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Benzin sparen durch Eco-Tuning – Funktioniert das wirklich?

Von Jana O.

Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ökonomie vs. Leistung: Was macht das Eco-Tuning so beliebt?

Was bringt Eco-Tuning wirklich?
Was bringt Eco-Tuning wirklich?

Immer öfter versprechen sich Bastler beim Tuning von Fahrzeugen nicht nur eine Leistungssteigerung am Motor, die dabei in aller Regel mit einem höheren Verbrauch einhergeht.

Vermehrt wird auch das sogenannte Eco-Tuning angepriesen, bei dem vor allem die Leistungsausbeute derart optimiert werden soll, sodass am Ende der Prozedur ein geringerer Kraftstoffverbrauch stünde.

Doch wie sinnvoll erscheinen die Methoden? Und welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, um den Kraftstoffverbrauch zu senken? Was können Sie durch das Eco-Tuning am Auto letztlich tatsächlich erreichen? Was sich lohnt und was nicht, erfahren Sie im folgenden Tuning-Ratgeber.

FAQ: Eco-Tuning

Was ist Eco-Tuning?

Eco-Tuning bezeichnet Tuning-Maßnahmen mit dem Ziel, den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs zu reduzieren.

Wie lässt sich mittels Chiptuning der Kraftstoffverbrauch reduzieren?

Über Änderungen der Software lässt sich z. B. die Einspritzmenge des Treibstoffes regulieren oder das Ansprechen der Pedale.

Ist Eco-Tuning tatsächlich effektiv?

In der Regel nicht. Tests haben gezeigt, dass die Kraftstoffeinsparungen bei den meisten Eco-Tuningmaßnahmen minimal sind, gleichzeitig aber die Fahrzeugleistung deutlich nachlässt.

Was bringt das Eco-Tuning bei Benziner und Diesel?

Ist die Öko-Welle im Tuning angekommen? Bei dem Begriff “Eco-Tuning” (dt. Ökotuning) geht es allerdings vornehmlich nicht um Fragen des Umweltschutzes, sondern um die Ökonomie – die Wirtschaftlichkeit eines Fahrzeuges. Mit dem Versprechen, Kosten für Benzin zu sparen, locken immer mehr Tuner ihre Fans in die Werkstätten. Über zahlreiche Wege soll am Fahrzeug durch das Eco-Tuning der Kraftstoffverbrauch derart verändert werden, dass das Auto letztlich spritsparender und damit ökonomischer fährt.

Zugleich profitierte dabei auch die Umwelt, denn geringerer Spritverbrauch bedeutete geringeren Schadstoffausstoß. So ist das Eco-Tuning – zumindest in der Theorie – sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll.

Der Fahrer eines durch Eco-Tuning optimierten Wagens soll laut der Bastler Unmengen an Geld für Sprit einparen können. Doch was halten diese Versprechen wirklich? Und welche Möglichkeiten finden sich im Eco-Tuning?

Das Eco-Chiptuning – Softwaremanipulation zur Optimierung

Im Bereich des Motortunings ist das sogenannte Chiptuning von besonders großer Bedeutung. Über Veränderungen an der Software der Fahrzeuge können zahlreiche Vorgänge optimiert und angepasst werden. Auch für das Eco-Tuning wurde dieser Bereich bereits dienstbar gemacht.

Da Autos heutzutage mehr Computern gleichen denn den vierrädrigen, fahrbaren Untersätzen von einst, kann natürlich auch hier die Software verändert und bearbeitet werden. Durch die Änderungen von Einstellungen zur Einspritzmenge des Kraftstoffes in den Motorraum, dem Ansprechen der Pedale und Sensoren u. v. m. können Tuner viel erreichen.

