bezeichnung für die Angst vorm Autofahren?

Ja, sie lautet Amaxophobie.

Welche Ursachen hat die Angst vorm Autofahren?

Unerfahrenheit, Unsicherheit oder schlimme Ereignisse, wie z. B. Verkehrsunfälle, können zu Amaxophobie führen. In manchen Fällen ist jedoch keine klare Ursache erkennbar. Fahrangst kann auch nur in bestimmten Situationen, z. B. auf der Autobahn, oder nach Jahren an Fahrpraxis auftreten.

Wie kann ich die Angst vorm Autofahren überwinden?

Die Therapie bei einem Verkehrspsychologen oder ein Kurs in einer auf Amaxophobie spezialisierten Fahrschule kann Ihnen möglicherweise dabei helfen, Ihre Ängste zu überwinden.

Wie entsteht Angst vor dem Autofahren?

Die Angst vom Autofahren wird in der Fachsprache als Fahrangst oder auch Amaxophobie bezeichnet. Sie kann unterschiedliche Auslöser haben und ist noch nicht genau erforscht. Als sicher gilt allerdings, dass schlimme Erlebnisse im Straßenverkehr diese begünstigen.

So kann die Angst vorm Autofahren nach einem Unfall entstehen. Dabei ist es zunächst erst einmal nicht entscheidend, ob der Betroffene die Kollision selbst verursacht hat oder nicht. Auch Beifahrer können nach solchen Erlebnissen Ängste vor einer Fahrt mit dem Auto entwickeln.

Häufig tritt die Angst beim Fahren auf der Autobahn auf, steht also im Zusammenhang mit spezifischen Situationen während einer Autofahrt. In dieser Angstsituation schüttet der Körper in aller Regel vermehrt das klassische Stresshormon Cortisol aus. So kann es auch zu körperlichen Ausprägungen und Symptomen der beim Autofahren empfundenen Angst kommen.

Gut zu wissen: Die Angst vorm Autofahren trotz Führerschein kann so weit gehen, dass Betroffene sich gar nicht mehr hinter das Steuer setzen. Häufig empfinden diese es zudem als unangenehm, öffentlich zu ihrer Fahrangst zu stehen, sodass keine genauen Fallzahlen von Amaxophobie in Deutschland bekannt sind.

Panikattacken beim Autofahren: Und nun?

Angst vorm Autofahren resultiert oft aus schlimmen Ergebnissen.
Angst vorm Autofahren resultiert oft aus schlimmen Ergebnissen.

Durch eine vorhandene Fahrangst kann es passieren, dass eine Panikattacke beim Autofahren auftritt. Diese geht oft mit schweren körperlichen Symptomen einher, welche die Fahrsicherheit wesentlich beeinträchtigen können. Das sind zum Beispiel:

  • Herzrasen
  • Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • Zittern, Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen

Befinden sich Betroffene erst einmal in dieser Situation, verfallen sie häufig in eine Art Schockstarre. Passiert dies im fließenden Verkehr, sollten Sie versuchen, das Fahrzeug an den Fahrbahnrand zu fahren. Ist dies nicht möglich, empfiehlt es sich, das Warnblinklicht einzuschalten. So kann ein Auffahrunfall ggf. vermieden werden.

Wichtig: Erleiden Sie häufig eine Panikattacke im Auto, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dem Problem auf den Grund gehen und Sie ggf. an einen qualifizierten Kollegen, der sich auf die Behandlung von Angst beim Autofahren spezialisiert hat, verweisen.

Die Angst vorm Autofahren überwinden

Doch wie können Betroffene nun die Angst beim Autofahren überwinden? Zunächst einmal kann es helfen, wenn Sie mit Familienangehörigen und Freunden offen darüber sprechen. Im nächsten Schritt sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen.

Dieses bieten einige Fahrschulen in Deutschland an. Es gibt Anbieter, die auf Menschen, die Angst vorm Autofahren haben, spezialisiert sind. Nehmen Sie ein solches Angebot wahr, wird in aller Regel zunächst ein Gesprächstermin angesetzt.

Der Fahrlehrer versucht im Rahmen dessen herauszufinden, warum Sie die Angst vorm Autofahren entwickelt haben und in welchen Situationen Sie besonders häufig auftritt. Auch Gruppengespräche können helfen, sich über die Erfahrungen auszutauschen.

Im Anschluss wird ein fahrpraktischer Teil angesetzt, in welchem der Betroffene mit den Situationen, die ihm im Straßenverkehr Angst bereiten, konfrontiert wird. Der Fahrlehrer steht Ihnen dabei stets zur Seite und versucht beruhigend auf Sie einzuwirken.

Übrigens: Auch wenn Sie Angst vorm Autofahren als Beifahrer haben, können Sie entsprechende Kurse oder Seminare besuchen, um diese Ängste abzubauen.

Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Der Fachanwalt für Verkehrsrecht Murat Kilinc ist dank seines Expertenwissens dazu in der Lage, die Leser von bussgeldkatalog.org umfassend über Themen rund um den Verkehr - wie etwa das Verkehrszivilrecht sowie das Verkerhrsstrafrecht - aufzuklären. Sein Studium absolvierte er an der Universität Bremen. Sein Referendariat führte den heutigen Geschäftsführer der rightmart Verden Rechtsanwalts GmbH an das OLG Celle sowie in den Landgerichtsbezirk Verden.

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