Schichtzeit für LKW-Fahrer: Was gilt es zu beachten?
Letzte Aktualisierung am: 12. Februar 2025
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Was ist die LKW-Schichtzeit?

LKW-Fahrern wird im Straßenverkehr eine besondere Verantwortung zuteil. Schließlich sind LKW um einiges schwerer und träger als PKW. Außerdem sind überdurchschnittlich viele LKW-Fahrer Fernfahrer, fahren also längere Strecken am Stück und laufen deshalb eher Gefahr, übermüdet zu sein.
Um LKW-Fahrer vor Überarbeitung zu schützen und so schließlich die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, ist in Deutschland die Schichtzeit für LKW-Fahrer gesetzlich geregelt. Doch welche Lenk- und Ruhezeiten gelten? Die Schichtzeit für LKW-Fahrer wurde überzogen – haben Sie nun mit Sanktionen zu rechnen?
Zuerst einmal muss klargestellt werden, dass die Schitchtzeit beim LKW nicht mit den LKW-Lenkzeiten identisch ist. Die Schichtzeit für Berufskraftfahrer beschreibt die Zeit zwischen Arbeitsantritt und Feierabend. Sie entspricht damit der Summe aus Lenkzeiten und zusätzlicher Arbeitszeit, die anderweitig im Betrieb verrichtet werden kann, sowie Bereitschaftszeit. Was es hier zu beachten gibt, welche Bußgelder entstehen können, erfahren Sie in diesem Beitrag zum Thema “Schichtzeit für LKW-Fahrer”.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Schichtzeit für Lkw-Fahrer
Bei der Schichtzeit handelt es sich um den Zeitraum zwischen Arbeitsbeginn und Feierabend. Sie ist nicht mit der Lenkzeit gleichzusetzen.
Für Lkw-Fahrer gilt im Normalfall eine maximale Schichtzeit von 13 Stunden pro Tag bei einer Ruhezeit von 11 Stunden. Wird die Ruhezeit auf 9 Stunden verkürzt, beträgt die maximale Schichtzeit 15 Stunden.
Überschreiten Lkw-Fahrer die Schichtzeiten um bis zu eine Stunde, kann ein Bußgeld von 30 Euro drohen. Bei bis zu drei Stunden kommen pro Stunde 30 Euro, bei mehr als drei Stunden 60 Euro hinzu.
Lenk- und Ruhezeiten und die LKW-Schichtzeit im deutschen Recht
Die Lenk- und Ruhezeiten sowie die einzuhaltende Schichtzeit für LKW-Fahrer haben im deutschen Recht verschiedene Quellen. Eine ist das Arbeitszeitgesetz (ArbZG), welches Vorschriften zur zulässigen Wochenarbeitszeit regelt sowie festlegt, was als Arbeitszeit gilt und was nicht. Darüber hinaus gelten das Fahrpersonalgesetz (FPersG) und die Fahrpersonalverordnung (FPersV). Erste enthält Zuständigkeitsregelungen und Bußgeldvorschriften, letztere enthält nationale Abweichungen von europäischen Bestimmungen.
Schließlich gelten zwei EU-Verordnungen sowie das Europäische Übereinkommen über die Arbeit des im internationalen Straßenverkehr beschäftigten Fahrpersonals (AETR) für den gesamten EU-Raum und damit auch für Deutschland.
Daraus – hauptsächlich aus dem Arbeitszeitgesetz – ergeben sich einige Regelungen, die LKW-Fahrer zur Schichtzeit einhalten müssen.
Schichtzeit für LKW-Fahrer – was ist erlaubt?
Die höchste tägliche Schichtzeit für LKW-Fahrer beträgt 15 Stunden. Dies darf jedoch nicht die Regel sein, sondern ist dann der Fall, wenn die täglichen Ruhezeiten in Ausnahmefällen auf neun Stunden verkürzt werden können. Dies darf höchstens dreimal in einer Woche passieren. Ansonsten gelten Ruhezeiten von elf Stunden für einen 24-Stunden-Zyklus und damit eine gewöhnliche maximale Schichtzeit für LKW-Fahrer von 13 Stunden pro Tag.
Welche Regelungen zur Schichtzeit gelten bei Doppelbesatzung eines LKW?
Was gilt für die Schichtzeit, wenn 2 Fahrer die Besatzung des LKW bilden? Gilt auch der Zeitraum, den der nicht aktive Fahrer auf dem Beifahrersitz oder in der Schlafkabine verbringt, als Arbeitszeit? Diese Frage wird in Paragraph 21a ArbZG beantwortet, in dem steht, dass “die Zeit, während derer sich ein Arbeitnehmer am Arbeitsplatz bereithalten muss, um seine Tätigkeit aufzunehmen,” sowie “für Arbeitnehmer, die sich beim Fahren abwechseln, die während der Fahrt neben dem Fahrer oder in einer Schlafkabine verbrachte Zeit” nicht als Arbeitszeit gilt. Dennoch gilt diese Zeit als Teil Ihrer Schichtzeit, also der Zeit zwischen Arbeitsaufnahme und Feierabend.
LKW-Schichtzeit überschritten – was nun?
Wenn die Schichtzeit vom Busfahrer oder LKW-Fahrer überschritten wird, ist dies dann problematisch, wenn gleichzeitig die tägliche Ruhezeit, die zwei Schichtzeiten voneinander trennt, unterschritten wurde. Dann wird für den Fahrer bei einer Stunde Unterschreitung ein Bußgeld von 30 Euro fällig. Bis zu drei Stunden kommen mit jeder Stunde 30 Euro hinzu.
Wenn ich jeden Tag 13 Stunden arbeite z.b Nahverkehr muss ich dann jeden Tag 11 Stunden ruhezeit haben
Da du keine Freizeit hast und quasi für die Arbeit „bereit stehst“, handelt es sich um Bereitschaftszeit. Ob du zu Arbeitsbeginn auf nen Ersatzteil wartest oder irgendwann am Tag ne Panne auf der Autobahn hast, ist ja am Ende das selbe.
Hi, wie ist das wenn ich in Werkstatt stehe und auf Ersatzteil warte, Arbeitsbeginn war um 0230 Uhr und ich muss mind. 4 Stunden warten ist dann auch nach 15 Stunden Schluss?