Achtung: An die Software sollten Sie immer nur Profis lassen! Marke Eigenbau ist beim Chiptuning generell abzulehnen – und in der Regel aufgrund fehlender Kenntnisse und Technik durch Laien auch gar nicht umsetzbar. Aber in jedem Fall muss jede Veränderung an der Software vom TÜV oder einer anderen Prüforganisation abgenommen werden. Ohne Prüfgutachten entfällt sonst die Betriebserlaubnis für Ihr Fahrzeug.
Die durch Ecotuning erzielte Kraftstoffeinsparung ist eher gering!
Die durch Ecotuning erzielte Kraftstoffeinsparung ist eher gering!

Durch die Optimierung der Einstellungen wollen die Profis beim Eco-Tuning insgesamt den Benzinverbrauch drosseln – etwa durch geringere Einspritzmengen, schnellere Zündung, empfindlichere Pedaleintellungen usf. Eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs um 10 Prozent und mehr wird nicht selten versprochen. Die Aussicht auf Kosteneinsparungen ist verlockend – ist jedoch in der Regel verbunden mit einer geringeren Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs.

Eco-Tuning durch Veränderungen der “Hardware”

Nicht nur durch Software soll die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs möglich sein: Auch über den Einbau von zusätzlichen Bauteilen soll dies erfolgreich gelingen. Ein kurioses Beispiel hierfür ist etwa das Expander-Magnetgerät.

Der Magnetring soll an der Kraftstoffleitung angebracht werden und durch die Magnetwirkung die Kraftstoffmoleküle positiv beeinflussen. Etwas Esoterik kann sicher auch dem Auto nicht schaden – ob jedoch eine spritsparende Wirkung messbar wird, konnte auch anhand der Ergebnisse von Untersuchungen bezweifelt werden.

Was nützt Eco-Tuning? Erfahrung vs. Versprechen

In der Regel können die Hersteller und Vermarkter von Eco-Tuning-Maßnahmen und Bauteilen Ihre Versprechen nicht halten.

Die Auto-Bild hat das Eco-Tuning einem Test unterzogen und dabei unterschiedliche Varianten untersucht – und kam zu dem Schluss: Kraftstoffeinsparung kaum messbar! In vielen Fällen stieg der Verbrauch sogar noch weiter an. Und zu allem Überfluss war die Leistung des Fahrzeugs wesentlich herabgesetzt, ohne dabei jedoch eine größere Einsparung zu ermöglichen.

Eco-Tuning ist bei Automatik-Kfz wenig von Erfolg gekrönt, weil die Technik hier ideal aufeinander abgestimmt ist. Das Eco-Tuning kann beim Automatikgetriebe gar Schäden anrichten, wenn die einzelnen Mechanismen nicht mehr optimal aufeinander abgestimmt sind. Ebenso wie beim Chiptuning ist das Eco-Tuning beim Diesel erfolgversprechender als beim Benziner. Insgesamt fällt der Sparvorteil jedoch stets eher gering aus.

Fazit – Öko-Chiptuning kostet mehr als es nützt

In den meisten Fällen nützt Eco-Tuning nicht viel. Statt Kraftstoffeinsparung wird oft nur eine Verminderung der Leistung erzielt, die lediglich den Anschein erweckt, dass möglicherweise weniger Kraftstoff verbraucht wird.

Die Hersteller optimieren Ihre Software bereits so stark, dass die Fahrzeuge schon ab Werk in den meisten Belangen – auch hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs – optimiert sind. Eine Leistungssteigerung durch das Motortuning per Softwareveränderung erscheint damit noch wahrscheinlicher als ein wirklich gelungenes Ökotuning. Die Kosten für das Ökotuning können somit getrost gespart werden. Um kraftstoffsparend zu fahren, bedarf es keiner komplizierten Vorgänge und Umbauten.

Über den Autor

Jana
Jana O.

Jana studierte Ger­manis­tik, Philosophie und Englischen Literatur­wissenschaften an der Universität Greifswald. Sie ist seit 2015 Bestandteil des bussgeldkatalog.org-Teams. Neben einem umfassenden Überblick zu verkehrsrechtlichen Fragestellungen liegt ihr Interesse u. a. im Bereich Tuning und Fahrzeugtechnik.

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