Wie sieht der Datenschutz bei Google+ aus?
Von Sandra, letzte Aktualisierung am: 14. Oktober 2019
Googles selbsternannte „soziale Schicht“
Soziale Medien – unter den Begriff fallen verschiedene Plattformen, welche eine Kontaktpflege und Selbstdarstellung im Internet ermöglichen. Solche Kanäle prägen nicht nur die öffentliche Wahrnehmung, sondern sind auch äußert profitabel. Nicht verwunderlich also, dass auch der Internetriese Google den Versuch eines eigenen “Social Network” gestartet hat.
Deswegen wurde im Jahr 2011 „Google+“ gelauncht, welches zu einem der größten sozialen Netzwerke gezählt hat. Inzwischen wurde der Dienst aber eingestellt, da es einige große Datenpannen gab. Der Google-Konzern steht nach wie vor stark in der Kritik, Stichwort fehlender Datenschutz im Internet. Wie hält Google+ es also mit der Achtung der Privatsphäre?
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Datenschutz bei Google+
Google+ ist ein soziales Netzwerk, das 2011 gelauncht, mittlerweile jedoch offline ist.
Google stellt zahlreiche Tools zur Verfügung wie bspw. Maps oder Analytics und kann die Daten dieser verschiedenen Anwendungen zusammenführen, sodass z. T. Nutzerprofile erstellt werden können. Auf Grund zahlreicher Datenpannen wurde Google+ im April 2019 eingestellt.
Jeder Nutzer kann in den Privatsphäreeinstellungen selbst entscheiden, welche Daten er einem Dienst zur Verfügung stellen möchte und welche nicht.
Gewinne vs. Personenrechte
Inzwischen dürfte jeder Internetnutzer zumindest grob eine Sensibilisierung dahingehend entwickelt haben, dass viele Online-Dienste ihr Geld hauptsächlich durch die umfassende Erhebung persönlicher Daten verdienen. Dies kollidiert nicht nur zunehmend mit den Bestrebungen eines einheitlichen Datenschutzes; immer wieder kommen Skandale ans Licht, welche großflächige Verletzungen des Wettbewerbsrechtes und/oder fragwürdigen Lobbyismus beinhalteten.
Ein Blick in die Datenschutzerklärung von Google+
Um sich einen Eindruck vom Datenschutz bei Google+ zu verschaffen, hilft natürlich ein Blick in dessen Datenschutzerklärung. Diese ist vom Grundtenor sehr vertraut und direkt formuliert: Viele persönliche Ansprachen des Lesers, positiv besetzte Adjektive, eingeblendete Erklärungen (Stand: März 2018). Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Google umfangreich Daten seiner Nutzer erhebt und diese offensichtlich weitläufig teilt.
Abgesehen davon wäre es im Hinblick auf den Datenschutz bei Google+ weiterhin wichtig zu wissen, welche dritten Parteien überhaupt auf die so erhobenen Daten zugreifen dürfen – schließlich ist in der deutschen Version lediglich von „unseren Partnern“ die Rede. Generell werden viele ausweichende und ungenaue Aussagen getätigt – so zum Beispiel bei der Zusammenführung mit Daten von anderen Diensten der Marke. So heißt es in der Google-Plus-Datenschutzerklärung in einem Unterpunkt:
Wir verwenden den von Ihnen für Ihr Google-Profil angegebenen Namen möglicherweise für alle von uns angebotenen Dienste, die ein Google-Konto erfordern. Darüber hinaus ersetzen wir möglicherweise Namen, die in der Vergangenheit mit Ihrem Google-Konto verknüpft waren, damit Sie in all unseren Diensten einheitlich geführt werden.
In diesem Ausschnitt geht es zwar spezifisch um den vom Nutzer geführten Namen, dennoch dient es als Veranschaulichungsbeispiel für Googles Datenpolitik. Trotz aller Bemühungen um Transparenz und Vertrauenswürdigkeit bleiben die persönlichen Informationen der Nutzer nun einmal das Kapital. Und genau so werden diese auch behandelt: durch Aufzeichnung, Zusammenführung und Weitergabe wird Geld gemacht und die eigene Vormachtstellung auf dem Markt verfestigt.
Nutzer sind dem natürlich nicht vollständig schutzlos ausgeliefert, sondern haben die Möglichkeit, ihre Privatsphäreeinstellungen anzupassen und so die eigene Datenmenge zumindest einzuschränken.
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