Gewonnenes Auto: Verkaufen oder besser behalten?

Von Meike Z.

Letzte Aktualisierung am: 8. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Kann man ein gewonnenes Auto gleich verkaufen?

Auto gewonnen: Verkaufen können Sie das Fahrzeug, wenn mit dem Gewinn keine Verpflichtungen einhergehen.
Auto gewonnen: Verkaufen können Sie das Fahrzeug, wenn mit dem Gewinn keine Verpflichtungen einhergehen.

Im Fernsehen, Internet oder Zeitschriften: Scheinbar überall locken Gewinnspiele mit tollen Gewinnen. Neben Geld werden oft auch Sachpreise, wie etwa Autos, verlost. Die Aussicht, einen schicken Neuwagen mit allem Drum und Dran zu gewinnen, den sie sich sonst nicht leisten könnten, verleitet viele Personen zur Teilnahme.

Besonders viel Glück hatte im November 2013 eine Frau aus dem niedersächsischen Haren. Bei einem Telefongewinnspiel der Sendung „Schlag den Raab“ (Pro Sieben) gewann sie nicht nur ein, sondern gleich fünf neue Autos. Der Gesamtwert betrug rund 110.000 Euro.

Doch auch, wenn Sie „nur“ ein neues Auto gewinnen, stellt sich oft die Frage, was mit dem Fahrzeug geschehen soll. Viele Großstadtbewohner kommen etwa ganz ohne fahrbaren Untersatz aus, andere haben bereits einen Pkw, mit dem sie sehr zufrieden sind. Dürfen Sie unter diesen Umständen ein gewonnenes Auto sofort verkaufen?

FAQ: Gewonnenes Auto verkaufen

Darf ich ein gewonnenes Auto sofort verkaufen?

In der Regel ja, es sei denn, mit der Annahme des Preises hängen bestimmte vertragliche Verpflichtungen zusammen. So kann z. B. vorgeschrieben werden, dass Sie das Auto erst nach einem bestimmten Zeitraum verkaufen dürfen und zunächst zulassen müssen.

Was muss ich bei der Zulassung beachten, wenn ich ein gewonnenes Auto verkaufen möchte?

Ist das Auto bereits zugelassen, verliert es an Wert. Wenn Sie also wissen, dass Sie das Auto sofort wieder verkaufen möchten, sollten Sie das Autohaus bitten, keine Zulassung vorzunehmen.

Muss ich Steuer bezahlen, wenn ich ein gewonnenes Auto verkaufe?

Nur wenn zwischen dem Ankauf des Autos durch die verlosende Firma und dem Verkauf durch den Gewinner weniger als ein Jahr liegt. In diesem Fall ist unter bestimmten Voraussetzungen die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis einkommenssteuerpflichtig.

Lesen Sie das Kleingedruckte: Der Gewinn kann mit Verpflichtungen einhergehen

Darf man ein gewonnenes Auto verkaufen? Diese Frage stellen sich viele Glückliche nach einem Gewinn. In vielen Fällen hätten die Gewinner nämlich lieber Bargeld anstatt eines neuen Autos, etwa, um sich andere Wünsche zu erfüllen oder Schulden abzubezahlen.

Ob Sie einen Autogewinn sofort verkaufen dürfen, hängt davon ab, ob mit der Annahme des Preises bestimmte Pflichten einhergehen. Häufig kommt es nämlich vor, dass das Gewinnspiel Werbezwecken dient und Sie deshalb an der Preisverleihung teilnehmen müssen. Zusätzlich kann vertraglich festgelegt werden, dass Sie das Auto auf Ihren Namen anmelden müssen und es erst nach einem gewissen Zeitraum, etwa nach einem Jahr, verkaufen dürfen.

Ohne Verpflichtungen dieser Art dürfen Sie ein gewonnenes Auto jedoch sofort verkaufen. Dabei sollten Sie an Folgendes denken: Durch die Zulassung verliert das Fahrzeug rasch an Wert. Planen Sie einen Verkauf, sollten Sie das Autohaus, welches den Wagen ausliefert, darum bitten, keine Zulassung vorzunehmen. So können Sie einen höheren Verkaufspreis erzielen.

Gewonnenes Auto verkaufen: Fallen Steuern an?

Wenn Sie ein gewonnenes Auto verkaufen, fallen Steuern nur unter gewissen Umständen an.
Wenn Sie ein gewonnenes Auto verkaufen, fallen Steuern nur unter gewissen Umständen an.

Sind Sie nicht vertraglich gebunden, können Sie also ein gewonnenes Auto verkaufen. Bleibt noch die Frage, ob dabei Steuern zu zahlen sind, welche zu einer Verringerung des Gewinns beitragen würden. Grundsätzlich gilt Folgendes: Beim Verkauf des Autos entsteht ein sogenannter Spekulationstatbestand, welcher einkommenssteuerpflichtig ist. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn weniger als ein Jahr zwischen dem Zeitpunkt, zu dem die verlosende Firma das Auto angekauft hat, und dem Verkauf durch den Gewinner liegt.

Die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis muss versteuert werden, wenn Sie unter diesem Umständen ein gewonnenes Auto verkaufen. Dazu kommt es allerdings nur, wenn der jährliche Gewinn – bezogen auf sämtliche Spekulationsgeschäfte – bei über 440 Euro liegt. Ist die Differenz negativ, kann die Summe als Spekulationsverlust verbucht werden, was die Steuerlast reduziert.

Wie können Sie nach einem Gewinn ein Auto verkaufen? Sie haben unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Sie lassen das Auto durch den ausliefernden Händler auf Kommission verkaufen.
  • Sie verkaufen das Auto selbst und nutzen dazu beispielsweise ein Verkaufsportal im Internet oder inserieren in der örtlichen Tageszeitung.
  • Sie nutzen die Dienste eines Anbieters, welcher Autos bewertet und ankauft.

Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike hat ihren Master-Abschluss im Fach Linguistik an der Universität Paderborn erworben und ist seit 2016 Teil des bussgeldkatalog.org-Teams. Dabei besteht ihr Anspruch darin, Informationen unter anderem zu Kfz-Versicherungen und zur Autofinanzierung leicht verständlich aufzubereiten.

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4 Kommentare

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  1. Brigitte
    Am 7. Oktober 2022 um 20:21

    Nur weil ich das Auto zugelassen habe verliert es nicht gleich am Wert. Das ist Quatsch! Der Wert bleibt gleich. Der Rest ist wahr.

  2. Matthias
    Am 30. Dezember 2020 um 7:54

    Welche Relevanz hat hier das Bundesdatenschutzgesetz??

  3. Katharina
    Am 11. Mai 2020 um 6:43

    Was ich mich gefragt habe, auf welcher steuerlichen Grundlage dies Informationen erfasst wurden? Leider hab ich sie nicht gefunden. Das einzige was wir eventuell einfallen würde wäre das UstG mit dem Verkauf von einem Neuwagen, aber da mit den 440 Euro eindeutig auf das EstG hingewiesen wird, bin ich ein bisschen verwirrt
    Villt wurde die Grundlage auch im Text genannt und ich habs sie überlesen.

    • bussgeldkatalog.org
      Am 11. Mai 2020 um 15:37

      Hallo Katharina,

      es handelte sich hier um einen Buchstabendreher
      (§ 6b der alten Fassung des BDSG hätte es sein müssen). Im neuen Gesetz: § 4 BDSG.

      Die Redaktion von bussgeldkatalog.org

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