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Plug-In-Hybrid: Wie funktioniert er und wie nachhaltig ist er?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Der Plug-In-Hybrid: Das Beste aus beiden Welten?

Plug-In-Hybride werden mithilfe eines Ladesteckers mit Strom aufgeladen.
Plug-In-Hybride werden mithilfe eines Ladesteckers mit Strom aufgeladen.

So praktisch – und teilweise notwendig – das Autofahren heute in Deutschland noch ist: Gut für die Umwelt ist es nicht. Deshalb wird in der Autoindustrie langsam auch auf Alternativen zum Antrieb rein über den Verbrennungsmotor gesetzt. Neben Elektroautos gibt es auch Modelle, die Verbrennungsmotoren mit Elektro-Antrieb kombinieren. Eines davon ist der Plug-In-Hybrid.

Doch was ist der Unterschied zwischen einem Hybrid und einem Plug-In-Hybrid? Wie funktioniert so ein Fahrzeug, wird es staatlich gefördert und ist es wirklich nachhaltiger als das durchschnittliche Kfz? Alle wichtigen Informationen zum Plug-In-Hybrid erhalten Sie in diesem Ratgeber.

FAQ: Plug-In-Hybrid

Was bedeutet Plug-In-Hybrid?

Ein Plug-In-Hybrid ist ein Auto, das sowohl Elektro- als auch Verbrennungsmotor besitzt. „To plug in“ bedeutet anschließen bzw. einstecken. Der Akku für den Elektromotor wird folglich mittels eines Ladesteckers aufgeladen. Mehr zum Unterschied zwischen Hybrid und Plug-In-Hybrid erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Gibt es eine Förderung für den Plug-In-Hybrid?

Ja, der Erwerb dieser Art von Fahrzeug wird staatlich gefördert. Wie hoch diese Förderung ausfällt hängt vom Nettolistenpreis des Fahrzeugs ab. Details zur staatlichen Förderung finden Sie hier.

Was ist besser, Hybrid oder Plug-In-Hybrid?

Das kommt auf Ihre persönliche Situation an. Der Plug-In-Hybrid eignet sich vor allem für Pendler. Eine Übersicht über Vor- und Nachteile der beiden Fahrzeugtypen finden Sie hier.

Was ist ein Plug-In-Hybrid?

Bei Autos mit Hybridantrieb kommen sowohl Verbrennungsmotoren als auch Elektromotoren zum Einsatz. Diese Kombination soll es ermöglichen, die Vorteile beider Systeme zu nutzen. Der Elektromotor des Plug-In-Hybrids wird mithilfe eines Ladesteckers aufgeladen. Der Verbrennungsmotor kann in einem Diesel- oder Benzinmotor bestehen. Häufig wird für Plug-In-Hybride die Abkürzung PHEV (Englisch: plug-in hybrid electric vehicle) verwendet. Am 1. Januar 2020 waren in Deutschland bereits über 100.000 Plug-In-Hybride zugelassen.

Unterschied Hybrid und Plug-In-Hybrid

Bei einem normalen Hybrid-Fahrzeug wird der Akku für den Elektromotor üblicherweise während der Fahrt mit Hilfe des Verbrennungsmotors aufgeladen. Die Aufladung kann auch durch die Rückgewinnung von Bremsenergie erfolgen. Die Kapazität des Akkus ist vergleichsweise gering.

Ein Plug-In-Hybrid kann bis zu 60 Kilometer im Elektromodus zurücklegen.
Ein Plug-In-Hybrid kann bis zu 60 Kilometer im Elektromodus zurücklegen.

Wie der Name sagt wird der Akku des Plug-In-Hybrid wie bei einem Elektroauto mit einem Ladestecker aufgeladen. Er hat eine höhere Kapazität als der von klassischen Hybridfahrzeugen, somit können auch Strecken von 45 bis 60 Kilometern elektrisch zurückgelegt werden.

Hybrid oder Plug-In-Hybrid, was ist empfehlenswerter?

Ihre Entscheidung zwischen Vollhybrid und Plug-In-Hybrid hängt von Ihrer persönlichen Lebenssituation ab. Bei einem reinen Hybridfahrzeug entfällt das Aufladen der Batterie, dafür können nur kurze Strecken im reinen Elektromodus zurückgelegt werden. Plug-In-Hybride haben eine höhere Reichweite im Elektromodus.

Zudem existiert keine staatliche Förderung für den reinen Hybrid, für Plug-In-Autos hingegen schon. Mehr Informationen zur Förderung von Plug-In-Hybriden finden Sie im nächsten Abschnitt.

Wie sieht die staatliche Förderung für den Plug-In-Hybrid aus?

Nicht nur reine Elektroautos werden staatlich gefördert. Falls Sie sich für den Kauf oder das Leasing eines Plug-In-Hybrids interessieren, könnte ein Anreiz dafür die staatliche Förderung darstellen, für die die europäische Kommission Anfang des Jahres grünes Licht gegeben hatte.

  • Die Kaufprämie für „von außen aufladbare Hybridelektrofahrzeuge“ mit einem Nettolistenpreis unter 40.000 Euro beträgt 6.750 Euro.
  • Für ebensolche Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis über 40.000 Euro beträgt sie 5.625 Euro.

Wenn Sie sich Ende 2020 ein Plug-In-Hybrid gekauft haben, können Sie sich ebenfalls freuen:

  • Neuwagen, die nach dem 3. Juni 2020 zugelassen wurden und
  • Gebrauchtwagen, die erstmalig nach dem 4. November 2019 oder später zugelassen wurden und deren Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020 erfolgt ist, sind von der Förderung betroffen.
Wie umweltfreundlich Plug-In-Hybridautos sind, bestimmt auch Ihr Fahrverhalten.
Wie umweltfreundlich Plug-In-Hybridautos sind, bestimmt auch Ihr Fahrverhalten.

Für Elektroautos fallen die Förderbeträge sogar noch höher aus. Außerdem werden seit dem 24. November 2020 auch private Ladestationen mit 900 Euro bezuschusst. Die Förderung ist allerdings mit bestimmten Auflagen verbunden. So muss der Strom dafür beispielsweise zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommen.

Ebenso werden Dienstwagen hinsichtlich der Besteuerung besonders bevorzugt. Ob die Förderung in Zukunft bestehen bleibt, ist allerdings fraglich. Warum dies der Fall ist, lesen Sie hier.

Plug-In-Hybrid: Eine klimafreundliche Alternative?

Plug-In-Hybride stehen in Konkurrenz zu Elektroautos sowie anderen Hybridfahrzeugen. Um feststellen zu können, ob sie tatsächlich besonders umweltfreundlich sind, ist unter anderem auf den Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge und deren Ausstoß von Klimagasen zu achten.

Was sind die Vorteile dieser Art der Hybridelektrofahrzeuge?

Grundsätzlich bieten Plug-In-Hybride die Möglichkeit, jeweils das Beste aus Elektromobilität und traditionellem Benzin- oder Dieselantrieb zu nutzen. Pendlerstrecken von bis zu 60 Kilometern können rein elektrisch zurückgelegt werden. Aufgrund dieser Reichweite sind Plug-In-Hybride vor allem für Berufspendler zu empfehlen. Für potentielle Käufer ist natürlich auch die Tatsache, dass der Erwerb der Fahrzeuge staatlich gefördert wird, attraktiv.

Wie ist die Ökobilanz von Plug-In-Hybriden?

Auf dem Papier fallen die CO2-Emissionen von Plug-In-Hybriden relativ niedrig aus, was sie für die Autoindustrie attraktiv macht. In Praxistests schneiden diese Kfz allerdings nicht gut ab. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) konnte im Rahmen von Untersuchungen des verbandseigenen Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) dramatische Überschreitungen der vorgeschriebenen CO2-Werte nachweisen.

Auch die Grenzwerte für giftige Stickoxide (NOx) wurden zum Teil überschritten. Aus diesem Grund fordert die DUH, die staatliche Förderung von Plug-In-Hybriden zu beenden. Ecomento berichtet, dass Verkehrsminister Scheuer die geltenden Regelungen zur Förderung von Plug-In-Hybriden ändern will.

Plug-In-Autos müssen regelmäßig aufgeladen werden.
Plug-In-Autos müssen regelmäßig aufgeladen werden.

Nach einem Bericht der BBC ist außerdem davon auszugehen, dass Plug-In-Hybride meist im Verbrennermodus betrieben und selten aufgeladen werden. In diesem Fall sind sie mindestens genauso klimaschädlich wie herkömmliche Kfz. Das Zusatzgewicht der Batterie kann sogar zu einem höheren Realverbrauch führen als bei diesen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts belegt die hohen Abweichungen von den offiziellen Verbrauchs- und CO2-Angaben.

Fazit: Wie klimaschonend sind Plug-In-Hybride?

Trotz des Potentials der elektrischen Nutzung bieten diese Fahrzeuge keine endgültige Antwort auf die Frage nach klimaschonender Mobilität. Vielmehr stellen sie eine Übergangslösung dar. Teilweise werden sie als „Wegbereiter der Elektromobilität“ gesehen: Sie sollen Verbrauchern und Autoherstellern gleichermaßen den Übergang zu elektrisch betriebenen Kfz erleichtern.

Viel mehr als bei reinen Dieseln und Benzinern hängt der Kraftstoffverbrauch vom Fahrstil ab. Wie stark der Verbrauch im Vergleich zu handelsüblichen Kfz vermindert wird, kann somit im Grunde jeder Fahrer und jede Fahrerin selbst beeinflussen. Generell scheinen die Fahrzeuge ihrem (vormals) guten, grünen Ruf allerdings nicht ganz gerecht werden zu können.

Quellen und weiterführende Links

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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